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KommentarPleitewelle am Immobilienmarkt? Die Krise ist lange nicht vorbei

Die milliardenschwere Refinanzierungslücke am Gewerbeimmobilienmarkt macht deutlich, dass eine Konsolidierung des Markts unausweichlich ist.Julian Trauthig 11.07.2025 - 14:13 Uhr
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Die aktuelle Lage am Immobilienmarkt ist deutlich kritischer als von manchen Marktakteuren wahrgenommen. Foto: picture alliance/dpa

Die aktuelle Lage am Immobilienmarkt ist deutlich kritischer als von manchen Marktakteuren wahrgenommen. Die milliardenschwere Refinanzierungslücke, die sich in den kommenden Jahren durch auslaufende Kredite ergibt, ist ein klares Zeichen dafür, dass die Immobilienkrise noch lange nicht vorüber ist. Daran ändern auch positive Stimmungsumfragen und zunehmend stabilere Preise nichts.

Die Herausforderungen für die Branche – insbesondere für Eigentümer von Büroimmobilien in weniger guten Lagen – sind enorm. Die gestiegenen Zinsen und die teils deutlich niedrigeren Immobilienwerte machen es vielen Investoren schwer, die benötigten Mittel aufzubringen, um eine Finanzierung unter den neuen Rahmenbedingungen zu erhalten.

Dies betrifft vor allem Objekte, die am Ende des Immobilienbooms zu Höchstpreisen erworben wurden und in den vergangenen Jahren stark an Wert verloren haben.

Rolle der Banken bleibt entscheidend

Eine Konsolidierung des Markts ist daher nicht nur unausweichlich, sondern auch notwendig und wünschenswert. Schwächere Akteure, die sich den neuen Bedingungen nicht anpassen können, werden um einen Schuldenschnitt oder eine Insolvenz kaum herumkommen.

Insolvenzen

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Dies ist die harte Realität eines jeden Immobilienzyklus. Und diese Realität hat nach den Projektentwicklern nun auch die Bestandshalter und Investmentmanager erreicht.

Gleichzeitig ist es wichtig, alternative Finanzierungsquellen wie Kreditfonds und Private-Equity-Investoren intensiv in die Refinanzierungsversuche einzubinden. Diese können helfen, die Refinanzierungslücke so gering wie möglich zu halten, indem sie flexiblere und weniger regulierte Finanzierungsoptionen bieten. Darauf hat der frühere EZB-Präsident Mario Draghi bereits im Frühjahr zu Recht hingewiesen.

Die Rolle der Banken bleibt dabei entscheidend. Einerseits verschaffen sie zukunftsfähigen Immobilien durch Stillhalteabkommen und Brückenfinanzierungen die nötige Zeit, um Forderungsausfälle zu vermeiden. Andererseits ziehen sie irgendwann den Stecker, wenn es wirtschaftlich keine Perspektive mehr gibt.

Der Immobilienmarkt steht nun vor einer entscheidenden Phase, um die oftmals erst zeitverzögert sichtbaren Folgen der Niedrigzinsphase aufzuarbeiten. Eine weitere Konsolidierung könnte jedoch die Grundlage für eine robustere Immobilienbranche schaffen.

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Erstpublikation: 09.07.2025, 17:04 Uhr.

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