Kommentar: Coronakrise: Es ist dringend Zeit für den Strategiewechsel

„Die Ausweitung der Maskenpflicht hätte viel früher kommen müssen.“
In den vergangenen Monaten stimmte der Satz, dass die Bundesregierung in der Corona-Pandemie zwar nicht perfekt, aber doch meistens richtig gehandelt hatte. Die Infektionszahlen waren überschaubar, ebenso die Zahl der Toten. Und die Wirtschaft erholte sich schneller als gedacht.
Dieser Befund gilt nicht mehr. Das Krisenmanagement von Bund und Ländern ist mittlerweile so fehlerhaft wie in anderen Ländern.
Der sprunghafte Anstieg der Neuinfektionen auf fast 7000 an einem Tag lässt nur einen Schluss zu: Die Politik hat die Entwicklung der Pandemie unterschätzt. Die jetzt gefassten Beschlüsse werden an einem weiteren Anstieg der Infektionszahlen kaum etwas ändern. Denn sie sind nicht effektiv genug und kommen zudem zu spät.
Mit Blick auf die absoluten Infektionszahlen hat die Politik erkennbar die Kontrolle über die Coronakrise verloren. Gemessen an den eigenen Zielen muss man das aktuelle Krisenmanagement als vorerst gescheitert bewerten. Allein die Kanzlerin scheint den Ernst der Lage erkannt zu haben. Doch ihrem Hinweis, dass sich Deutschland bereits in einer Phase des exponentiellen Anstiegs der Infektionszahlen befindet, folgten die Länderchefs nicht.





