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Quartalszahlen Corona-Pandemie verhilft Alphabet und Microsoft zu kräftigem Umsatzplus

Online-Shopping, Heimarbeit, virtuelle Unterhaltung: Microsoft und Google profitieren von der Pandemie. Google legt vor allem beim Werbegeschäft zu.
28.04.2021 - 02:55 Uhr Kommentieren
Den meisten Umsatz macht Google nach wie vor mit Anzeigen über seine Suchmaschine. Quelle: Reuters
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Den meisten Umsatz macht Google nach wie vor mit Anzeigen über seine Suchmaschine.

(Foto: Reuters)

San Francisco Amerikas Technologiekonzerne profitieren auch 2021 von dem Technologisierungsschub, den die Gesellschaft durch die Corona-Pandemie erfahren hat. Das zeigen die Ergebnisse des ersten Quartals 2021, die Microsoft und Googles Mutterkonzern Alphabet am Dienstag präsentiert haben.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal, als die Vereinigten Staaten gerade von der Pandemie erfasst wurden, stieg bei Alphabet der Umsatz zwischen Januar und März auf 55,3 Milliarden Dollar, ein Plus von 34 Prozent. Der Gewinn stieg auf 18 Milliarden Dollar.

Bei Microsoft sah es ähnlich erfreulich aus: Der Umsatz betrug 41,7 Milliarden Dollar, ein Plus von 19 Prozent. Der Gewinn betrug 17 Milliarden Dollar, 31 Prozent mehr als im ersten Quartal im Vorjahr. „Mehr als ein Jahr nach Beginn der Pandemie flacht die Nachfrage nach digitalen Produkten nicht ab – sie wird sogar steiler“, sagte der CEO von Microsoft, Satya Nadella.

Google profitiert davon, dass die Konsumenten ihr Verhalten nach wie vor der Pandemie anpassen: Über die Suchmaschine finden sie Essenlieferdienste, zur Unterhaltung oder auch zum Eigenstudium schauen sie Videos auf Youtube. Die Werbekunden wiederum folgen den Konsumenten und verlagern ihre Aktivitäten noch umfassender als vor der Pandemie in den digitalen Markt.

Den meisten Umsatz, nämlich knapp 32 Milliarden Dollar, macht Google nach wie vor mit Anzeigen über seine Suchmaschine. Diese dominiert mit einem Marktanteil von 89 Prozent weltweit nach wie vor mit Abstand. Umgekehrt investiert Google auch in diese Marktposition – allein im vergangenen Quartal mehr als neun Milliarden Dollar.

Diese sogenannten „Traffic Acquisition Costs“ (Ausgaben, um Nutzer auf Webseiten zu locken) fließen an Apple und andere Hardware-Hersteller, damit Google die Standardsuchmaschine auf iPhones und anderen Geräten bleibt. Strategisch ist das enorm wichtig, da immer mehr Konsumenten primär über ihr Smartphone im Internet surfen.

Youtube lockt mit neuen Werbeformaten

Bemerkenswert war insbesondere das Wachstum der Videoplattform Youtube im vergangenen Quartal – mit einem Marktanteil von 73 Prozent ebenfalls der weltweite Marktführer. Der Umsatz von Youtube stieg um stolze 50 Prozent auf sechs Milliarden Dollar.

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Das erklärt sich auch damit, dass Google dort technologisch neue Werbemöglichkeiten erschlossen hat: Werbekunden können ihre Produkte nun direkt in den Videos verlinken und die Zuschauer so zu ihren Onlineshops führen. Das macht die Videoplattform für Werbekunden noch attraktiver. Der Konkurrent Facebook hat für seine Fotoplattform Instagram ähnliche Funktionen eingeführt.

Solche neuen Werbeformen sind für Google strategisch wichtig, weil es im digitalen Werbemarkt zunehmend Marktanteile an andere Technologiekonzerne verliert. Google ist zwar nach wie vor der weltgrößte Anbieter von Digitalwerbung, aber sein Marktanteil in den USA sank 2020 von 31,6 Prozent auf 29,4 Prozent – vor allem zugunsten von Amazon.

