Kommentar: Die Hilflosigkeit der gesetzlich Versicherten

Erneut gibt es alarmierende Prognosen zur Finanzsituation der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Eine Wettbewerbsanalyse des Kassendienstleisters Bitmarck zeigt, dass die Herausforderungen für die GKV immer drängender werden – vor allem aufgrund des medizinischen Fortschritts, einer immer älter werdenden Bevölkerung und der Inflation. Die Einnahmen der Kassen können mit diesen Entwicklungen jedoch nicht Schritt halten, was zu einem enormen Defizit führen wird. Bitmarck prognostiziert für 2025 ein Minus von 46 Milliarden Euro.
Im Vergleich zu den Schätzungen des GKV-Schätzerkreises ist diese Prognose besonders düster. Möglicherweise liegt das an unterschiedlichen Annahmen zur Kassenstruktur oder daran, dass Bitmarck eher eine rechnerische und der Schätzerkreis eine politisch motivierte Prognose erstellt hat. Dennoch gibt es einen Punkt, bei dem beide Analysen übereinstimmen: Die Zusatzbeiträge müssen deutlich steigen – um 0,8 Prozentpunkte.
Ein Grund dafür ist auch, dass die Rücklagen der Krankenkassen zunehmend aufgebraucht sind. Laut Bitmarck hat mehr als die Hälfte der Krankenkassen (rund 60 Prozent) im laufenden Jahr nicht genügend Puffer, um ihre monatlichen Ausgaben vollständig zu decken.