Kommentar Trump sollte die Coronakrise den Experten überlassen

Der US-Präsident hat sich vom Corona-Verharmloser zum Corona-Bekämpfer gewandelt.
Aus Donald Trump dem Corona-Verharmloser ist Donald Trump der Corona-Bekämpfer geworden. Er hat begriffen: Diese Krise wird seine erste Amtszeit als US-Präsident definieren – und maßgeblich dafür sein, ob ihn die Amerikaner im Herbst noch einmal ins Weiße Haus wählen.
Trumps Gegenkandidat bei dieser Wahl heißt höchstwahrscheinlich Joe Biden. Er ist der Einzige aus dem Lager der Demokraten, den Trump wirklich fürchtet. Biden steht für Eigenschaften, die die Amerikaner (und nicht nur die) sich in schwierigen Zeiten von ihrem Anführer wünschen: Integrität, Übersicht, Empathie.
Und Trump? Unter dem Druck der Ereignisse präsentiert er sich nun als oberster Medizinmann seiner Nation. Die Frage ist nur, ob er der Nation damit einen Gefallen tut. Er ist Dauergast bei den täglichen Briefings der Corona-Taskforce, die eigentlich von seinem Vizepräsident Mike Pence geleitet wird. Bei diesen Briefings, die alle Amerikaner live im Fernsehen verfolgen können, leistet sich Trump eine bemerkenswerte Reihe von Ungereimtheiten und falschen Versprechen.
So verkündete er, dass ein Lazarettschiff der US-Marine „in Topzustand und bereit zum Auslaufen“ in Richtung New York sei, um dort Coronakranke zu behandeln. Sein Verteidigungsminister musste später einräumen: Das Schiff wird derzeit überholt und kann erst Anfang April in See stechen.
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Bei anderer Gelegenheit pries Trump die Kombination aus einem Malariamedikament und einem Antibiotikum als wirksame Coronakur. Was ein Mediziner aus seiner Taskforce prompt wieder einkassierte: Für die Wirksamkeit gebe es bislang keine Belege.
Trumps Narzissmus steht ihm im Weg
Derweil klagen viele Ärzte in den USA über zu wenige Schutzmasken. Trump und Pence versprachen wiederholt, dass „gewaltige Mengen“ davon unterwegs seien. Doch auf die Frage, wann die denn in den Krankenhäusern ankämen, blaffte Trump: Die Regierung sei kein „Shipping Clerk“, kein Versandangestellter. Es ist immer wieder Trumps Narzissmus, der ihm und seinem Team in der Coronakrise im Wege steht.
Dass es besser funktioniert, wenn der Präsident nicht zu sehr mitmischt, zeigt sich im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Krise: Der Kongress hat bereits zwei Corona-Hilfspakete verabschiedet. Das dritte im Volumen von über einer Billion Euro soll in dieser Woche kommen.
Federführend sind die Fraktionsführer in Senat und Repräsentantenhaus, Hauptansprechpartner in der Regierung ist Finanzminister Steven Mnuchin. Wahrscheinlich ist das der beste Dienst, den Trump seinem Land in der Coronakrise erweisen kann: sich einfach rauszuhalten.
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Da sollte Trump sich mal Merkel zum Vorbild nehmen.
Wann lernen wie endlich mal und uns zu konzentrieren und nach Europa zu schauen. Wie der Trump seine Probleme in USA löst ist doch vollig egal!
Solche Artikel bitte immer weniger! Auch solche Artikel die umsonst Werbung für amerikanische Produkte von Handyhersteller und irgendwelche Postversender oder Elektroautoherstellern alleine schon durch die ständigen Headlines machen!!!