Kommentar: Wie wir die Zukunft unserer Kinder verspielen


Die aktuelle Diskussion um die Frühstart-Rente sollte nicht nur Eltern und Großeltern nachdenklich machen. Noch einmal kurz zusammengefasst: Mit der Frühstart-Rente sollen Kinder zwischen sechs und 18 Jahren, die in Deutschland eine Schule besuchen, jeden Monat zehn Euro bekommen, die in ein Sparprodukt fließen, das dereinst die Rente dieser Kinder aufbessern soll.
So weit, so gut, doch jetzt droht die Idee, die unser gesetzliches Rentensystem stützen soll, ausgehöhlt zu werden. So kann man sich im Bundesfinanzministerium offenbar vorstellen, nicht allen Kindern zwischen sechs und 18 den monatlichen Zehner zu geben, sondern immer nur einem Jahrgang. Konkret würden Kinder, die 2020 geboren wurden, im kommenden Jahr den Anfang machen, im Jahr darauf würden 2021 Geborene dazukommen und so weiter. Die Jahrgänge 2009 bis 2019 gingen dann leer aus. Dieser Schritt wurde mit den knappen Kassen des Bundes begründet, schließlich mache man bereits neue Schulden in dreistelliger Milliardenhöhe.
Eine Milliarde Euro, die wir uns leisten sollten
Zahlt man jedem der rund 700.000 Kinder, die in der jüngeren Vergangenheit in Deutschland Jahr für Jahr geboren wurden, pro Monat zehn Euro aus, kommen über ein Jahr 84 Millionen Euro zusammen. Wird dieses Geld parallel an zwölf Jahrgänge ausgeschüttet, ist es gut eine Milliarde Euro. Das ist, wie bereits angedeutet, viel Geld, aber es fällt schwer, ein Feld zu finden, auf dem diese Milliarde besser investiert wäre.





