Kommentar: Schnieder hat den Neustart der Bahn gründlich vermasselt


Wohl selten zuvor wurde ein dringend benötigter Neubeginn eines Unternehmens so sehr vermasselt wie bei der Deutschen Bahn. Das zeigt sich endgültig mit dem Rückzug von Dirk Rompf als designiertem Chef der Infrastruktursparte. Was mit den Plänen im Koalitionsvertrag von CDU und SPD so hoffnungsvoll begann, hat eine Entwicklung genommen, wie sie sich selbst der schlechteste Drehbuchautor nicht hätte ausdenken können.
Es ist das persönliche Desaster von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU). Über Jahrzehnte griff der Staat als Alleineigentümer nicht oder viel zu wenig bei der Deutschen Bahn durch. Wieder und wieder wurde das angeprangert – etwa vom Bundesrechnungshof oder den Branchenverbänden.
Völlig unprofessionelles Verhalten
Schnieder wollte endlich den geforderten Durchgriff zeigen. Doch er agierte unprofessionell und ignorierte dabei auch noch, dass es für eine Aktiengesellschaft wie die Deutsche Bahn bestimmte Regeln gibt, die auch ein Alleineigentümer einhalten sollte.
Bei einer AG gibt es zwei maßgebliche Gremien: Da ist der Vorstand, der für das operative Geschäft verantwortlich zeichnet. Und da ist der Aufsichtsrat, der den Vorstand kontrolliert und darauf achtet, dass im Sinne des Unternehmens und seiner Eigentümer gehandelt wird.





