Kommentar: Aus dem VW-Desaster sollten die deutschen Autohersteller vier wichtige Lehren ziehen


Volkswagen präsentiert sich auf der wichtigsten Automesse der Welt. In China hat ein heimischer Hersteller den deutschen Konzern überholt.
Größer könnte die Schmach nicht sein: Am Vorabend der Automesse in Shanghai verliert Volkswagen die Marktführerschaft in China. Drei Jahrzehnte dominierten die Wolfsburger mit ihren Verbrennungsmotoren das Geschäft in Fernost, jetzt zieht der chinesische Rivale BYD mit seinen Elektroautos davon.
Es ist ein Menetekel für die gesamte Branche. Denn die chinesischen Stromer können das, was die Europäer bislang nur versprechen: Sie laden schnell, sie sind vernetzt und sie sind vor allem lieferbar. China ist nicht nur der größte Automarkt der Welt, er ist auch der dynamischste.
Jüngsten Prognosen zufolge wird 2026 jeder zweite Neuwagen in China mit Elektroantrieb fahren. Das wären mehr als zehn Millionen Autos pro Jahr. In China werden die Technologien der Zukunft entwickelt, und bislang sind die Deutschen mehr Zaungäste als Treiber. Damit sich das ändert, müssen Industrie und Politik einige Lehren ziehen.
Erste Lehre: Technologie schlägt Luxus
Motorleistung, Marke und Prestige sind wichtige Verkaufskriterien in der Welt der Verbrennungsmotoren. In der Welt des vernetzten Elektroautos wird die Technologie entscheidend. Niemand wird auf Dauer ein deutsches Elektroauto kaufen, weil die Marke einstmals schöne Verbrenner gebaut hat oder den Innenraum mit besonders viel Chrom und Leder veredelt.





