Kommentar: Donald Trump stolpert über Amerikas Prüderie


Als Präsident mag er Schlimmeres als eine vertuschte Affäre angestellt haben, doch in Amerika stolpern Politiker auch schon mal über vermeintliche Nebensächlichkeiten.
Die amerikanische Historie ist voller Beispiele, bei denen bekannte Figuren durch vermeintliche Nebensächlichkeiten ins Stolpern gerieten. Der Mafia-Pate Al Capone ist nicht über seine Morde, sondern über seine Steuern gestürzt. US-Präsident Bill Clinton wäre beinahe über sein Verhältnis mit Monica Lewinsky zu Fall gekommen. Und auch Donald Trump könnte über die Folgen seiner vermeintlichen Affäre mit der Pornodarstellerin Stormy Daniels stolpern.
Die angebliche russische Beeinflussung der Präsidentschaftswahl konnte die Justiz ihm nicht nachweisen. Die Kommission zu dem Sturm auf das Kapitol hat bislang auch kein Ergebnis gebracht. Aber das Verhältnis zu einer Pornoschauspielerin, das könnte nun den Ex-Präsidenten in ernste Schwierigkeiten bringen.
Natürlich geht es in dem laufenden Prozess offiziell nicht um sein Verhältnis zu Stormy Daniels. Es geht um die Frage, ob er die Schweigegeldzahlungen fälschlicherweise als Geschäftsausgaben gebucht hat und ob diese nicht eigentlich als Wahlkampfspenden hätten deklariert werden müssen.
Donald Trump: Affäre mit Pornodarstellerin schockiert nicht wirklich
Und einmal ganz nüchtern betrachtet: Schweigegeldzahlungen sind legal. In der Geschäftswelt sind sie durchaus üblich – „Non Disclosure Agreements“ unterschreiben ehemalige Mitarbeiter ebenso wie Businesspartner. Frau Daniels hat die Zahlung angenommen und einen Vertrag unterschrieben. „The Art of the Deal“ – wie Trump einst sein Buch titulierte.





