Stadtbild-Debatte: Deshalb ist es nicht ratsam, sich über Merz’ Aussage aufzuregen


Es ist schon so, dass man sich über die Schlichtheit, mit der Friedrich Merz die Stadtbild-Debatte angestoßen hat, unendlich aufregen könnte. Die Frage ist aber, ob man sich darüber wirklich im wahrsten Sinne des Wortes unendlich aufregen sollte.
Denn es ist ja so: Wer den Kanzler kennt, weiß, dass er sich allenfalls erklären, aber nicht entschuldigen wird. Wer die Thesen des Kanzlers teilt, wird sich vom Protest dagegen nicht bekehren lassen. Und wer gegen den Kanzler protestiert, wird wegen der ersten beiden Punkte bis auf Achtungserfolge in den sozialen Netzwerken nichts erreichen.
Und damit sind wir bei einem tiefer liegenden Problem: Die Öffentlichkeit und mit ihr diejenigen, die politische Entscheidungen treffen, beschäftigen sich seit Wochen mit den immer gleich verlaufenden Empörungswellen. Dabei geht es um Themen, bei denen die Diskussionsverläufe von vornherein so klar sind wie die Tatsache, dass sie zu keinem Ergebnis führen.
Schlechter Einsatz politischer Ressourcen
Die Frage ist, ob das für ein Land, dessen Wirtschaft seit Quartalen stagniert, dessen Industriearbeitsplätze gerade nicht mehr schrumpfen, sondern wegbrechen, in dem selbst solideste Mittelständler wie Trumpf Millionenverluste schreiben und eine Partei aus ökonomisch nicht sehr solide aufgestellten Russlandverstehern die Umfragen anführt, ein kluger Einsatz von politischen Ressourcen ist.





