Das Wichtigste in Kürze
- Das Studium Steuerrecht wird nur von wenigen Hochschulen angeboten. Oftmals läuft es unter Namen wie Steuerlehre oder Taxation.
- Studierende sollten berufliche Erfahrungen in den Bereichen Rechnungswesen, Steuerberatung oder Wirtschaftsprüfung haben.
- Das Gehalt eines Steuerberaters als auch Wirtschaftsprüfers liegt zwischen 5.093 Euro im 7.500 Euro brutto im Monat; je nach Berufserfahrung, größe des Unternehmens als auch Einsatzgebiet.
Vorsteuerabzug, Anlage N, Werbungskosten: Wer sich gerne mit den Feinheiten der Steuererklärung auseinandersetzt, um noch den letzten Cent rauszuschlagen, sollte das vielleicht zu seinem Beruf machen. Wer Steuerberater werden möchte, kann dies auf unterschiedlichen Wegen erreichen. Entweder mit einer kaufmännischen Ausbildung, beispielsweise zum Steuerfachangestellten, oder mit einem wirtschafts- oder rechtswissenschaftlichen Bachelorstudium, etwa dem Studium Steuerrecht.
Je nach länge der Ausbildung beziehungsweise Regelstudienzeit, müssen mehrere Jahre praktische Tätigkeit nachgewiesen werden, bevor der Bewerber das Steuerberaterexamen ablegen darf. Steuerberater können im Anschluss auch die Prüfung als Wirtschaftsprüfer in verkürzter Form ablegen und dürfen dann ebenfalls als Wirtschaftsprüfer arbeiten.
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Wer bekommt eine Zulassung zum Steuerrecht Studium?
Das Studium Steuerrecht setzt im allgemeinen das Abitur oder die Fachhochschulreife voraus. An einigen Hochschulen ist es aber auch möglich, den Studiengang ohne Abitur zu beginnen. Voraussetzung ist eine mindestens zweijährige Ausbildung mit anschließend drei Jahren Berufserfahrung.
Wer sich für ein berufsbegleitendes Studium entscheidet, sollte im Vorfeld bereits berufliche Erfahrungen in den Bereichen Rechnungswesen, Steuerberatung oder Wirtschaftsprüfung gesammelt haben. Zudem wird eine Voll- oder Teilzeitbeschäftigung vorausgesetzt.
Eine Zulassungsbeschränkung in Form eines Numerus Clausus (NC) gibt es in der Regel nicht. Allerdings setzt der Studiengang Steuerrecht – sofern dieser als duales Studium absolviert wird – an manche Hochschulen zu Studienbeginn einen Abschluss eines Studien- und Ausbildungsvertrags mit einem kooperierenden Unternehmen voraus. Hier gilt es, sich an der jeweiligen Hochschule über die Zugangsvoraussetzungen zu informieren.
Wem fällt der Studiengang Steuerrecht leicht?
Das Studium eignet sich besonders für Bewerber, die neben einer Affinität zu steuerlichen Themen auch Freude an der Arbeit mit Gesetzen mitbringen. Aber auch Verschwiegenheit ist eine Fähigkeit, die der Bewerber besitzen sollte, da sich ein Steuerexperte stets mit sensiblen Daten beschäftigt. Analytische Fähigkeiten, lösungsorientiertes Handeln sowie Gewissenhaftigkeit und unternehmerisches Denken runden das Profil des Bewerbers ab.
So ist der Bachelor im Steuerrecht aufgebaut
Im Bachelor-Studiengang lernen Studierende die Grundlagen des Steuerrechts kennen. Sie setzen sich dort vor allem mit dem Einkommen-, Umsatz- und Körperschaftsteuerrecht auseinander. Aber auch Gewerbe-, Erbschafts-, Ertrags, sowie die Unternehmensbesteuerung, das Doppelbesteuerungsabkommen oder das internationale Steuerrecht werden zum Beispiel thematisiert. Rechtliche Module, wie Europa-, Steuer-, Zivil-, Gesellschafts-, Familien-, Vertrags- oder internationales Recht können ebenfalls auf dem Lehrplan stehen.
Aber auch betriebs- und volkswirtschaftliche Grundlagen gehören mit zum Studium. Daneben lernen Studierende Wirtschaftsmathematik, Statistik, Unternehmensrechnung, Abgabenordnung, Rechnungswesen oder Buchführung kennen.
