Psychologiestudium: Hochschulen & Kosten im Vergleich

19.09.2025 - 8:58 Uhr
Psychologie-studium

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Studiengang Psychologie ist sehr gefragt. An staatlichen Universitäten ist die Nachfrage weit größer als das Angebot. Private Hochschulen bieten eine Alternative.
  • Im Psychologiestudium sind große Teile der Studieninhalte Statistik und Methodenlehre. 
  • Psychologie Absolventen stehen viele Berufsfelder und Karrieremöglichkeiten offen. 

Psychologen beschäftigen sich mit dem menschlichen Erleben und Verhalten. Sie erforschen die Emotionen und Gefühle von Personen oder helfen ihnen als Berater diese zu beeinflussen. Sowohl das Studium als auch der Beruf sind sehr vielseitig und bieten viele Möglichkeiten. Allerding sind Psychologen keine Psychotherapeuten und keine Psychiater, wer diese Berufswege anstrebt muss Psychotherapie oder Medizin studieren. Der Studiengang ist sehr beliebt und es gibt eine große Auswahl an Hochschulen und Studienformen. Er wird üblicherweise mit dem Bachelor oder dem Master of Science abgeschlossen.

Wenige Plätze für viele Bewerber – Die Voraussetzungen

In Deutschland gibt es an Universitäten und Fachhochschulen zulassungsfreie und zulassungsbeschränkte Studiengänge. Die häufigste Art Studiengänge zu beschränken ist der sogenannte Numerus Clausus, kurz NC. Ein NC bedeutet, dass die Studierenden einen bestimmten Notendurchschnitt bei ihrer Hochschulzugangsberechtigung erreicht haben müssen. Der NC wird nicht vorher festgelegt sondern ergibt sich aus den Noten und der Anzahl der Bewerber.  Aufgrund der großen Beliebtheit des Studiengangs Psychologie sind die Zugangsvoraussetzungen an staatlichen Universitäten oft sehr hoch. Um an einer beliebten Universität in einer Großstadt Psychologie zu studieren, müssen Bewerber nicht selten einen Notendurchschnitt von 1,0 vorweisen. Mit einem Schnitt, der schlechter ist als 1,9, wird ein Psychologiestudium an einer staatlichen Universität schwierig. Diese Bewerber haben die Möglichkeit sogenannte Wartesemester zu absolvieren.

An Universitäten wird üblicherweise eine allgemeine Hochschulreife vorausgesetzt. Staatliche Fachhochschulen lassen Studieninteressierte darüber hinaus auch mit einer Fachhochschulreife zu. Ein Studium ohne Abitur ist bei privaten Hochschulen möglich. An den meisten Privatunis werden Bewerber auch mit einer fachgebundenen Hochschulreife, einem Meisterbrief, einer Aufstiegsfortbildung oder einer mehrjährigen Berufsausbildung mit anschließender Berufstätigkeit zugelassen. In einigen Fällen können auch Einstellungsgespräche oder Praktika vorausgesetzt werden. Für ein Masterstudium müssen Bewerber ein Bachelorstudium im Bereich Psychologie abgeschlossen haben. Auch hier sind einige Studiengänge mit einem hohen NC belegt.

Hochschule des Monats

  • Staatlich anerkannt
  • 24/7 Online-Klausuren
  • Studieren ohne Abitur möglich
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Studieninhalte: Mathematik und Statistik

Viele Studierende dürften im Laufe ihres Studiums überrascht worden sein, wie viel Mathematik und Statistik ihnen im Studienfach Psychologie begegnet ist. In den ersten Semestern des Bachelorstudiums werden vor allem die Grundlagen vermittelt. Zu denen gehören neben Statistik und Mathe auch das wissenschaftliche Arbeiten, Versuchsplanung und Testtheorie. Außerdem erhalten Studierende einen Einblick in die verschiedenen Bereiche und Facetten der Psychologie.

Zu denen gehören Allgemeine Psychologie, Klinische Psychologie, Entwicklungspsychologie oder Sozialpsychologie. Auch Arbeits- und Organisationspsychologie oder Entscheidungspsychologie stehen oft auf dem Lehrplan. Im weiteren Verlauf des Bachelorstudiums steht es Studierenden frei selbst Fächer zu wählen und so Schwerpunkte zu setzen. Ein Masterstudium ist oft auf ein spezielles Fachgebiet zugeschnitten, sodass die Absolventen nach ihrem Abschluss Experten für einen bestimmten Bereich der Psychologie sind. 

Nicht jedes Studium ist inhaltlich gänzlich identisch, da die Freiheit der Lehre an Hochschulen gilt. Allerdings können Studieninteressierte sich bei den Hochschulen über die genauen Module und Studienverlaufspläne informieren.

Große Unterschiede bei den Kosten

Die Kosten für ein Studium sind von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Je nach Standort kommen unterschiedlich hohe Lebenshaltungskosten und Mietspiegel auf die Studierenden zu. Je länger ein Studium dauert, desto teurer ist der Gesamtpreis. Außerdem sollten Studierende Geld für Material, Bücher oder auch Nachhilfe einkalkulieren.  Auch die Wahl der Hochschule spielt eine große Rolle bei den Kosten. Für ein Psychologiestudium fallen an staatlichen Hochschulen sogenannte Semesterbeiträge an, die je nach Bundesland unterschiedlich hoch sind.

Bei privaten Anbietern gibt es üblicherweise monatliche Studiengebühren, doch auch zwischen den verschiedenen Hochschulen gibt es preisliche Unterschiede. An der Internationalen Hochschule beispielsweise kostet ein Studium, je nach Laufzeit, zwischen 209 Euro und 359 Euro monatlich (iu.de).

