Bundesliga in der Coronakrise 1. FC Köln beantragt 20 Millionen Euro Staatshilfen

Der FC erwartet infolge der Coronakrise einen Umsatzrückgang für die vergangene und diese Saison von 50 Millionen Euro.
Berlin Der Bundesligist 1. FC Köln hat eine Landesbürgschaft in einer Höhe von 20 Millionen Euro beim Land Nordrhein-Westfalen beantragt. Das Land trägt dabei 90 Prozent des Ausfallrisikos des Kredits, den der Klub bei seiner Hausbank aufnimmt.
Dies sagten mehrere mit dem Vorgang betraute Personen dem Handelsblatt. Die Zustimmung der NRW-Landesregierung für den Klub steht noch aus, gilt aber als Formsache, hieß es. Der 1. FC Köln beschäftigt sich seit vergangenem Sommer mit der Frage, ob er eine Landesbürgschaft oder Hilfen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Anspruch nimmt.
Der Grund: Der Klub erwartet infolge der Coronakrise einen Umsatzrückgang für die vergangene und diese Saison „von 50 Millionen Euro“, hieß es. Aufgrund des Shutdowns müssen die Bundesligisten seit Monaten vor leeren Rängen spielen.
Den Klubs entgehen dadurch pro Heimspiel Millionen an Einnahmen. Auch andere Bundesligisten wie Schalke 04, VfB Stuttgart, Eintracht Frankfurt oder Werder Bremen haben deshalb Landesbürgschaften oder Hilfen der KfW in Anspruch genommen.
Um die Staatshilfen für den 1. FC Köln hatte es im Januar zunächst Verwirrung gegeben. Der Name des Klubs fand sich auf einem internen Papier des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundes wieder, laut dem der 1. FC Köln Interesse an einer Bürgschaft beim WSF bekundet habe.
1. FC Köln rutschte auf Liste für Bundeshilfen
Nach der Berichterstattung des Handelsblatts dementierte der Klub jedoch, Interesse an Hilfen des WSF bekundet zu haben. Später stellte sich heraus, dass der 1. FC Köln offenbar durch Dritte, entweder einen externen Dienstleister oder eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, auf die Liste gerutscht ist.
Vor dem 1. FC Köln hatte die NRW-Landesregierung bereits dem krisengeschüttelten Klub Schalke 04 eine Bürgschaft in Höhe von 31,5 Millionen eingeräumt, um einen Kredit über 35 Millionen abzusichern. Werder Bremen nahm eine Bürgschaft von 20 Millionen und Eintracht Frankfurt beim Land Hessen von 16 Millionen Euro auf.
Der VfB Stuttgart hat laut eigenen Angaben bereits im Frühjahr 2020 zu Beginn der Pandemie einen Kreditantrag bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gestellt, der im Februar bewilligt wurde. Stuttgart könnte durch die Zusage ab sofort auf eine Kreditsumme von bis zu 25 Millionen Euro zurückgreifen. Unklar ist indes, ob die gesamte Summe ausgeschöpft wird.
Auch Borussia Dortmund, bis zur Krise finanziell kerngesund, macht die Pandemie schwer zu schaffen. Pro Heimspiel entgehen dem BVB vier Millionen Euro an Einnahmen.
Im Jahr 2020 musste der BVB daher einen Verlust in Höhe von 43,5 Millionen Euro ausweisen. Für das laufende Jahr rechnet der Verein mit einem Minus zwischen 70 und 75 Millionen Euro.
Vor diesem Hintergrund hat Borussia Dortmund für zwei Jahre Kreditlinien von bis zu 120 Millionen Euro aufgenommen und davon bis Ende vergangenen Jahres 28 Millionen Euro in Anspruch genommen.
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