Die größte Bedrohung für Alphabets Geschäft sind zu diesem Zeitpunkt neue Regulierungen aus Washington und Brüssel. Außerdem führt der Konzern mehrere Rechtsstreits: Der Videospielhersteller Epic Games etwa wirft Google unfaire Wettbewerbspraktiken vor. Wohl auch im Versuch, die amerikanischen Aufsichtsbehörden für sich einzunehmen, betonte CEO Sundar Pichai im Telefonat mit Investoren und Journalisten am Dienstag, dass sein Konzern im Laufe des Jahres in den USA sieben Milliarden Dollar investieren und 10.000 neue Arbeitsplätze schaffen werde. Im nachbörslichen Handel gewannen die Alphabet-Aktien am Dienstag 4,5 Prozent dazu.

Microsoft wächst dank Cloud und Teams

Bei Microsoft wiederum ist der Wachstumsmotor das Geschäft mit seiner Cloudplattform Azure; diese hat Microsoft hinter Amazon zum weltweit zweitgrößten Anbieter von Cloud-Diensten gemacht. Wie bereits im letzten Quartal 2020 wuchs die Sparte auch zwischen Januar und März um 50 Prozent und trägt nun knapp 18 Milliarden Dollar zum Umsatz bei.

Der Wachstumsmotor ist das Geschäft mit der Cloudplattform Azure. Quelle: AP
Microsoft

Der Wachstumsmotor ist das Geschäft mit der Cloudplattform Azure.

(Foto: AP)

Bedingt durch die Pandemie haben unzählige Firmen und Bildungseinrichtungen ihre Aktivitäten in die Datenwolke verlegt, auf die Mitarbeiter, Schüler und Studenten von zu Hause aus zugreifen. Microsoft warnte im Telefonat mit Investoren am Dienstag jedoch davor, dass die Wachstumsraten von Azure künftig auf hohem Niveau abflachen dürften.

Ein weiterer Wachstumstreiber für Microsoft ist seine Kollaborations-Software Teams aus dem Softwarepaket Microsoft 365. Mit Teams tritt Microsoft in direkte Konkurrenz zu Anbietern von Video- und Chat-Software wie Zoom und dem jüngst von Salesforce aufgekauften Slack. Zwischen November 2019 und März 2021 wuchs die Zahl der Nutzer von Teams von 20 Millionen auf stolze 145 Millionen. Im letzten Telefonat mit Investoren im Februar hatte Nadella erzählt, dass die „Nutzungstiefe“ für Microsoft 365 während der Pandemie stark zugenommen habe – ein Erfolg für den CEO, der die Funktionsvielfalt insbesondere von Teams zu einer seiner Prioritäten erklärt hatte.

Microsoft profitiert in der Pandemie auch davon, dass seine Spielekonsole Xbox sehr gefragt ist. Denn statt ins Kino zu gehen oder sich mit Freunden zu treffen, müssen viele Konsumenten nach wie vor auf Unterhaltungsangebote zu Hause setzen. Die Videospiel-Sparte wäre wohl noch stärker gewachsen, hätte es in den vergangenen Monaten keinen weltweiten Mangel an Computerchips gegeben, was auch die Verfügbarkeit der Xbox drosselte. Im laufenden Quartal könnten davon auch die Laptops der Serie Surface betroffen sein, warnte Microsoft.

Im nachbörslichen Handel brachen die Aktien mit einem Minus von drei Prozent allerdings leicht ein, nachdem sie in den Tagen zuvor in Erwartung guter Quartalsergebnisse dazugelegt hatten. Das sollte jedoch nicht über Microsofts Erfolg an der Börse hinwegtäuschen: Die Marktkapitalisierung des Konzerns aus Redmond beträgt inzwischen fast zwei Billionen Dollar – damit ist Microsoft der zweitwertvollste Technologiekonzern der Welt nach Apple.

Mehr: Microsoft will alle CO2-Emissionen seit der Gründung wieder aus der Atmosphäre entfernen

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