Reederei-Riese Hohe Treibstoffkosten belasten Maersk – Bohrgeschäft wird abgespalten

Der Verlust der verbleibenden Geschäftsbereiche außer der Öl-Sparte von Maersk ist deutlich um mehr als das Doppelte auf 305 Millionen US-Dollar gestiegen.
Kopenhagen Hohe Treibstoffpreise drücken das Geschäft beim weltgrößten Schifffahrtskonzern Maersk. Unter dem Strich fuhr das Unternehmen im ersten Halbjahr zwar einen Gewinn von 2,79 Milliarden US-Dollar (rund 2,45 Milliarden Euro) ein. Dieser wurde aber stark etwa vom Verkauf der Öl-Sparte beeinflusst.
Verkäufe rausgerechnet steckt Maersk tief in den roten Zahlen: Der Verlust der verbleibenden Geschäftsbereiche stieg deutlich um mehr als das Doppelte auf 305 Millionen US-Dollar. „Für den Rest des Jahres erwarten wir eine Verbesserung unserer Profitabilität durch niedrigere Stückkosten und höhere Frachtraten“, erklärte Unternehmenschef Søren Skou am Freitag.
Maersk verabschiedet sich nun endgültig vom Öl- und Gasgeschäft. Nachdem der Konzern bereits 2017 einen Großteil der Sparte an den französischen Energieriesen Total verkauft hat, soll nun das noch verbliebene Bohrgeschäft abgespalten und im kommenden Jahr an die Börse in Kopenhagen gebracht werden. Das dänische Unternehmen will sich künftig ausschließlich auf das Transport- und Logistikgeschäft konzentrieren.
Nach eingehender Prüfung sei der Konzern zu dem Schluss gekommen, dass die Abspaltung von Maersk Drilling die beste Option für die Aktionäre sei, erklärte Maersk. Die Bohrinseln und -schiffe des Konzerns sind nicht ausgelastet, weshalb sich der direkte Verkauf des Geschäfts erschwerte.
Maersk hatte im Rahmen des 7,5 Milliarden Dollar schweren Verkaufs des Öl- und Gasgeschäfts auch einen Anteil an Total erhalten. Ein Großteil der verbliebenen gut 78 Millionen Total-Aktien will Maersk nach der Trennung vom Bohrgeschäft an die Aktionäre verteilen, erklärten die Dänen. Bei Anlegern kamen die Ankündigungen gut an, die Maersk-Aktie legte an der Kopenhagener Börse um bis zu 5,4 Prozent auf 9100 Kronen zu.
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