Kommentar: Die Prämien-Illusion beim Kauf von E-Autos

Die schwarz-rote Koalition will den Absatz von Elektroautos wieder ankurbeln – mit Kaufprämien. Das Konjunkturprogramm „Umweltbonus“ des früheren Wirtschaftsministers Robert Habeck war Ende 2023 ausgelaufen, nun steht der nächste Subventionstopf bereit.
Rund 45.000 E-Autos wurden im September 2025 neu zugelassen, was einem mageren Marktanteil von knapp 19 Prozent entspricht. Die Nachfrage ist enttäuschend, also greift die Koalition zur alten Methode: Geld her, Problem weg.
Das ist ordnungspolitisch falsch. Die SPD mag zwei Monate vor Weihnachten dabei an die Gewerkschaften und die VW-Mitarbeiter denken. Doch der Staat ist kein Autohändler, der Rabatte verteilt, wenn die Kunden ausbleiben. Er kann Märkte nicht herbeifördern, er kann sie nur ermöglichen.
Die Autoindustrie ist Deutschlands Schlüsselbranche, doch sie steckt mitten in der größten Transformation ihrer Geschichte. Wenn selbst eine staatliche Beteiligung von 20 Prozent an VW nicht verhindert, dass der Konzern in der Elektromobilität zurückfällt, dann sollte klar sein: Mehr Staat heißt nicht automatisch mehr Erfolg.