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GelenkeSo wappnen Sie sich gegen Arthrose

Keine Gelenkerkrankung plagt Erwachsene häufiger. Doch es gibt konkrete Schritte, wie Sie vorbeugen oder gezielt behandeln können, schreibt unser Kolumnist.Dietrich Grönemeyer 14.06.2024 - 08:18 Uhr
Kolumnist Grönemeyer und die Arthrose. Foto: Imago, Getty [M]

Etwa 25 Prozent der Weltbevölkerung und circa acht Millionen Menschen in Deutschland leiden an Arthrose. Die arthrotischen Gelenksveränderungen verursachen zunehmend starke Schmerzen. Sie betreffen in den meisten Fällen Knie- und Hüftgelenke, aber auch die kleinen und großen Gelenke der Wirbelsäule. Je älter Sie werden, desto höher ist das Risiko einer Arthrose.

Weitere Risikofaktoren: Schläge und Stöße können zu kleinen Rissen im Knorpel und in umliegenden Bändern führen; das betrifft vor allem Sportler und sportlich (über)aktive Menschen.

Auch Übergewicht, eine fette und zuckerreiche Ernährung, wenig Bewegung sowie arthrotische Veränderungen nach Verletzungen zählen dazu.

Leider gehen die meisten Betroffenen erst zum Arzt, wenn der arthrotische Prozess fortgeschritten ist. Dabei gilt: Je früher man die ersten Signale erkennt, desto besser.

Diese Symptome deuten auf Arthrose hin

Arthrose beginnt mit Steifheitsgefühlen, mitunter zeigen sich Schwellungen am Gelenk. Im weiteren Verlauf kommt es meist erst zu Belastungsschmerzen, später dann zu Dauerschmerz mit Bewegungseinschränkung.

Typische Symptome sind Anlaufschmerz, Gelenksteifigkeit, Schmerzen an Gelenken, aber auch ständig verspannte Muskeln im Umfeld des betroffenen Gelenkes.

So können Sie Arthrose vorbeugen

Eine Arthrose ist nicht rückgängig zu machen, aber im Verlauf zu bremsen oder sogar zu stoppen. Daher steht die Behandlung des Schmerzes im Vordergrund.

Die vorhandenen Ansätze etwa bei der Wiederherstellung eines intakten Knorpelgewebes sind bislang nur bei kleineren und frühzeitig diagnostizierten Schäden erfolgversprechend. Daher ist die Prävention der Arthrose und ihre frühzeitige Diagnose das wichtigste Anliegen.

·       Übergewicht vermeiden: Hohes Körpergewicht belastet die Gelenke, und Fettgewebe fördert den entzündlichen Knorpelverlust.

·       Regelmäßig Sport: Schonende und regelmäßige Bewegung wie beim Schwimmen oder beim Radfahren fördert die Knorpelregeneration in allen Gelenken. Achten Sie auf wenig belastende Aktivitäten ohne Dreh- und Stoppbewegungen.

·       Gezielt Muskeln aufbauen: Eine gut trainierte Muskulatur entlastet die Gelenke bei jeder Bewegung und beugt Fehlstellungen vor.

·       Auf die Ernährung achten: Eine ausgewogene basische Ernährung mit hohem pflanzlichen Anteil reduziert knorpelschädigende Entzündungsprozesse im Körper. Weißmehl, rotes Fleisch und tierische Fette hingegen erhöhen die Entzündungsneigung.

·       Alkohol und Nikotin schädigen Knorpelzellen und verstärken eine bestehende Arthrose.

Medizinische Behandlungsmethoden bei Arthrose

Sollte die Krankheit dennoch eintreten, empfehle ich einige alternative Behandlungsmethoden.

·       Stoßwelle: Dabei werden hochenergetische Schallwellen erzeugt, die auf das erkrankte Gewebe einwirken. Die Durchblutung wird dadurch angeregt. Diese Methode kann bei starken Arthroseschmerzen als Therapieverfahren wirkungsvoll sein.

·       Physiotherapie und manuelle Therapieverfahren, aber auch Tapen, Wickel oder Akupunktur sind hilfreich.

·       Hyaluronsäure: Sie ist ein natürlicher Bestandteil der Gelenkflüssigkeit und wirkt als stoßdämpfendes Gleitmittel bei allen Gelenkbewegungen. Durch das Einbringen von künstlicher Hyaluronsäure kann der Gelenkstoffwechsel wieder aktiviert werden. Das kann schmerzlindernd wirken und die Beweglichkeit verbessern.

·       Gezielte lokale Behandlungen der Wirbelgelenke - auch der Rippengelenke oder der Kreuzdarmbein-Gelenke - durch CT-navigierte Interventionen im Rahmen der Mikrotherapie mit entzündungshemmenden Medikamenten oder Nervenverödungen. Sie können der Arthrose den Schmerz nehmen und den Verschleißprozess hemmen. Die Schmerzlinderung hilft dabei, durch Physiotherapie und Training die Stabilität der schrumpfenden Muskulatur zurückzugewinnen.

·       Heilpflanzen: Pflanzliche Arzneimittel und Naturheilmittel können über ihre entzündungshemmende Wirkung wirksam gegen Arthrose und Schmerzen sein. Es eignen sich etwa die entzündungshemmende Teufelskralle, Ingwer oder Kurkuma, schmerzlindernde Brennnessel-Extrakte oder Weidenrinde und zur Entspannung der betroffenen Stellen Lavendelöl.

Vorsichtig bin ich bei Operationen. Diese sollten nur dann vorgenommen werden, wenn mit konservativen Maßnahmen keine ausreichende Beschwerdelinderung erreicht wird.

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Der Versorgungsreport der DAK-Gesundheit von 2022 zeigt: Jede zehnte Operation bei einer Kniearthrose könnte vermieden und ein künstliches Gelenk um mehrere Jahre hinausgezögert werden. Es müssten nicht nur Risikofaktoren durch Prävention verringert, sondern auch die Therapiemöglichkeiten besser ausgeschöpft werden. Sie haben es also in großen Teilen selbst in der Hand.

Professor Dietrich Grönemeyer ist habilitierter Mediziner und Bestsellerautor.

Mehr: Gesunder Rücken – So gelingt es auch bei Büromenschen.

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