Geschlossene Gastronomie Deutsche Brauereien befürchten „massiven Verlust“ wegen Corona-Krise

Ist die Gastronomie geschlossen, wird auch weniger Bier getrunken.
Berlin Erst Einbrüche bei den Exporten nach China und Italien, jetzt das wegfallende heimische Gastronomiegeschäft: Viele der 1500 deutschen Brauereien stellt die Coronavirus-Pandemie vor große Probleme. „Auch wenn die getroffenen behördlichen Maßnahmen nachvollziehbar und gerechtfertigt sind, verschärft sich die wirtschaftliche Situation für die Gastronomie und damit auch die Brauereien von Tag zu Tag“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele, am Montag der Nachrichtenagentur Reuters.
„Durch die Absage Tausender Veranstaltungen wird die Branche ebenfalls hart getroffen.“ Zwar sei es noch zu früh für eine Prognose. „Aber feststeht: Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die gesamte Getränkeindustrie werden dramatisch sein.“
Bereits im Februar seien die Exporte in wichtige Auslandsmärkte eingebrochen. Italien ist mit einem Volumen von fast 3,4 Millionen Hektolitern im vergangenen Jahr der wichtigste Auslandsmarkt für die deutschen Brauereien, gefolgt von China mit 1,8 Millionen Hektolitern.
„Für beide Länder müssen die Planungen drastisch nach unten korrigiert werden, stellenweise sind Lieferketten und Geschäftsbeziehungen völlig zum Erliegen gekommen“, sagte Eichele. „Mit jeder Woche wächst die Wahrscheinlichkeit, dass weitere Exportmärkte einbrechen.“ Nun falle auch noch ein großer Teil des Gastronomiegeschäfts weg.
„Dies kann nicht nur Gastwirte vor existenzielle Probleme stellen, sondern bedeutet auch für viele Brauereien zum Teil massive Verluste.“ Aus Sorge vor einer raschen Verbreitung des Coronavirus haben die Behörden in Deutschland Bars, Clubs, Diskotheken geschlossen.
Deutschland ist dem Branchenverband zufolge mit einem Gesamtbierabsatz von gut 92 Millionen Hektolitern Bier - exklusive alkoholfreier Biere - die größte Braunation in Europa und weltweit die Nummer fünf.
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