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KommentarDanke für das IT-Geschäft, Mr. Trump!

Der US-Präsident legt mit seiner America-first-Politik die Grundlagen für ein Erstarken deutscher Software-Hersteller. Die sollten ihre Chance ergreifen – und amerikanischer werden.Thomas Jahn 19.08.2025 - 10:06 Uhr
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Der Einfluss Trumps könnte die Gewichte im Technologiesektor verschieben. Foto: Getty Images

Es ist völlig richtig: Software in Deutschland ist größtenteils ein trauriges Kapitel. Oben schwebt der Gigant SAP, darunter kommt lange nicht viel. Wie um die Misere zu illustrieren, wird derzeit das einst zweitwertvollste Unternehmen, die Software AG, von Private Equity filetiert.

Software, das können halt nur die Amerikaner? Diese Schlussfolgerung wäre voreilig. Da gibt es nicht nur Erfolgsgeschichten wie die vom Super-Einhorn Celonis aus München oder die Milliarden-Übernahme von Cognigy aus Düsseldorf.

Deutschland hat auch einen Mittelstand, der sich mit seiner Software sehen lassen kann. IT-Dienstleistungen für Geschäftsanwendungen, Sicherheit oder Compliance sind nicht nur gut, sondern auch gefragt.

Ein neues IT-Ökosystem entsteht

Dahinter stecken teilweise die Datenschutzregeln der EU. Firmenkunden bevorzugen daher schon seit einiger Zeit „made in Europe“. Seit dem Amtsantritt von Donald Trump hat sich dieser Trend auf dramatische Weise beschleunigt. Die Sorge ist nicht gering, dass er per Dekret das 2023 vereinbarte Datenschutzabkommen der EU mit den USA auflösen könnte.

Das ist eine Chance, die wir nicht versäumen sollten. Der Boom hilft, aus kleinen oder mittleren Anbietern ein neues deutsches IT-Ökosystem und mit etwas Glück gar ein zweites SAP entstehen zu lassen.

Donald Trump: Kündigt der US-Präsident das Datenschutzabkommen mit der EU? Foto: UPI/laif

Jetzt könnte man nach der Politik rufen. In der Tat wäre es schön, wenn endlich Pensionskassen in Start-ups investieren könnten oder es eine Souveränitätsklausel bei öffentlichen Ausschreibungen gäbe.

Kaufmannsideale verhindern Wachstum

Aber solch ein Ruf wäre sehr deutsch. Es liegt auch an den Firmen, mehr zu wagen und die epochalen Veränderungen in Software und Technologie zu nutzen. Kurz gesagt: Deutsche Softwarefirmen sollten amerikanischer werden.

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Beispielsweise sollten sie mehr Fremdkapital aufnehmen, um das Wachstum zu nutzen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Das sogenannte Bootstrapping ist bei deutschen Softwarefirmen verbreitet, entspricht es doch Idealen deutscher Kaufmannskunst. Keine Schulden aufnehmen, die Kontrolle bewahren, Vorsicht walten lassen.

Aber das Bootstrapping verhindert auch Wachstum. Datensouveränität und Geopolitik geben einen Anschub, aber in der digitalen Welt zählt jede Stunde.

Verwandte Themen Donald Trump Europäische Union USA Deutschland SAP Künstliche Intelligenz

Gleichzeitig verschiebt künstliche Intelligenz die Regeln der Software-Branche. KI hilft nicht nur, die Produktivität der Entwickler zu steigern und Kosten zu senken, sondern bietet auch neue Marktchancen, etwa durch den Einsatz autonomer KI-Agenten.

Darin liegen ohne Frage einige Risiken. Aber auch Chancen, die es zu nutzen gilt.

Mehr: Die Trump-Profiteure – Deutsche Softwarehersteller verzeichnen Boom

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