
Deutschland: Wie „made in Germany“ Trumps Attacken widerstehen könnte
Dieses Auto soll anders sein. Aufreizend lila präsentierte Audi seine neue Limousine der Öffentlichkeit, knapp fünf Meter lang und nur für China. Kein deutscher Benzinmotor, sondern die Elektrotechnik des chinesischen Staatskonzerns Saic werkelt unter der Haube. Das ikonische Markenlogo mit den vier Ringen fehlt, ein neuer Audi-Schriftzug in Großbuchstaben muss reichen.
Audi, so erklärte Konzernchef Gernot Döllner im vergangenen November in Shanghai, gehe „in China neue Wege, um zusätzliche, technikaffine Kundengruppen zu erschließen“. Man staunt: Ist das jetzt ein Auto von Chinesen für Chinesen? Was ist geschehen mit der stolzen deutschen Marke Audi, die wie kaum eine andere für das Versprechen „made in Germany“ steht?
Solche Fragen gehen schnell über das Produkt hinaus, sie treffen einen Kern des deutschen Selbstwertgefühls: „made in Germany“. Der Claim steht seit fast einhundert Jahren für Produkte aus deutschen Fabriken, zunächst Autos oder Motorsägen, später dann gleich die ganze Soziale Marktwirtschaft, noch später der vielleicht größte Bestseller der globalisierten Wirtschaft der Nuller- und Zehnerjahre. Ein weltweites Erfolgsmodell, ein Stück nationaler Identität.





