Asia Techonomics: Chinas Transrapid – dem Prestigeprojekt droht das Aus
Shanghai. Als Bundesverkehrsminister Volker Wissing, damals noch FDP, heute parteilos, im Juni 2024 die chinesische Wirtschaftsmetropole Shanghai besuchte, stand natürlich auch eine Fahrt mit dem berühmten Transrapid auf dem Programm. Die Magnetschwebebahn – die Älteren werden sich erinnern – galt um die Jahrtausendwende als deutsch-chinesisches Prestigeobjekt im Hochgeschwindigkeitsverkehr, als Ausdruck deutscher Wertarbeit und Innovationskraft, ein Vorbild für das aufstrebende China.
Edmund Stoiber feierte die Technik, die der frühere Kanzlerkandidat der Union und langjährige CSU-Chef auch gerne in München gesehen hätte, damals in einer legendär gestammelten Rede, die zum Youtube-Hit wurde. Innerhalb von zehn Minuten könne die Magnetschwebebahn Passagiere vom Münchner Flughafen zum Hauptbahnhof bringen, schwärmte er.
Transrapid in Shanghai – von der Bevölkerung geliebt?
Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder eröffnete schließlich zum Jahreswechsel 2002/03 gemeinsam mit dem früheren chinesischen Ministerpräsidenten Zhu Rongji die Teststrecke in Shanghai. Seitdem wird diese als einzige ihrer Art kommerziell als Strecke einer Magnetschwebebahn genutzt. Doch mehr als zwei Jahrzehnte später sind der Hype und der Ruhm um die Technik vorbei.