1. Startseite
  2. Meinung
  3. Morning Briefing
  4. Morning Briefing: Wie der Misserfolg von Investorenikone Cathie Wood die älteste Börsenregel der Welt bestätigt

Morning BriefingWie der Misserfolg von Investorenikone Cathie Wood die älteste Börsenregel der Welt bestätigt

Christian Rickens 06.03.2024 - 06:33 Uhr
Handelsblatt Morning Briefing

Anschlag auf Tesla: Wie doof dürfen Linksterroristen sein?

06.03.2024
Abspielen 09:21

Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,

wir schreiben das Jahr 2024. Der Welt bleiben nur noch wenige Jahre, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Und deutschen Linksradikalen fällt kein besseres Anschlagsziel ein als ausgerechnet die deutsche Fabrik jenes Unternehmens, das der Elektromobilität zum weltweiten Durchbruch verholfen hat.

Nach dem Anschlag auf die Stromversorgung des Tesla-Autowerks in Brandenburg rechnet das Unternehmen wegen des Produktionsstillstands mit wirtschaftlichen Schäden im „hohen neunstelligen Bereich“, so Tesla-Vertreter André Thierig am Dienstag. Man gehe von einer mehrtägigen Unterbrechung der Stromversorgung aus. Es sei unklar, ob zumindest Anfang nächster Woche wieder Autos vom Band laufen können. Ob die „derzeit sehr kritische“ Grundstimmung Auswirkungen auf den weiteren Ausbau der Fabrik haben könnte, könne er derzeit nicht sagen.

Unbekannte hatten nach Angaben des Innenministeriums Brandenburg am Dienstagmorgen einen Hochspannungsmast nahe des Werks in Brand gesetzt. Eine linksextremistische Gruppe bezichtigte sich selbst des Anschlags.

Es gibt nicht viele politische Ansichten, in denen ich mit Tesla-Gründer Elon Musk übereinstimme, aber seinem Statement auf „X“ habe ich nichts hinzuzufügen: „Das sind entweder die dümmsten Ökoterroristen der Welt oder sie sind Marionetten derer, die keine guten Umweltziele haben.“

Der Super Tuesday gilt als wichtige Wegmarke im US-Präsidentschaftswahlkampf. Foto: Bloomberg

Befragungen zum Super Tuesday, den Vorwahlen für das US-Präsidentenamt in zahlreichen Bundesstaaten, zeigen die hohe Bedeutung der Gerichtsverfahren gegen Donald Trump für dessen Wahlchancen. Wie der Datenanbieter Edison Research am Dienstag bekanntgab, waren 40 Prozent der Teilnehmer an der republikanischen Vorwahl in Virginia der Ansicht, dass Trump bei einem Schuldspruch nicht mehr für das Präsidentenamt geeignet wäre. In North Carolina waren es 32 Prozent.

Virginia hält offene Vorwahlen ab, bei denen jeder Wähler bei jeder Partei abstimmen kann. Daher könnten in der Stichprobe auch Demokraten erfasst sein. Die Abstimmung in North Carolina ist dagegen parteigebunden. Alle aktuellen Entwicklungen rund um die Vorwahlen finden Sie hier.

Erinnern Sie sich noch an den Finanzdienstleister MLP? Das waren die freundlichen Vertreterinnen und Vertreter, die um die Jahrtausendwende vor deutschen Hörsälen herumlungerten. Ohne Fondssparplan, Kapitallebensversicherung oder zumindest einer Haftpflichtpolice entkam ihnen kaum ein Jungakademiker – auch nicht der Morning-Briefing-Autor. Aber wie sagte man damals so schön in Dreiknopfsakkokreisen: no hard feelings.

MLP notierte zeitweise im Dax, stürzte anschließend steil ab und meldet sich nun zaghaft zurück: Gestern krabbelte MLP bei der regulären Überprüfung der wichtigsten deutschen Börsenindizes aus dem Finanzmarktlimbo empor in den Kleinwerteindex SDax. Willkommen zurück im Diesseits!

Die Lufthansa hingegen muss auf eine Rückkehr in den Leitindex Dax weiter warten. Der als Abstiegskandidat gehandelte Online-Modehändler Zalando konnte seinen Platz im Dax knapp behaupten.

Im MDax gibt es zwei Neulinge: Das Biotech-Unternehmen Morphosys rückt kurz vor der Übernahme durch den schweizerischen Pharmariesen Novartis auf, nachdem der Kurs infolge des Kaufangebots stark gestiegen ist. Der Industriedienstleister Bilfinger kehrt nach sechseinhalb Jahren zurück in den MDax. Die beiden ersetzen den Autozulieferer Vitesco und den Küchenausrüster Rational.

Das Essener Start-Up verfolgt einen anderen Ansatz als seine Konkurrenten. Foto: Greenlyte Technologies

Die Technologie ist so etwas wie der Heilige Gral des Klimaschutzes: Mithilfe des so genannten „Direct Air Capture“ (DAC) lässt sich Kohlendioxid direkt aus der Atemluft filtern und speichern – oder im besten Fall sogar zu einem neuen Rohstoff wie klimafreundlichem Wasserstoff umformen.

