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KommentarDer Horror in Israel und Gaza ist vorbei – jetzt beginnt die Arbeit

Israel und die Palästinenser haben den ersten Teil von Donald Trumps Plan umgesetzt. Für einen wirklichen Frieden braucht es aber von beiden Seiten ein entscheidendes Zugeständnis.Inga Rogg 13.10.2025 - 17:03 Uhr aktualisiert
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Das Internationale Komitte vom Roten Kreuz nimmt im Gazastreifen die Hamas-Geiseln in Empfang. Foto: AFP

Mehr als zwei Jahre haben die Angehörigen der noch lebenden zwanzig Geiseln auf diesen Moment gewartet: die Freilassung ihrer Liebsten aus der Hamas-Gefangenschaft. Am Montag war es endlich so weit. Pünktlich zur Ankunft des amerikanischen Präsidenten Donald Trump übergab die Hamas die Geiseln an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz.

Das Verdienst dafür gehört den Geisel-Angehörigen und ihrem Zusammenschluss, dem Family and Hostages Forum. Unermüdlich demonstrierten sie in Tel Aviv, Jerusalem und an anderen Orten, während sie gleichzeitig intensive Lobbyarbeit in den USA betrieben.

Bei der eigenen Regierung stießen sie auf taube Ohren. Wäre es nach Regierungschef Benjamin Netanjahu und seinen rechtsextremen Koalitionspartnern gegangen, würde der Krieg weiter andauern, und das auf unbestimmte Zeit. Der Gazastreifen wäre irgendwann besetzt worden, die Palästinenser wären vertrieben und das Gebiet in ein Investmentprojekt für einen luxuriösen Badeort verwandelt worden.

Das wird jetzt nicht passieren. US-Präsident Donald Trump hat die Geiseln zu seiner eigenen Sache gemacht, auf seine Berater gehört und Israel zu einem Waffenstillstand gezwungen.

Groß ist auch die Erleichterung unter den Palästinensern. Die täglichen Bombardements sind endlich vorbei. Der Krieg hat auf ihrer Seite mehr als 67.000 Tote gefordert, unter ihnen Zehntausende von Zivilisten. Auch kommt endlich Hilfe in großem Stil in den Küstenstreifen.

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Beide Seiten, Israel und die Hamas, haben sich an den ersten Teil des Waffenstillstands, den die USA, Katar, Ägypten und die Türkei vermittelten, gehalten. Auch wenn Netanjahu seinen rechtsextremen Partnern versprach, der Krieg werde bis zur Vernichtung der Hamas weitergeführt werden, wird es dazu kaum kommen. Trump steht im Wort.

Doch jetzt steht der zweite Teil von Trumps „Friedensplan“ an. Dieser ist bisher nicht mehr als eine Roadmap, viele Details müssen noch ausgehandelt werden.

Dass die Europäer, die arabischen Länder und die Türkei bereit sind, großzügig Hilfe für die Not leidenden Palästinenser zu leisten, haben sie in den letzten Tagen bereits gezeigt. Sie werden auch bereit sein, sich am Wiederaufbau zu beteiligen.

Was der Plan jedoch offenlässt, ist die Frage nach einer Zweistaatenlösung. Ohne den israelisch-palästinensischen Konflikt endlich zu lösen, werden die Palästinenser Widerstand leisten. Die Mehrheit will nicht zu den Waffen greifen – nach dem brutalen Krieg in Gaza erst recht nicht. Aber es werden sich immer genügend frustrierte Palästinenser finden, die dazu bereit sind – auch das dürfte nach dem Krieg erst recht der Fall sein.

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Trump möchte gern einen umfassenden Frieden im Nahen Osten erreichen. Und dafür ist ein palästinensischer Staat oder zumindest der Weg dorthin die Voraussetzung.

Dazu braucht Trump die Verbündeten der USA in Europa. Frankreich hat zusammen mit Saudi-Arabien einen detaillierten Plan vorgelegt. Dieser bietet eine Grundlage für Verhandlungen. Alle sollten jedoch einen langen Atem aufbringen und mit Trump eng zusammenarbeiten. Vielleicht gelingt es dann, den jahrzehntelangen Konflikt dauerhaft zu lösen. Nie wieder sollten Israelis und Palästinenser einen Horror wie den der letzten zwei Jahre erleben müssen.

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