Gastbeitrag: Mehr Homeoffice, Flucht aus der Stadt: Wie sich das Wohnen nach Corona verändern wird
Daniel Dettling (links) leitet das von ihm gegründete Institut für Zukunftspolitik, Bernd Hertweck ist Vorstandsvorsitzer des Verbands der privaten Bausparkassen sowie der Bausparkasse Wüstenrot.
Foto: HandelsblattDie Corona-Pandemie beschleunigt Trends, die sich bereits vor ihrem Ausbruch gezeigt haben: Homeoffice, Wohnen im Umkreis der Großstädte und gemeinschaftliches Wohnen in der Stadt. Nach der Krise wollen viele Menschen weiterhin teilweise von zu Hause aus arbeiten. Sie sehnen sich nach einem ruhigeren Wohnen in eher ländlich geprägten Gebieten, träumen verstärkt von eigenen vier Wänden und suchen mehr Gemeinschaft.
Einer noch unveröffentlichten repräsentativen Befragung durch das Meinungsforschungsinstitut Kantar zufolge denkt fast jeder zehnte Bundesbürger (neun Prozent) im Kontext Homeoffice/Corona über eine Veränderung seiner Wohnsituation nach – und das unabhängig vom Haushaltseinkommen.
In der Gruppe der 30- bis 39-Jährigen sind es 15 Prozent, und bei den 14- bis 29-Jährigen ist es sogar jeder Fünfte (22 Prozent). Drei Trends werden die Nachfrage nach mehr und schönerem Wohnraum steigen lassen: neues Arbeiten, Suburbanisierung und Co-Living.
Neues Arbeiten
Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben. Hybride Arbeitszeitmodelle zwischen Präsenzarbeit und Homeoffice werden vom Minderheiten- zum Mehrheitsphänomen. Sieben von zehn Deutschen gaben bei einer Erhebung des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation an, nach Corona häufiger daheim arbeiten zu wollen.