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KommentarStablecoin und digitaler Euro - die Kryptowährungen im Vergleich

Die USA und Europa ziehen unterschiedliche Konsequenzen aus dem Aufstieg des Bitcoins. Der amerikanische Weg bietet einen entscheidenden Vorteil im Wettbewerb der Kryptowährungen.Frank Wiebe 24.07.2025 - 10:32 Uhr
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Euro und Dollar: Konkurrenten mit sehr unterschiedlichem Umfeld. Foto: dpa

Der Bitcoin hat jetzt schon Geschichte geschrieben. Eine Währung, deren Wert allein auf einem technisch verknappten Angebot beruht, fordert die Weltwährungen heraus. Im Zahlungsverkehr hat er sich eher in Schwellenländern mit kaputten Finanzsystemen durchgesetzt. Als Geldanlage ist er in das traditionelle Finanzsystem integriert worden, zu dem er die Alternative sein will: Und gerade das hat den Kurs nach oben getrieben. Sein gewaltiger Energieverbrauch hat berechtigte Kritik hervorgerufen. Aber seinen Fans muss man lassen, dass er viele Menschen, die an das Konzept glaubten, reich gemacht hat.

Kryptowährungen sind, obwohl ihr Gesamtwert etwa vier Billionen Dollar erreicht hat, weit davon entfernt, traditionelle Währungen zu ersetzen. Trotzdem reagieren die Staaten dieser Welt, die sich die Herrschaft übers Geld nicht entreißen lassen wollen, auf diese Herausforderung. Dabei stechen zwei Konzepte heraus: die Stablecoins in den USA und der digitale Euro. Beide unterscheiden sich stark und beide sind typisch für ihre Region.

Die Amerikaner setzten auf Stablecoins, die den Dollar in digitaler Form abbilden. Mit ihrer gerade verabschiedeten Regulierung wollen sie diesen Bereich fördern und nebenbei den Markt für US-Staatsanleihen stützen, weil diese als Sicherheit für die Coins hinterlegt werden müssen. Das Konzept setzt auf private Anbieter von Stablecoins. Europa hingegen arbeitet seit Jahren an einem staatlichen digitalen Euro. Bei dem US-Konzept ist relativ offen, wie es umgesetzt werden kann. Beim digitalen Euro ist hingegen jetzt schon klar, dass er vor allem Ersatz für Bargeld wird.

» Lesen Sie auch: Wird der Stablecoin zum Billionen-Markt? Was Amerikas Token-Boom antreibt

Der größte Vorteil der europäischen Variante ist zugleich ihr größtes Problem. Weil der digitale Euro direkt von der Europäischen Zentralbank (EZB) garantiert wird, ist er besonders sicher. In einer Bankenkrise könnten Anleger ihre Guthaben blitzschnell in den digitalen Euro umtauschen und so die Krise noch verschärfen. Um das zu verhindern, wird er wahrscheinlich nur in kleinen Summen verabreicht. Es ist ein Fluch der Perfektion.

Bei Stablecoins gibt es dieses Dilemma nicht. Die US-Notenbank (Fed) hat damit direkt nichts zu tun. Sie bieten nicht mehr Sicherheit als das traditionelle Finanzsystem, gefährden es daher aber auch nicht in Krisenzeiten. Gerade deswegen sind sie der pragmatischere Weg. Vielleicht setzen die Europäer später auch stärker darauf. Aber wahrscheinlich erst, wenn der Dollar sich dort schon etabliert hat und so auch im digitalen Bereich seine Dominanz bewahrt.

Mehr: Wie gefährlich sind Stablecoins?

Erstpublikation: 22.07.2025, 14:49 Uhr.

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