Letztendlich spielen auch die steuerliche Gewinnermittlung, die Ergebnisrechnung, die Unternehmensanalyse, der Jahresabschluss und die Jahresabschlussprüfung eine wichtige Rolle im Steuerrecht Studium.
Oft wird der Studiengang Steuerrecht berufsbegleitend an privaten Hochschulen angeboten. Es gibt aber auch ähnliche Studiengänge, die als Vollzeitstudium an staatlichen Einrichtungen absolviert werden können. In der Regel ist auch ein Praxissemester Pflicht.
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Für wen lohnt sich der Master im Steuerrecht?
Wer sich für den anschließenden Master im Bereich Steuerrecht interessiert, findet diesen meist unter dem Begriff „Taxation“. Das Master-Studium ist insbesondere interessant für Absolventen des Bachelor-Studiengangs Steuerrecht oder eines ähnlichen Studienfachs wie beispielsweise Steuerlehre. In dem meist fünf-semestrigen Studiengang hat der Studierende die Möglichkeit, sein steuer- und wirtschaftsrechtliches Fachwissen zu vertiefen und sich auf eine anspruchsvolle Tätigkeit im Finanzsektor vorzubereiten. Möglich sind damit zum Beispiel Jobs in der Finanzverwaltung, an Finanzgerichten, bei gesellschaftlichen und politischen Verbänden oder internationalen Organisationen.
Doch auch wer als Steuerberater arbeiten möchte, kann von einem Masterabschluss profitieren. Voraussetzung für den Beruf ist das Steuerberaterexamen, das eine gewisse Berufserfahrung vorschreibt. Ein Bachelorstudium mit höchstens vier Jahren Regelstudienzeit erfüllt diese Voraussetzung meist nicht. Bei Masterabsolventen werden die Regelstudienzeiten beider Studiengänge dagegen zusammengerechnet.
Die Vorbereitung für das Examen ist in der Regel außerdem ins Master-Studium integriert. Absolventen können deshalb gleich nach dem Anschluss die „Bestellung zum/zur Steuerberater/in“ beantragen. Erst nach erfolgreicher Bestellung ist der Absolvent berechtigt, den Titel des Steuerberaters zu tragen und sich als Berufsträger niederzulassen. Das Steuerberaterexamen wird bei der jeweiligen Steuerberaterkammer der Region abgelegt.
Wer bietet Steuerrecht als Studium an?
Das Studium Steuerrecht wird nur von wenigen Hochschulen angeboten. Oftmals findet man es auch unter den Namen „Steuerlehre“ oder „Taxation Studium“. Wobei der Studiengang Taxation hauptsächlich ein Master-Studiengang ist. Aber auch ein Studium der Rechtswissenschaften mit entsprechender Spezialisierung Richtung Steuerrecht ist eine Alternative.
Hochschule | Studiengang | Studiendauer | Art der Ausbildung | Kosten | Abschluss |
---|---|---|---|---|---|
Die Hochschule für Berufstätige | Steuerrecht | sieben Semester | berufsbegleitend | 295 Euro / Monat 300 Euro / einmalig (Anmeldung zur Abschlussarbeit) | Bachelor of Laws (LL.B.) |
Hochschule Worms | Steuerlehre | sieben Semester / sechs Semester (bei vorheriger Ausbildung) | Vollzeit | 133,50 Euro / Semester | Bachelor of Arts (B.A.) |
Frankfurt University of Applied Sciences | Steuerlehre | sechs Semester | duales Studium | 373,30 Euro / Semester | Bachelor of Arts (B.A.) |
Hochschule Rhein-Waal | International Taxation and Law | sieben Semester / neun Semester (berufsbegleitend) | Vollzeit / berufsbegleitend | 310,68 Euro / Semester | Bachelor of Arts (B.A.) |
Was kostet ein Studium des Steuerrechts?
Für das Steuerrecht Studium fallen unterschiedlich hohe Kosten an. Zum einen richtete es sich danach, ob es eine private oder staatliche Hochschule ist. An staatlichen Fachhochschulen oder Universitäten werden sogenannte Semester- oder Sozialbeiträge erhoben. Der Semesterbeitrag an der Hochschule Worms beträgt beispielsweise 133,50 Euro; an der Frankfurt University of Applied Sciences sind es 373,30 Euro. Die monatlichen Beiträge an der privaten Hochschule für Berufstätige belaufen sich hingegen auf 295 Euro.
