Kommentar: Abstand, Maske, App, Impfung – Jeder sollte tun, was er kann

Tun, was möglich ist.
Endlich ist die neue App da, die dabei helfen soll, die Corona-Epidemie in Deutschland einzuschränken. Und sofort ärgern sich viele: Auf manchen Handys funktioniert sie nicht, manche fürchten, dass der Staat doch Bewegungsprofile von ihnen erstellen kann. Und wieder andere werden nie von der App erfahren, weil sie die Nachrichten nicht verfolgen.
So kann es ja nicht klappen, mag man sich denken. Aber das wäre falsch.
Auch die anderen Maßnahmen gegen die Pandemie sind lückenhaft und haben trotzdem eine gute Wirkung. Wer im Supermarkt keine Maske trägt, hat vielleicht Probleme, mit Maske zu atmen. Wer das Ding nicht über die Nase gezogen hat, braucht vielleicht einen freundlichen Hinweis, dass auch die Nase bedeckt sein sollte. Und je mehr Menschen ihre Maske korrekt aufsetzen, desto weniger Gefahr geht langfristig auch von jenen aus, die keine tragen.
Besonders konsequent wäre es, das wissen wir, wenn alle zu Hause blieben und wir den maximalen Abstand zu einander hätten. Zum Glück ist das in Deutschland nie notwendig gewesen.
Es kommt nicht darauf an, dass alle absolut konsequent sind mit dem, was sie gegen die Ausbreitung des Virus tun. Es kommt darauf an, dass jeder das tut, was ihm möglich ist.
Auch wenn es eines Tages endlich möglich sein wird, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen, wird es sicher Menschen geben, die das nicht nutzen können oder wollen. Möglicherweise wird der Impfstoff Nebenwirkungen haben und die Ärzte werden manchen Patienten von einer Impfung abraten. Sehr wahrscheinlich wird es auch bei dieser Impfung Menschen geben, die aus irrationalen Gründen Angst haben.
Natürlich wäre es besser, wenn das nicht so wäre. Solange diese Menschen in der deutlichen Minderheit sind, wird es trotzdem möglich sein, das Virus zu stoppen und Menschenleben zu retten.
Und wenn sich alle Deutschen ab sofort mit aktivierter Corona-Warn-App bewegen würden, dann wäre hierzulande der Spuk wahrscheinlich schnell vorbei. So wird es nicht sein. Aber je mehr es tun, desto besser ist es.
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