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Prüfers KolumneTrump braucht Eier, wir können Eier liefern

Die Deutschen sollen ohnehin weniger Eier essen – die Ernährungswissenschaftler empfehlen das. Man könnte also zwei Eier mit einer Klatsche schlagen. Einen Versuch wäre es wert.Tillmann Prüfer 05.04.2025 - 11:09 Uhr
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Tillmann Prüfer ist Mitglied der Chefredaktion des „Zeit-Magazins“. Foto: Handelsblatt

In den USA sind die Eier knapp. Das liegt an der Vogelgrippe, die dort grassiert. Ein Dutzend kostet inzwischen sechs Dollar. Die US-Behörden haben bereits in Deutschland und Europa um größere Lieferungen von Eiern gebeten.

Leider hat Donald Trump die steigenden Eierpreise in den USA im Wahlkampf stets als Indiz zitiert, dass Joe Biden nichts im Griff habe. Heute würden die Amerikaner gerne die Eierpreise der Biden-Ära zurückhaben.

In Deutschland hingegen ist der Eierpreis stabil. Nicht mal zu Ostern soll sich daran etwas ändern – das hat der Bundesverband Ei bestätigt.

Man fragt sich sofort: Könnte man aus dieser Stabilität nicht etwas machen? Einen Exportschlager? Einen außenpolitischen Hebel? Man hat ja sonst nicht so viel davon.

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Es fehlen in den USA 56 Millionen Eier am Tag. Die Not steigt. Nun könnte Deutschland mit den USA in Eier-Verhandlungen einsteigen. Trump braucht Eier, wir können Eier liefern. Ließe sich damit vielleicht ein Deal machen? Eier gegen offene Märkte? Eier gegen Demokratie? Der Bundesverband Ei verweist darauf, dass Deutschland nur 46 Millionen Eier produziert – wir haben also keine Eier abzugeben. Aber 46 Millionen sind ja auch nicht wenig.

Eine neue Ära der Außenpolitik könnte anbrechen

Ein deutscher Eier-Deal könnte eine neue Ära der Außenpolitik einläuten. Natürlich könnte man die Eier auch verschenken. Man könnte eine Eier-Luftbrücke aufbauen. Notfalls müsste man Hilfspakete über den USA abwerfen. Die Pakete müssten natürlich gut gepolstert sein. Das wäre teuer, aber vielleicht könnte man das aus den Entwicklungshilfefonds finanzieren.

Die westliche Welt darf nicht zuschauen, wenn eine ehemals funktionierende Demokratie abrutscht. Man kann auf solche Eier auch einiges aufdrucken. Wie wäre es mit kleinen Propaganda-Botschaften? Vielleicht: Bitte nicht Kanada annektieren. Oder: Der Golf von Mexiko heißt Golf von Mexiko.

Ein Problem wäre sicherlich, dass die Deutschen auf Eier verzichten müssten. Gerade zu Ostern wäre das ein hartes Opfer. Man müsste mit Protestmärschen rechnen, mit Massen, die skandieren: Unsere Eier sind unsere Eier! Oder: Wir lassen uns nicht enteiern! Oder: Eieieiei! Die Frage wäre, ob unsere eigene Demokratie stabil genug wäre, das auszuhalten.

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Andererseits sollten die Deutschen ja ohnehin weniger Eier essen – die Ernährungswissenschaftler empfehlen das. Man könnte also zwei Eier mit einer Klatsche schlagen. Einen Versuch wäre es wert. Schließlich möchte man ja auch nicht, dass die Menschen in Massen aus den USA nach Deutschland fliehen, wenn sie mitbekommen, dass man hier noch zu vernünftigen Preisen Eier essen kann. Man weiß ja auch nicht, wie wir uns vertragen – und ob es reicht, die Liebe für Eier zu teilen.

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