Kommentar – Contra: Die Debatte um das „Verbrenner-Verbot“ ist eine Nebelkerze

„Verbrenner-Verbot“ – schon der Begriff ist irreführend. Die EU schreibt vielmehr vor, dass ab 2035 der CO₂-Ausstoß von Neuwagen bei null liegen soll. Wer mehr emittiert, zahlt Strafen oder muss das zu viel ausgestoßene Klimagas kompensieren – wie heute übrigens auch schon. Klar macht das Verbrenner unattraktiv, verboten sind sie aber deshalb nicht. Ganz zu schweigen von den Millionen Bestandsfahrzeugen, die noch Jahrzehnte unser Straßenbild prägen werden. Wer also von „Verbrenner-Verbot“ spricht, zündet eine Nebelkerze. Dabei ist Klarheit nötig.
Die Industrie kennt die Spielregeln seit Jahren. Sie hat Hunderte Milliarden investiert; ihre Werke und Entwicklungspläne sind längst auf das 2035er-Ziel ausgerichtet. Wer daran rüttelt, entwertet diese Summen und sorgt für Unsicherheit dort, wo Planbarkeit entscheidend wäre.
So wichtig der Autogipfel im Kanzleramt ist – die eigentlichen Entscheidungen fallen in Brüssel. Ja, die deutsche Position hat Gewicht, aber die Regeln setzt Europa. Und die Fakten sprechen für sich: Im ersten Halbjahr 2025 wurden weltweit mehr als neun Millionen Elektroautos verkauft, 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Wer als Autonation nicht von diesem Boom profitieren will, schadet sich selbst.