Kommentar: An der Börse ist die Zeit reif für eine Korrektur

Kommt eine größere Korrektur?
Düsseldorf. Mit Gewinnsprüngen in ihren Bilanzen zum ersten Halbjahr überraschen die meisten Unternehmen – wie auch schon im ersten Quartal. Globalisierte Industrieunternehmen mit hohen Auslandsanteilen wie BASF und Covestro hoben abermals ihre Jahresprognosen an.
Die guten Firmennachrichten verhalfen den Aktien dieser Unternehmen dennoch nicht zu Rekordkursen. Im Gegenteil: Anteilsscheine konjunkturempfindlicher Konzerne, wozu auch der boomende Halbleiterhersteller Infineon zählt, notierten vor Monaten höher als heute. Dabei kann Infineon gar nicht so viele Chips produzieren, wie Kunden sie wünschen.
Besser geht es aus Sicht der Aktionäre eigentlich gar nicht. Doch die zuletzt stagnierenden und am Montag fallenden Aktienkurse belegen, dass die starken Ergebnisse aus der Realwirtschaft nicht ausreichen.
Umgekehrt brechen die Kurse der wenigen enttäuschenden Unternehmen ein: Die Siemens-Energy-Aktie sank in der vergangenen Woche um gut zehn Prozent, weil der Konzern seine Jahresprognose aufgrund von Problemen bei der Windkraft-Tochter Gamesa senken musste.
Mit Blick auf das zweite Halbjahr verheißt das nichts Gutes. Insofern könnte der Montag, an dem zeitweise alle 30 Dax-Titel im Minus notierten, der Auftakt für eine ausgedehntere Korrektur sein. Dafür gibt es drei weitere Gründe.