Karrierechancen und Gehalt nach Abschluss
Absolventen des Studiengangs Steuerrecht studieren meist dual. Daher ist es ihnen oftmals möglich, nach Abschluss eine Anstellung in dem gewählten Partnerunternehmen der Hochschule zu finden. Mit dem Bachelor-Abschluss können sie Aufgaben im Managementbereich bei international tätigen Beratungsgesellschaften, mittelständischen oder kleinen Steuerberatungsunternehmen oder in der Steuerabteilung eines Wirtschaftsunternehmens auf nationaler sowie internationaler Ebene übernehmen. Auch Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sowie Unternehmensberatungen und ausländische Finanzverwaltungen kommen als Arbeitgeber in Frage.
Das Einstiegsgehalt eines Steuerberaters oder Wirtschaftsprüfers liegt bei bei 5.093 Euro brutto im Monat – mit weniger als drei Jahren Berufserfahrung. Mit über neun Jahren Berufspraxis liegt dieses bereits bei 6.716 Euro. Grundsätzlich gilt, dass größere Unternehmen ein höheres Gehalt zahlen als kleine und mittelständischen Unternehmen. Daher kann das Bruttogehalt eines Steuerberaters bei einem Unternehmen mit mehr als 20.000 Mitarbeitern rund 7.500 Euro monatlich betragen (Quelle: gehalt.de/Wirtschaftsprüfer und gehalt.de/steuerberater Stand 08. Februar 2022).
Alternative Wege ins Steuerrecht
Alternativen zum Steuerrecht Studium können für Interessenten auch die Studiengänge „Wirtschaftsrecht“ oder „Recht im Unternehmen“ sein.
Wirtschaftsrecht:
Der Studiengang Wirtschaftsrecht dauert in der Regel sechs Semester und endet mit dem erfolgreichen Abschluss „Bachelor of Laws“. Aufgrund ihrer Doppelqualifikation sowohl im kaufmännischen als auch juristischen Bereich, können Wirtschaftsjuristen betriebswirtschaftliche und strategische Entscheidungen im Unternehmen unter Berücksichtigung rechtlicher Rahmenbedingungen treffen. Wer sich auf das Steuerthema spezialisieren möchte, kann im Studium einen entsprechenden Schwerpunkt wählen.
Recht im Unternehmen:
In dem siebensemstrigen Studiengang Recht im Unternehmen fahren Studierende zweigleisig: Sie lernen die betriebswirtschaftlichen Grundlagen eines Unternehmens kennen und studieren gleichzeitig Wirtschaftsrecht. Dabei liegen die Schwerpunkte in wirtschaftsrelevanten Rechtsgebieten wie dem Schuld-, Grundstücks- und Handelsrecht, Bank- oder Versicherungsrecht, Insolvenz-, Wettbewerbs- als auch Steuerrecht. Damit spezialisieren sie sich darauf, juristische Probleme eines Unternehmens zu lösen. Mit dem Abschluss erhalten Studierende den juristischen Bachelor-Titel „Bachelor of Laws“.
Absolventen des Studiengangs “Recht im Unternehmen” finden häufig eine Anstellung sowohl in öffentlichen als auch privaten Unternehmen. Dies kann beim innovativen Start-up beginnen und erstreckt sich über mittelständische Betriebe bis hin zu großen Wirtschaftsunternehmen.
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Häufige Fragen zum Studium Steuerrecht:
Das Studium Steuerrecht gilt als anerkannt, sobald sowohl die Hochschule als auch der Studiengang akkreditiert sind. Dies übernimmt unter anderem die FIBAA. Der Studiengang Steuerlehre wird unter anderem von der Zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur (ZEvA) akkreditiert.
An staatlichen Hochschulen muss der Studierende für das Studium Steuerrecht zwischen ungefähr 133 Euro und 373 Euro an Semester- oder Sozialbeiträgen einplanen. Die private Hochschule für Berufstätige berechnet ihren Studierenden monatliche Gebühren in Höhe von 295 Euro pro Monat. Hinzu kommt eine einmalige Gebühr von 300 Euro für die Anmeldung zur Abschlussarbeit.
Bewerber, die Freude am Umgang mit steuerlichen Themen und der Arbeit mit Gesetzen sowie Verschwiegenheit mitbringen, habe guten Voraussetzungen für das Studium Steuerrecht. Analytische Fähigkeiten, lösungsorientiertes Handeln sowie Gewissenhaftigkeit und unternehmerisches Denken ergänzen das Profil des Bewerbers.