Das Wichtigste in Kürze
- Die Blue Card von American Express® ist die einzige Kreditkarte im Portfolio der New Yorker Finanzgruppe, die kostenlos ist.
- Verzugszinsen werden mit 5 Prozent über dem Basiszins günstiger berechnet als bei konkurrierenden Kreditkarten – aber längst nicht überall in Deutschland können Kunden sie als Zahlungsmittel nutzen.
- Sie beschränkt sich auf die Kernfunktion einer Kreditkarte – die bei American Express üblichen Zusatzleistungen fallen bis auf wenige Ausnahmen vollständig weg.
Im Alltag ist sie längst nicht immer notwendig. Trotzdem bekommen Privatpersonen ohne Kreditkarte bei bestimmten Einkäufen die Grenzen aufgezeigt. Etwa bei der Online-Buchung eines Fluges oder beim Bezahlen im Ausland ist eine Kreditkarte oft unumgänglich. Umso besser also, wenn diese nur niedrige Extrakosten hat.
Heutzutage ist es kein Kunststück mehr, eine kostenlose Kreditkarte zu bekommen. Die Barclays Bank und die Hanseatic Bank bieten diesen Service zum Beispiel an. Doch auch American Express hat mit der Blue Card eine entsprechend kostenfreie Variante im Angebot. Sogar für versteckte Kosten gilt hier: Fehlanzeige.
Blue Card von American Express (Kreditkarte) | Details |
---|---|
Jahresgebühr | 0 € |
Startguthaben | 25 € |
Abhebegebühren am Geldautomat | 4 % im In- und Ausland, mind. 5 € 2 % Entgelt bei Fremdwährungen max. 750 € / Woche |
Zusatzkarte | ✅ 1 Karte inklusive |
kontaktlose Zahlung | ✅ |
Bonusprogramm „Membership Rewards®“ | ❌ (nur gegen Aufpreis von 30 €) |
Versicherungsleistungen | Verkehrsmittel-Unfallversicherung |
Sonderleistungen | vergünstigte Mietwagen Zugang zu Tickets ausgewählter Events Online-Reise-Service |
Webseite | americanexpress.com |
Die Gratis-Kreditkarte für Reisen um die Welt
Rund um den Globus können American Express-Kunden die Blue Card als Zahlungsmittel nutzen und mit ihr Bargeld abheben. Pro Woche allerdings gibt’s am Automaten maximal 750 Euro – vor allem auf teureren Reisen könnte das Ende der Fahnenstange schnell erreicht sein. Zu beachten ist die Abhebegebühr, die bei allen Geldautomaten der Welt gleich hoch ist: 4 Prozent der Gesamtsumme rechnet American Express drauf.
Achtung: Am Geldautomat stellt American Express mindestens 5 Euro in Rechnung – auch bei niedrigen Abhebesummen. Dadurch sind die Kosten prozentual sogar höher als 4 Prozent.
Kundenfreundliche Verzinsung bei Minus auf dem Konto
Bei den Verzugszinsen, die im Falle einer Nichtdeckung des Kontos anfallen, hält sich American Express zurück. Während konkurrierende Finanzunternehmen diese nicht selten mit Werten jenseits der 20-Prozent-Grenze verzinsen, fällt derzeit bei American Express und der Blue Card ein Verzugszins in Höhe von fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz an.
Eine Teilzahlung ist bei der Blue Card nicht möglich – das ist kundenfreundlich. Andere Kreditkartenanbieter haben diese Methode, bei der nur ein Teil der Rechnungssumme automatisch beglichen wird, dagegen voreingestellt. Dort müssen Kunden nach Einsatz der Kreditkarte selbst aktiv werden, um den kompletten Minusbetrag auszugleichen. Versäumen sie die oft monatlichen Fristen, entsteht sofort ein ärgerlicher Zahlungsverzug, der hohe Zinskosten verursacht.
American Express-Reichweite noch ausbaufähig
Ein Manko der Blue Card ist deren Verbreitung. Während in den USA alle American Express-Kreditkarten gängige Bezahlmöglichkeit sind, sieht das in Deutschland anders aus. Nicht jeder Händler hat eine laufende Kooperation mit dem amerikanischen Finanzriesen, sodass Kunden in Geschäften an der Kasse oder in Online-Shops Gefahr laufen, am Ende mit leeren Händen dazustehen.
