Kommentar: Warum das Dax-Jahreshoch täuscht


Der Dax ist, wenn die Dividenden abgezogen werden, in den vergangenen Jahren kaum gestiegen.
Mit etwas mehr als 15.800 Punkten ist der Dax am Mittwoch im Tagesverlauf auf das höchste Niveau seit Januar vergangenen Jahres gestiegen. Grund dafür waren neue Inflationsdaten aus den USA mit Preissteigerungen, die leicht unter den Erwartungen ausfielen. Optimistische Investoren verbinden das mit der Hoffnung, dass die Zinsen künftig vielleicht etwas weniger stark steigen als bislang gedacht.
Bis zum Allzeithoch fehlen dem Dax noch gut drei Prozent. Wie kann das sein, angesichts der großen Krisen, angefangen beim Krieg in der Ukraine, fortgesetzt über die steigenden Preise und Zinsen bis hin zu Sorgen über eine neue Bankenkrise?
Bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass keineswegs so tolle Gewinne anfielen, wie es das Fast-Allzeithoch glauben macht. Zumindest dann nicht, wenn Anlegerinnen und Anleger langfristig ihr Geld angelegt haben und dabei auf den Dax beispielsweise in Form eines ETFs gesetzt haben.
Dax: Fast alle Gewinne beruhen seit 2000 auf Dividenden
Seit dem Jahr 2000 beruhen fast alle Gewinne aus dem Dax allein auf Dividenden, die die meisten Konzerne einmal im Jahr ihren Aktionären überweisen. Das zeigt der „reine“, echte Dax. In ihm werden nur Kursgewinne, aber keine Dividenden einberechnet – so, wie es in fast allen anderen Börsenindizes üblich ist, darunter Euro Stoxx 50, Dow Jones, Nasdaq und S&P 500.





