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Marcus Englert Auf der Podcast-Welle – Medienmanager Englert setzt auf den Trend

Marcus Englert, ehemaliger Vorstand von Pro Sieben Sat 1, baut einen Vermarkter für Podcasts auf. Erste Kunden hat sein Start-up Julep schon.
13.02.2020 - 09:38 Uhr Kommentieren
Auf der Podcast-Welle – Marcus Englert setzt auf den Trend Quelle: Julep
Marcus Englert

Der ehemalige Vorstand von Pro Sieben Sat 1will Podcasts vermarkten.

(Foto: Julep)

München Podcasts gibt es schon lange. Aber erst seit Kurzem werden die Internetsendungen so richtig populär. Gemeinsam mit Partnern hat der Ex-Vorstand von Pro Sieben Sat 1, Marcus Englert, daher das Start-up Julep gegründet. Die junge Münchener Firma ist angetreten, um Podcasts zu vermarkten.

„Sowohl von der Zeit als auch von der Idee her liegen wir genau richtig“, sagt der 54-Jährige. Er will einen Marktplatz schaffen, auf dem Podcast-Anbieter und Werbetreibende zusammenkommen. Bislang würden nur etwa 15 Prozent der Podcasts mit Reklame Geld verdienen.

Englert hat sich dazu mit erfahrenen Weggefährten seines früheren Arbeitgebers zusammengetan. Einer davon ist Sebastian Weil. Der 41-Jährige hat für Pro Sieben Sat 1 einst den Online-Videovermarkter Studio 71 mit aufgebaut. Eine ähnliche Erfolgsgeschichte streben die Gründer nun mit Julep an.

Die Chancen dafür stehen gut, denn die Deutschen nutzen immer mehr Podcasts. In einer Bitkom-Befragung gab im vergangenen Jahr gut ein Viertel der Leute an, dass sie sich zumindest hin und wieder die Sendungen im Internet anhören. 2016 waren es lediglich 16 Prozent. In den USA schaltet schon jeder Dritte regelmäßig Podcasts an, in Südkorea sogar mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Marktbeobachter schätzen, dass hierzulande zwischen 6000 und 8000 Podcasts regelmäßig produziert werden.

Medienmanager Englert ist ausgesprochen umtriebig. Der promovierte Physiker steht in Diensten des Beratungshauses Solon, er arbeitet für den Finanzinvestor Texas Atlantic Capital, er ist Aufsichtsratschef von Rocket Internet und überwacht zudem Sixt Leasing und Zattoo.

Das Tagesgeschäft bei Julep überlässt Englert deshalb erfahrenen Managern. Einer der Geschäftsführer ist Steffen Hopf. Elf Jahre lang war er für Yahoo tätig, seit Anfang des Jahres führt Hopf das inzwischen 15-köpfige Team mit Hauptsitz in München und einem Ableger in Berlin.

„Für die Firmen ist das völlig risikofrei“

Einen prominenten Kunden hat Hopf bereits gewonnen: den Münchener TV-Sender Sport 1. Der Spartenkanal überlässt die Zweitvermarktung seiner Podcasts Julep. Das heißt: Wenn Sport 1 selbst keine Werbepartner für die Sendungen findet, beginnen Hopf und seine Mannschaft mit der Suche. „Für die Firmen ist das völlig risikofrei“, erläutert der Manager. 70 Prozent der Einnahmen erhalten sie, der Rest landet in der Kasse von Julep. 45 Podcasts vermarkte das Start-up momentan, 13 Werbetreibende seien mit dabei. In Kürze komme ein namhafter deutscher Verlag dazu, verspricht Hopf.

Marktforscher gehen davon aus, dass vergangenes Jahr weltweit rund 900 Millionen Dollar in Podcast-Werbung geflossen sind. In zwei Jahren sollen es schon 1,6 Milliarden sein. „Das ist ein dynamisch wachsender Markt“, meint Hopf. Mehr als eine Million Euro haben Englert und ein halbes Dutzend Partner eigenen Angaben zufolge bereits investiert. Auch Geschäftsführer Hopf ist beteiligt. Dieses Jahr soll der Umsatz einige Hunderttausend Euro betragen.

Julep sieht sich nicht als Abspielstation für Podcasts und grenzt sich damit von Spezialisten wie Podimo, aber auch von globalen Streaming-Plattformen wie Spotify oder dem Apple-Dienst iTunes ab. Die Bayern gehen davon aus, dass sie ihr Geschäft stark automatisieren können. So wollen sie sich von TV-Vermarktern wie Seven One oder IP abheben, für die Podcasts ebenfalls immer interessanter werden.

Englert plant derweil schon den nächsten Schritt: „Wir wollen schnell ins Ausland gehen“, sagt der Investor. Es könnte sich lohnen: Schon in Österreich und der Schweiz hört ein deutlich größerer Anteil der Menschen Podcasts als in Deutschland.

Mehr: Mit der Zahl der Nutzer wächst bei Spotify auch der Verlust. Besonders die hohen Marketingausgaben belasten die Zahlen des Streaming-Dienstes.

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