Anlagestrategie: So können Anleger ihr Depot schützen

Beim Blick auf die Risiken für die Aktienmärkte im kommenden Jahr fällt es mitunter nicht leicht, einen kühlen Kopf zu bewahren. Droht die KI-Blase zu platzen? Verschreckt die rasant wachsende Staatsverschuldung im kommenden Jahr die Anleger? Oder erfassen Krisen bei Stablecoins oder an den privaten Kapitalmärkten die Börsen? Die Liste von Ursachen für potenzielle Marktverwerfungen lässt sich beliebig fortsetzen.
Wer beruhigt die Feiertage und den Start des neuen Jahres überstehen will, ohne ständig sein Depot checken zu müssen, der ist gut beraten, den Anteil sicherer Anlageklassen im Portfolio zu erhöhen. Anleger haben dafür mindestens drei Vermögenswerte zur Auswahl: Bargeld, Gold und stabile Währungen wie den Schweizer Franken.
Die simpelste Möglichkeit, den Effekt von Kursverlusten im Portfolio zu reduzieren, besteht darin, einen größeren Teil des Gesamtvermögens in Bargeld vorzuhalten. Der prominenteste Bargeld-Fan in der Gruppe der Großinvestoren ist sicherlich Warren Buffett. Seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway hielt zuletzt Cash-Bestände im Rekordwert von 381,6 Milliarden Dollar.
Der hohe Bargeldbestand von Berkshire Hathaway hat gleich zwei Vorteile, die auch Privatanleger für sich nutzen können. Erstens dämpft die Bargeldquote eines breit gestreuten Aktienportfolios das Ausmaß, mit dem ein Ausverkauf an den Börsen das Gesamtdepot trifft. Zweitens schafft der Cash-Bestand Spielraum, um nach einem Ausverkauf zu günstigen Bewertungen wieder einsteigen zu können.
Der Nachteil von Bargeld ist, dass die Kaufkraft des Vermögens mit der Inflation schwindet. Ein Lichtblick für Anleger hierzulande: Viele Tages- und Festgeldangebote bieten eine Verzinsung oberhalb der Teuerungsrate. Anleger sollten jedoch genau auf die Form der Einlagensicherung achten und Angebote von wenig bekannten Banken meiden.
Eine Alternative zu Bargeld ist Gold. Investoren schätzen an dem physischen Edelmetall, dass ein Investment nicht mit einem Gegenparteirisiko verbunden ist, also, dass keine andere Partei für die Rückzahlung verantwortlich ist. Dieser Faktor und die Tendenz, dass Gold typischerweise profitiert, wenn Börsenkurse einbrechen oder Sorgen um das Finanzsystem umgehen – haben Gold den Ruf als sicheren Hafen eingebracht.
Wie gefragt das Edelmetall in unsicheren Zeiten ist, hat sich in diesem Jahr gezeigt. Gold hat seit Januar rund 60 Prozent zugelegt. Experten bleiben auch für das kommende Jahr optimistisch.
Die UBS-Strategen ergänzen, dass die Gründe für die Gold-Hausse – etwa die starken Zentralbankkäufe, geopolitische Unsicherheit und ein Vertrauensverlust in den US-Dollar – auch im kommenden Jahr wichtig bleiben.
Ebenfalls profitieren dürfte von diesem Trend der Schweizer Franken. Weil die Schweiz kaum Staatsschulden hat und die Inflation bei quasi null liegt, gilt der Franken als stabilste Währung unter den Devisen. Daher schreiben die Anlagestrategen der Schweizer Privatbank J. Safra Sarasin: „Wir bleiben positiv gegenüber dem Schweizer Franken eingestellt.“




Für ein Bargeldkonto in Franken ist heutzutage nicht einmal mehr ein Schweizer Nummernkonto nötig. Anbieter wie Revolut, Wise oder Willbe bieten Frankenkonten auch für Privatanleger an. So können auch sie zu geringen Kosten ruhige Feiertage verbringen.
Mehr: Zahl der Milliardäre wächst rasant – so legen sie ihr Geld an






