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Börse China verschärft Kontrolle von im Ausland gelisteten Unternehmen

Chinas Regierung sorgt sich, dass im Ausland gehandelte chinesische Unternehmen ihre Daten vor Ort preis geben müssen. Die neuen Regeln haben weitgehende Auswirkungen.
07.07.2021 Update: 07.07.2021 - 07:53 Uhr Kommentieren
Die Ankündigung folgt auf das überraschende Vorgehen der Behörden gegen den führenden chinesischen Fahrdienstvermittler Didi Chuxing. Quelle: Reuters
Didi

Die Ankündigung folgt auf das überraschende Vorgehen der Behörden gegen den führenden chinesischen Fahrdienstvermittler Didi Chuxing.

(Foto: Reuters)

Peking China verschärft die Kontrolle von im Ausland an der Börse gehandelten chinesischen Unternehmen. Die neuen Vorschriften haben weitgehende Auswirkungen auf die Kapitalbeschaffung aufstrebender Firmen aus China an ausländischen Aktienmärkten wie in New York oder Hongkong.

Die neuen Regeln zielen besonders auf „Datensicherheit, grenzüberschreitenden Datenfluss und die Verwaltung vertraulicher Informationen“, wie am Mittwoch aus einem Dokument des Staatsrates in Peking hervorging.

Hintergrund ist unter anderem die Sorge der Regierung, dass im Ausland gehandelte chinesische Unternehmen von den dortigen Behörden gezwungen werden könnten, ihre wachsenden Datenmengen zur Verfügung zu stellen. Die neuen Vorschriften sollen die Vertraulichkeit und die Verantwortung für die Sicherheit von Informationen für im Ausland gehandelte Unternehmen regeln, heißt es in der Ankündigung.

Die Aufsicht über solche Aktienunternehmen werde verschärft, „um mit Risiken und Notfällen umzugehen“. Auch müsse das System, wie chinesische Kapitalmarktgesetze im Ausland angewendet und verfolgt werden, verbessert werden. Ferner sollen die Vorschriften für die Zulassung von Börsengängen chinesischer Firmen im Ausland überarbeitet werden, so das umfängliche Dokument der Regierung.

Die Ankündigung folgt auf das überraschende Vorgehen der Behörden gegen den führenden chinesischen Fahrdienstvermittler Didi Chuxing. Der Uber-Rivale war vergangene Woche in New York an die Börse gegangen war, obwohl ihm die Cyber-Aufsicht nach Presseberichten eine Verschiebung nahegelegt hatte. Kurz nach dem erfolgreichen Börsengang starteten die chinesischen Behörden Ermittlungen wegen Verstößen beim Umgang mit gesammelten Daten, woraufhin der Aktienkurs massiv einbrach.

Die Sorge, was mit den wachsenden Datenmengen chinesischer Technologie-Unternehmen im Ausland passiert, äußerte auch der Sprecher des Pekinger Außenministeriums, Wang Wenbin, der die USA als „größte Gefahr für die globale Cybersicherheit“ anprangerte. Er kritisierte die Überwachung der USA „daheim und im Ausland“ und warf ihnen Datendiebstahl und Verletzung der Privatsphäre vor. „Es sind die USA, die Unternehmen gezwungen haben, Hintertüren zu installieren, und sich Nutzerdaten beschafft haben.“

2021 sind bereits 36 Unternehmen aus China in den USA an die Börse gegangen

Die Zahl der in den USA gelisteten Unternehmen ist – ungeachtet der politischen Spannungen zwischen Washington und Peking – in den vergangenen sieben Monaten um 14 Prozent gestiegen, berichtete die Hongkonger Zeitung „South China Morning Post“. China habe in der ersten Jahreshälfte einen Anteil von einem Drittel aller Erlöse von Börsengängen weltweit – mehr als jedes andere Land. Rund 250 Unternehmen sind in den USA gelistet.

In diesem Jahr sind nun schon 36 Unternehmen aus China in den USA an die Börse gegangen, so viele wie im gesamten Jahr 2020. Der jüngste Börsengang von Didi mit seinen 4,4 Milliarden Dollar war der größte seit dem IPO von Alibaba im Jahr 2014, das 25 Milliarden Dollar einbrachte.

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Didi ist in China mit 493 Millionen aktiven Nutzern der nahezu unangefochtene Marktführer unter den Fahrdienstleistern. Das Unternehmen ist mehr oder weniger groß auch in 14 anderen Ländern vertreten, etwa in Japan, Australien und Russland. Doch den größten Teil seines Geschäfts macht es in der Volksrepublik. 2016 hatte Didi die Aktivitäten von Uber in China übernommen.

Die chinesische Regierung geht bereits seit mehreren Monaten hart mit Technologiekonzernen in der Volksrepublik um. Prominentestes Beispiel ist bislang Ant („Alipay“), dessen Milliardenbörsengang im vergangenen Jahr gut zwei Tage vor dem geplanten IPO gestoppt wurde. Das Finanzdienstleistungsunternehmen befindet sich inzwischen auf Druck der chinesischen Regulierer in einer großen Umstrukturierung.

Mehr: Minus 20 Prozent: Aktie des Uber-Rivalen Didi stürzt an der Wall Street ab

  • dpa
  • HB
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