Wem das zu riskant ist, der sollte bei Kreditkarten deshalb auf die gängigen Anbieter von Mastercard und Visa umsteigen – oder schlicht die Girokarte nutzen. Solange sich Kunden in Deutschland aufhalten, ist in den allermeisten Fällen eine Kreditkarte als Zahlungsmittel ohnehin nicht nötig. Die Blue Card bietet sich daher eher als kostenfreier Reisebegleiter im Ausland an.
Blue Card als reine Kreditkarte
American Express ist dafür bekannt, nicht nur eine reine Kreditkarte anzubieten. Mit verschiedenen Vergünstigungen, Versicherungsleistungen und einem Bonuspunkteprogramm garniert der Kreditanbieter sein Angebot – und lässt sich das mit teils hohen Grundgebühren bezahlen. Da die Blue Card kostenlos ist, fallen bei ihr aber all die American Express-typischen Extraleistungen weg – bis auf wenige Ausnahmen:
Bei der Ausleihe von Mietwagen erhalten Blue-Card-Inhaber verschiedene Rabatte. Außerdem können sie über ein internes Internetportal vergünstigte oder exklusive Tickets zu ausgewählten Events ergattern. Die einzige Versicherungsleistung bei der Blue Card ist eine Verkehrsmittel-Unfallversicherung. Erleiden Kunden bei einem Unfall mit einem Mietwagen eine Verletzung, die Invalidität oder sogar den Tod zur Folge hat, zahlt American Express eine Entschädigung von 50.000 Euro.
Interessant: Kunden mit einer Blue Card erhalten bei Bedarf eine Zusatzkarte, die beispielsweise Familienmitglieder benutzen dürfen. Diese ist ohne Zusatzgebühr erhältlich.
Punkte-Bonusprogramm auf Abruf
Auch das Membership-Rewards-Bonusprogramm fällt bei der Blue Card hinten über. Doch gegen eine jährliche Zahlung von 30 Euro können Inhaber der Gratis-Kreditkarte trotzdem daran teilnehmen. Das lohnt sich jedoch nur, wenn Kunden beim Punktesammeln Gas geben. Bei Kartenumsätzen jenseits der 15.000 Euro sind beispielsweise Gratisflüge durch Europa zu bekommen.
Übrigens: Für jeden Neukunden der Blue Card gibt es ein Startgeld von bis zu 25 Euro, das sich Nutzer nach der ersten Zahlung mit der neuen Kreditkarte online freischalten können.
Beim Sammeln von Prämien hilft das Membership-Reward®-Programm. Für jeden ausgegebenen Euro kommt ein weiterer Punkt hinzu. Einzulösen sind diese für Flugzeugtickets, verschiedene Produkte, Nachlässe für Hotels oder Gutscheine.
American Express-Alternative: Green Card
Die nächstteurere Kreditkarte im American Express-Sortiment ist die Green Card. Sie bietet neben dem kostenfreien Zugang zum Bonusprogramm auch erweiterte Service- und Versicherungsleistungen. Monatlich kostet sie 5 Euro Grundgebühr.
Doch der Clou: Wer einen jährlichen Umsatz von mindestens 9.000 Euro vorweisen kann, erhält die besser ausgestattete Green Card ab dem zweiten Jahr gratis. Im ersten Jahr der Mitgliedschaft fällt die Jahresgebühr von 60 Euro trotzdem an.
Häufig gestellte Fragen zu den American Express Kreditkarten
Eine American Express-Kreditkarte ergibt vor allem für Reisende Sinn. Mit ihr können Kunden an allen Bankautomaten weltweit Bargeld beziehen und profitieren von verschiedenen Reise-Versicherungsleistungen sowie Vergünstigungen von Flügen, Hotels oder Mietautos. Auch als Kreditkarte im alltäglichen Gebrauch ist sie verwendbar.
Eine goldene Kreditkarte von American Express ist – im Gegensatz zu früher – heute relativ leicht zu bekommen. Jede Person kann sich diese online bei American Express bestellen und muss dafür lediglich die geforderte Monatsgebühr von 20 Euro (Metall-Karte) bezahlen.
Die wertvollste Kreditkarte, die für jeden Kunden zugänglich ist, ist die Platinum Card. Sie ist aus Metall und kostet 60 Euro pro Monat. Die noch ranghöhere Centurion Card erhalten Kunden nur auf Einladung – sie besteht aus Titan und ist auch als „schwarze American Express Card“ bekannt.