Märkte Insight: Diversifikation im Depot hilft jetzt wieder


Die Kurse deutscher Staatsanleihen ersetzen im Schnitt gut ein Drittel von dem, was Aktien in einem Abschwung an Wert verlieren.
Die einfachen Ideen sind oft die wirkungsvollsten. Harry Markowitz, der in der vergangenen Woche im Alter von 95 Jahren gestorben ist, leitete seine berühmte Portfoliotheorie mittels mathematischer Formeln her. Doch die Grunderkenntnis, für die der US-Ökonom 1990 den Nobelpreis bekam, lässt sich auch ohne Mathematik umsetzen: Im Kern optimiert nach Markowitz sein Depot, wer gleichzeitig in verschiedene Anlageklassen investiert.
In schwierigen Marktphasen allerdings versagt das Modell, so wie im vergangenen Jahr, als die großen Anlageklassen Aktien und Anleihen gleichzeitig verloren. Doch mit dem absehbaren Ende der Zinserhöhungen müsste Markowitz’ Idee eigentlich wieder funktionieren.
Markowitz‘ Gedanke ist so schlicht wie schlagend: Durch eine breite Diversifikation oder Streuung des Anlagekapitals verringert ein Anleger das Risiko von Verlusten. Zugleich erzielt er so eine höchstmögliche Rendite bei einem für ihn erträglichen Risiko. Voraussetzung ist, dass man Anlageklassen kombiniert, die möglichst unabhängig voneinander sind, also geringe Korrelationen untereinander aufweisen.
Aktien liefern längerfristig die beste Rendite. Anleihen federn die typischen Kursschwankungen von Dividendentiteln ab: Ihre Kupons bringen dem Anleger laufende Erträge ein. Zudem legen als sicher geltende Bonds meist zu, wenn Aktien verlieren, da Anleger dann in die festverzinslichen Papiere flüchten.





