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KommentarTrumps Chip-Plan erinnert an die DDR

Der US-Präsident will bei führenden Chipkonzernen einsteigen und gefährdet so eine der innovativsten Branchen der Welt. Deutschland und Europa müssen darauf reagieren.Joachim Hofer 21.08.2025 - 15:34 Uhr
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Chipfertigung von Intel: Die US-Regierung will bei dem angeschlagenen amerikanischen Halbleiterkonzern einsteigen. Foto: Intel Corporation

Wer Ökonomie studiert, lernt die Uralt-Weisheit der Volkswirte im ersten Semester kennen: „There’s no such thing as a free lunch.“ Zu Deutsch: „Es gibt nichts geschenkt.“ Dass der Spruch nach wie vor gilt, erfahren gerade einige der bedeutendsten Chiphersteller der Welt.

US-Präsident Donald Trump fordert Anteile an den Konzernen, weil sie vom amerikanischen Staat mit Milliarden subventioniert werden. Amtsvorgänger Joe Biden hatte die öffentlichen Hilfen verteilt, damit die Firmen in Amerika Halbleiterwerke errichten. So wollte er sein Land unabhängiger von Lieferungen aus dem Ausland machen.

Trump hält das für einen schlechten Deal. Mit dem schwer angeschlagenen amerikanischen Chipproduzenten Intel verhandelt Trumps Mannschaft bereits.

Bei dem verlustreichen ehemaligen Weltmarktführer will sich die US-Regierung mit zehn Prozent beteiligen. Bei anderen Subventionsempfängern wie Globalfoundries, Micron, Texas Instruments, TSMC und Samsung dürften die Beamten bald vorstellig werden.

Wenn Trump seine Pläne verwirklicht, entstehen volkseigene Chiphersteller, in der DDR einst bekannt als „VEB Halbleiter“, das Dresdner Robotron-Kombinat. Donald Trump wird künftig mitreden in den Vorstandsetagen.

Das dürfte die Unternehmen lähmen, die Gewinne werden sinken, der technische Fortschritt wird gebremst. Es stehen Trumps eigene Interessen im Vordergrund – und nicht mehr Innovationen, Marktanteile und Margen.

Neue Fabrik von TSMC in Arizona: Der Konzern aus Taiwan bekommt Milliardensubventionen vom amerikanischen Staat. Foto: Bloomberg

Zwar betont Trumps Handelsminister Howard Lutnick mit Blick auf den Einstieg bei Intel, es gehe nur um stimmrechtslose Aktien für den Staat. Glaubwürdig ist der Hinweis aber nicht, dass sich die Regierung zurückhält. Schließlich ist es erst zwei Wochen her, da forderte Trump den Rücktritt des Intel-Chefs wegen seiner angeblich zu engen Verbindungen nach China.

Amerikanische Spione in jedem Rechner

Auch machte die US-Regierung deutlich, dass sie die Lieferwege jederzeit nachverfolgen möchte, sprich: Die amerikanischen Spione nisten sich in jedem einzelnen Rechner ein.

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Das Schicksal der volkseigenen Betriebe der DDR ist bekannt, nur schert sich Donald Trump nicht darum. Die betroffenen Chiphersteller werden langfristig massiv unter Druck geraten: Wer mag schon Halbleiter kaufen, die der amerikanische Staat manipuliert?

Die Konsequenz für Deutschland und Europa: Bundesregierung und EU-Kommission müssen die bislang schleppend verlaufende Aufholjagd bei den Chips deutlich beschleunigen. Das muss nicht allein geschehen, vor allem Japan bietet sich als Partner an. Auf die in Amerika tätigen Anbieter ist jedenfalls kein Verlass mehr.

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