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Kommentar Besser die ganze IAA absagen, als nur eine halbe Messe zu bekommen

Den Neustart der Automesse in München kann man in der Pandemie nicht erzwingen. Der VDA muss einsehen, dass eine Verschiebung das Beste wäre.
28.02.2021 - 17:48 Uhr Kommentieren
Die Messe sollte in München ihren Neustart feiern. Doch 2021 ist noch nicht das richtige Jahr dafür. Quelle: AFP
Vorstellung des IAA-Konzepts

Die Messe sollte in München ihren Neustart feiern. Doch 2021 ist noch nicht das richtige Jahr dafür.

(Foto: AFP)

In München soll alles anders werden. Die Macher der neuen IAA versprechen eine Automesse mit völlig verändertem Konzept. Das Messegeschehen soll sich nicht nur um PS-Boliden und hochglänzende Karossen drehen, sondern um Mobilität als Ganzes. Das Auto als Teil eines Gesamtsystems, in dem Nahverkehr und Fahrrad gleichberechtigt sind.

Die Automobilindustrie will auf der veränderten IAA zugleich Nähe präsentieren. Die neuesten Modelle fahren deshalb in der Münchener Innenstadt vor. Die Autos sollen anfassbar, erlebbar sein. Anders als in Frankfurt, als die Neuheiten über Jahrzehnte in stickigen Messehallen präsentiert wurden.

Ein erweitertes Messekonzept und Nähe, das klingt schön. Doch leider ist Corona dazwischengekommen. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) als Veranstalter muss reagieren und abermals die IAA überdenken. In der aktuellen Situation gibt es nur eine sinnvolle Reaktion: Der VDA sollte die Messe absagen und um ein Jahr verschieben. Die Risiken sind einfach zu groß.

Niemand kann heute sagen, wie sich das Infektionsgeschehen in den kommenden Monaten entwickeln wird. Die Virusmutationen sorgen für Unsicherheit, anhaltende Einschränkungen des öffentlichen Lebens sind noch über Monate hinweg denkbar. Wie soll dann ein offenes Messekonzept in der Münchener City mit vielen Menschen möglich sein, wenn plötzlich wieder die Nachverfolgung von Infektionsketten im Mittelpunkt steht?

Auch die weitere Entwicklung des Impfgeschehens lässt sich nicht zuverlässig vorhersagen. Es kann neue Verzögerungen bei der Belieferung mit Impfstoffen geben. Außerdem ist heute keine Aussage darüber möglich, wie groß die Impfbereitschaft in der aktivsten Bevölkerungsgruppe der 20- bis 60-Jährigen ist. Aus dieser Altersgruppe rekrutiert sich der überwiegende Teil der IAA-Besucher.

Natürlich dringen VDA und Messe München darauf, dass die neue IAA stattfinden kann. Dieser Wunsch ist legitim. Und deshalb arbeiten die Veranstalter an hybriden Konzepten, damit die neue IAA bei neuen Corona-Wellen nicht abgesagt werden muss.

Doch wäre das nur der fade Aufguss dessen, was die deutsche Automobilindustrie in München präsentieren will: Eine Veranstaltung mit dem kompletten Paket an Mobilität, mit gelebter Nähe und vielen Menschen, die sich physisch treffen und austauschen können.
Für den VDA und die gesamte Automobilindustrie ist es sicherlich nicht einfach, die richtige Entscheidung zu treffen. Aber alle Vernunft spricht dafür, die Corona-Pandemie erst einmal abflauen zu lassen, und den echten Neubeginn der IAA dann 2022 in München zu starten.

Mehr: Chipmangel und Corona: Autoverband sieht Branche „bis zum Sommer stark von der Pandemie“ betroffen.

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