Vergütung SAP zahlt mehr als 23 Millionen Euro Abfindungen für Ex-Vorstände

Die ehemalige Co-Chefin von SAP wechselte nach ihrem Abgang bei dem Dax-Konzern zum Vermögensverwalter Blackstone.
Düsseldorf SAP, der wertvollste Konzern im Dax, hat im vergangenen Jahr gleich drei Vorstandsposten ausgetaucht. Nach nur sechs Monaten brach die Doppelspitze aus Christian Klein und Jennifer Morgan auseinander. Zu ihrem Abgang erhielt Morgan 15 Millionen Euro an Abfindung, wie aus dem an diesem Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. Klein leitet den Softwarehersteller seitdem allein.
Zudem verließen die Vorstände Michael Kleinemeier und Stefan Ries den Dax-Konzern. Insgesamt beliefen sich allein die dafür gezahlten Abfindungen für alle drei Vorstandsposten auf mehr als 23 Millionen Euro.
Der im April ausgeschiedene Kleinemeier erhielt 1,2 Millionen Euro an Abfindungen sowie weitere rund zwei Millionen Euro als Entschädigung für ein nachträgliches Wettbewerbsverbot. Er hatte das Ressort Digital Business Services geleitet, dass mit seinem Ausscheiden Ende April auf die Vorstandsbereiche Vertrieb und Produktmanagement verteilt worden war.
Ende Mai verließ auch Personalvorstand Ries das Unternehmen und erhielt dafür eine Abfindung in Höhe von rund sieben Millionen Euro. Zudem erhielt er wie Kleinemeier für ein nachträgliches Wettbewerbsverbot insgesamt mehr als 1,8 Millionen Euro.
Die Bezüge für die drei ausgeschiedenen Vorstände werden jedoch noch deutlich höher liegen als lediglich die Abfindungen. Spitzenverdienerin unter den drei ausgeschiedenen Vorständen dürfte Jennifer Morgan werden.
Im Rahmen der Vorstandsvergütungen schlüsselte SAP im Geschäftsbericht abhängig von variablen Vergütungen für das Jahr 2020 maximal 17,5 Millionen Euro nach den Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex auf. Die genaue Höhe steht noch nicht fest. Ein Zufluss von knapp zwei Millionen Euro wird schon jetzt im Geschäftsbericht für Morgan ausgewiesen.
Vorstandsumbau geht weiter
Die Managerin arbeitete 16 Jahre lang bei SAP und leitete die Cloud-Business-Gruppe des Unternehmens, bevor sie zur Co-Vorstandschefin ernannt wurde. Diese Funktion hatte sie weniger als ein Jahr inne. Nach ihrem Abgang im vergangenen April wechselte sie zum weltgrößten Vermögensverwalter Blackstone.
Mit den drei Wechseln ist der Umbau des Vorstands noch nicht abgeschlossen. Im Januar kündigte Vorstandschef Christian Klein an, Topmanagerin Julia White von Microsoft Vertriebschefin Adaire-Fox Martin den Konzern Ende Januar verlassen. Welche Vergütung sie für das laufende Jahr erhält, ist noch nicht bekannt.
Für Christian Klein wurde im Geschäftsbericht für 2020 maximal mögliche Zuwendungen von 19,5 Millionen Euro ausgewiesen. Aufgrund von variablen Vergütungen dürfte die Vergütung letztlich deutlich geringer ausfallen. Die genaue Zahl steht noch nicht fest. Im Geschäftsbericht wird für das Jahr 2020 ein Zufluss für Christian Klein in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro ausgewiesen.
Mehr: Wieder Vorstandsumbau bei SAP – Julia White kommt von Microsoft.
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