An der Privaten Hochschule Göttingen (PFH) beträgt die monatliche Studiengebühr 700 Euro, hinzu kommen eine einmalige Immatrikulationsgebühr von 420 Euro und eine einmalige Prüfungsgebühr von 1.000 Euro (pfh.de). Diese Beispiele zeigen auf, dass die Preise sehr unterschiedlich sein können. Für Studieninteressierte, die möglichst günstig studieren wollen lohnt sich der Preisvergleich.

Weitere Anbieter und Preisvergleich

HochschuleAbschlussKosten / DauerWebseite
IU Internationale HochschuleBachelor, Master348 € pro Monat /
36 Monate
iu.de
Hochschule FreseniusBachelor, Master 795 € pro Monat / 36 Monatehs-fresenius.de
PFH Göttingen Bachelor, Master700 € pro Monat /
36 Monate
pfh.de

Ein Online-Self-Assessment kann bei der Selbsteinschätzung helfen

Wer sich für ein Psychologiestudium entscheidet, sollte nicht nur die verschiedenen Anbieter prüfen, sondern auch sich selbst. Der Wille, methodisch und wissenschaftlich zu arbeiten, analytisches Denken, Interesse an Menschen und ein gutes mathematisches Verständnis sind für ein erfolgreiches Psychologiestudium notwendig.

Übrigens: Auf dem Portal „Studi Checks“ der Bundesagentur für Arbeit gibt es ein Online-Self-Assessment für den Studiengang Psychologie. Dort werden detailliert Kenntnisse und Stärken abgefragt, die für den Studiengang notwendig sind. Anhand dieses Self-Assessments kann jede/r Studieninteressierte herausfinden, ob er oder sie für den Studiengang geeignet ist.

Persönliche Eignung

Jeder Studiengang und spätere Berufsweg erfordert bestimmte Stärken und Eigenschaften. Im Fall des Studienfachs Psychologie sollten Bewerber mit schwierigen Texten und wissenschaftlichen Theorien zurechtkommen. Darüber hinaus sollten sie analytisch denken können und Zusammenhänge deuten können. Bewerber sollten gute Kenntnisse in den Bereichen Englisch und Mathematik mitbringt, da viele wissenschaftliche Veröffentlichungen in englischer Sprache verfasst sind und die Statistikinhalte recht hoch sind. Ein wichtiger Aspekt ist eine hohe Sozialkompetenz und das Interesse an menschlichem Verhalten und Beweggründen. 

Studieninteressierte sollten sich darüber bewusst sein, dass das Psychologiestudium sehr anspruchsvoll ist und dass ein Studium in hohem Maße Disziplin und Selbstorganisation voraussetzt. 

Einstiegsgehalt und Karrierechancen

Qualifizierte Psychologen sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt und finden in vielen Branchen einen Job. Mit einem Master in Klinischer Psychologie ist aktuell noch ein anschließender Ausbildungsbeginn zum Psychotherapeuten möglich. Dann können Absolventen in Kliniken, Krankenhäusern und Rehabilitationszentren arbeiten oder sich mit einer eigenen Praxis niederlassen.

Darüber hinaus sind Psychologen in der Marktforschung und im Personalmanagement immer gefragt. Da viele Unternehmen anfangen mehr auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu achten, kommt auch dort eine Stelle als Gesundheitspsychologe infrage. Außerdem können studierte Psychologen sich selbstständig machen und in der Beratung tätig sein. Eine weitere Möglichkeit ist die psychologische Tätigkeit im Öffentlichen Dienst, mit der Option verbeamtet zu werden. Selbstverständlich bleiben einige Studenten auch an der Hochschule, um zu promovieren und zu habilitieren und sind dann in der Forschung und der Lehre tätig.

Wie viel ein Psychologe verdient hängt von den Qualifikationen, der Berufserfahrung und vor allem auch vom Arbeitgeber und der Art der Anstellung ab. Auch der Standort spielt eine Rolle, da es lokale Unterschiede bei den Lohniveaus gibt. 

Aufgrund ihres verantwortungsvollen Berufs können sich Berufseinsteiger mit einem Psychologieabschluss auf ein sehr gutes Einkommen freuen. Auch hier gilt: Je höher die Qualifikation, desto besser die Gehaltsaussichten. Das durchschnittliche Bruttomonatseinkommen liegt fast 4.500 Euro, wenn der Psychologe weniger als drei Jahre Berufserfahrung hat. Nach über neun Jahren wachsen die durchschnittlichen Einkommenserwartungen auf etwa 5.200 Euro brutto. 


Häufig gestellte Fragen zum Psychologiestudium

Was brauche ich, um Psychologie zu studieren?

Studieninteressierte brauchen eine Hochschulzugangsberechtigung und müssen die jeweiligen Bedingungen der Hochschulen erfüllen. Darüber hinaus sollten sie gut in Mathematik und Englisch sein und schwierige Zusammenhänge schnell verstehen. Da sie sich in ihrem Beruf mit dem Verhalten von Menschen befassen, sollte ein gewisses Maß an Empathie und Sozialkompetenz vorhanden sein.

Wie schwer ist es, Psychologie zu studieren?

Das Psychologiestudium gilt als anspruchsvoll und ist vor allem aufgrund der Mathematikanteile und des hohen Statistikniveaus nicht zu unterschätzen. Ob Studierende das Studium als schwierig empfinden hängt jedoch von ihren persönlichen Stärken und Interessen ab. 

Kann ich Psychologie ohne Abitur studieren?

An einer staatlichen Hochschule ist das nicht so ohne weiteres möglich, dafür gibt es zahlreiche private Anbieter, die ein Studium ohne Abitur, NC oder Wartesemester ermöglichen. Allerdings muss dann eine andere Qualifikation vorliegen, die die Bewerber zu einem Studium an einer Hochschule berechtigt.