Bei der Suche nach dem Heiligen Gral hat sich bekanntlich eine ganze Tafelrunde von Rittern verausgabt. Und den Start-ups, die sich mit DAC befassen, geht es ähnlich. Hauptproblem: die Kosten. Bislang zahlen DAC-Kundinnen und -Kunden zwischen 600 und 1000 Dollar, um der Atmosphäre eine Tonne CO2 zu entziehen. Marktführer Climeworks will die Kosten in den nächsten zehn Jahren auf bis zu 150 Dollar oder 138 Euro pro Tonne reduzieren. Das deutsche Start-up Greenlyte hofft, das noch zu unterbieten. „Wir sind mit unserer Demonstrationsanlage schon auf einem Niveau von 500 Euro pro Tonne und überzeugt, dass wir bis 2035 ein Niveau von 150 Euro erreichen können“, so Greenlyte-Gründer Florian Hildebrand. Bis 2050 sollen die Kosten auf 80 Euro die Tonne sinken.

Die Wagniskapitalfirma Earlybird gehört zu den Investoren von Greenlyte. Earlybird-Partner Hendrik Brandis sagte unserer Energiereporterin Kathrin Witsch: „Die Dekarbonisierung der Luft zu Kosten von oder sogar unter denen eines CO2-Zertifikats ist das, was uns ganz besonders begeistert.“

Deutlich leichter zu finden als ein verschollener Abendmahlskelch waren in den vergangenen zwei Jahren die Renditechancen im Tech-Sektor: Es reichte, sein Geld in einen Index-Fonds auf den US-Technologieindex Nasdaq 100 zu stecken. Doch ausgerechnet die legendäre Tech-Investorin Cathie Wood, Gründerin des Fondshauses Ark Invest, konnte von diesem Boom nicht profitieren. Der Nasdaq 100 ist seit dem 1. Januar 2020 um mehr als 100 Prozent gestiegen, Woods Innovation-Fonds um weniger als sechs Prozent. Seit Jahresbeginn liegt ihr Flaggschiff-Fonds sogar im Minus. Das Finanzinformations- und Analyseunternehmen Morningstar kürte Ark Invest jüngst zum größten Vermögensvernichter am Fondsmarkt.

Dabei hatte kaum jemand das Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI) früher erkannt als Wood. Beim KI-Chipkonzern Nvidia stieg sie vor zehn Jahren ein, als die Aktie bei rund fünf Dollar notierte. Heute sind es mehr als 850 Dollar.

Hauptproblem: Wood realisiert häufig Gewinne von gut laufenden Aktien, um diese dann in kleinere Firmen oder stark gefallene Aktien zu investieren, die ihrer Ansicht nach ein noch größeres Kurspotenzial haben. Doch in den vergangenen Monaten waren es ausgerechnet die bereits gut gelaufenen Tech-Aristokraten wie Nvidia, die noch einmal kräftig zulegen konnten. Allein im vergangenen halben Jahr ist die Aktie um fast 200 Prozent gestiegen.

Eine schöne Bestätigung für die alte Aktionärsweisheit: Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen.

Der kurze Hype um „Clubhouse“ endete, bevor die dahinterstehende Firma Aktionäre um ihr Geld bringen konnte. So richtig im kollektiven Gedächtnis geblieben ist die Audio-Plattform in Deutschland vor allem wegen eines Live-Auftritts von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow. Darin bekannte der Linken-Politiker, dass er sich während der langwierigen Bund-Länder-Konferenzen zur Corona-Krise die Zeit gelegentlich mit dem Online-Spiel „Candy Crush“ vertreibe. Für Irritationen sorgte der Auftritt auch, weil Ramelow die damalige Bundeskanzlerin „Merkelchen“ nannte. Nun offenbarte er bei einer Veranstaltung der Universität Erfurt über seinen Clubhouse-Auftritt: „Ich war ziemlich angetrunken.“

Drei Bier seien doch zu viel gewesen, um Clubhouse zu spielen, so Ramelow. Immerhin hat seine politische Karriere den Auftritt überlebt – während Clubhouse nur noch ein Nischendasein fristet.

Ich wünsche Ihnen einen Tag, an dem Sie Ihre Worte besser zu wählen wissen als weiland Bodolino.

Herzliche Grüße
Ihr
Christian Rickens
Textchef Handelsblatt

PS: Haben Sie es bereits bemerkt? Das Handelsblatt hat kürzlich seinen ersten personalisierten Newsletter gestartet. Das „Meine News Daily“ bietet Ihnen täglich um 11:30 Uhr die Top-10-Nachrichten zu den von Ihnen gewählten Themen. Probieren Sie es aus: Folgen Sie im Meine News Bereich auf unserer Webseite Themen, die Sie interessieren, melden Sie sich für den Newsletter an und erhalten Sie kostenfrei jeden Mittag Ihren persönlichen Nachrichtenüberblick per E-Mail.

Unsere Partner
Anzeige
remind.me
Jetziges Strom-/Gaspreistief nutzen, bevor die Preise wieder steigen
Anzeige
Homeday
Immobilienbewertung von Homeday - kostenlos, unverbindlich & schnell
Anzeige
IT Boltwise
Fachmagazin in Deutschland mit Fokus auf Künstliche Intelligenz und Robotik
Anzeige
Presseportal
Direkt hier lesen!
Anzeige
STELLENMARKT
Mit unserem Karriere-Portal den Traumjob finden
Anzeige
Expertentesten.de
Produktvergleich - schnell zum besten Produkt