Arbeitsunfähigkeitsversicherung – ab wann ist man berufsunfähig?

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Iris Schulte-Renger
25.09.2025 – 17:10 Uhr aktualisiert
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Arbeitnehmer mit Verletzung spricht am Telefon über Arbeitsunfähigkeitsversicherung Vergleich AB
Arbeitnehmer mit Verletzung spricht am Telefon über Arbeitsunfähigkeitsversicherung Vergleich AB
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Arbeitsunfähigkeitsversicherung zeigt nur den kurzen Weg – langfristig sichert nur eine Berufsunfähigkeitsversicherung ab.
  • Arbeitsunfähig ist, wer krankgeschrieben ist. Berufsunfähig ist, wer voraussichtlich nie mehr in seinen Beruf zurückkehrt.
  • Wer klug vorsorgt, setzt auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit AU-Klausel, denn die zahlt oft schon früher. Eine reine Arbeitsunfähigkeitsversicherung tut das nicht.

Ein verstauchtes Knie, ein Burnout, ein Bandscheibenvorfall: Das alles sind Szenarien, die im Job erst einmal ausbremsen. In solchen Fällen flattert in deutschen Haushalten meistens ein gelber Schein ins Haus: krankgeschrieben – zumindest im übertragenen Sinne, denn mittlerweile funktioniert ja alles auf digitalem Wege. Medizinisch korrekt heißt das „arbeitsunfähig“.

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Arbeitsunfähigkeit ist allerdings definitionsgemäß nur vorübergehend. Irgendwann soll die Rückkehr in den Beruf möglich sein; in der Regel nach sechs Wochen Lohnfortzahlung und bis zu 78 Wochen Krankengeld. Und dann? Steht man entweder wieder im Job.

Doch wer nach Monaten immer noch nicht arbeiten kann, landet in einer anderen Kategorie: berufsunfähig. Der Unterschied liegt nicht im Detail, sondern im ganzen Lebenskonzept: Wer berufsunfähig ist, kann seinen Beruf voraussichtlich dauerhaft nicht mehr ausüben.

Entscheidend ist hier nicht nur der Gesundheitszustand, sondern auch das, was man konkret beruflich macht. Eine Grundschullehrerin mit chronischem Tinnitus? Kann schwierig werden. Ein Handwerker mit kaputten Knien? Da geht wohl nichts mehr. Und für diese Fälle sollte man schleunigst vorsorgen.

Von der Arbeitsunfähigkeitsversicherung zur BU-Versicherung: Warum der richtige Schutz vor Dauer-Aus wichtig ist

Arbeitsunfähigkeitsversicherungen springen ein, wenn jemand vorübergehend nicht arbeiten kann – etwa nach einer OP, bei einem Bandscheibenvorfall oder einer Depression mit klarer Aussicht auf Besserung. Sie überbrücken. Sie helfen kurzfristig. Mehr aber auch nicht.

Wer dauerhaft nicht mehr arbeiten kann, braucht mehr als Krankengeld und diese Versicherung. Denn danach bleibt nur die gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Und die liegt aktuell bei durchschnittlich 972 Euro monatlich (laut dem Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung, der im Dezember 2024 veröffentlicht wurde). Und das reicht in vielen Fällen nicht mal für die Warmmiete.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung greift genau dann ein, wenn sich abzeichnet: Es geht nicht mehr zurück in den alten Job. Und zwar nicht nur für Wochen oder Monate, sondern dauerhaft. Genau das ist der Knackpunkt.

Der Unterschied liegt also im Ziel: Die Arbeitsunfähigkeitsversicherung will eine Lücke stopfen. Die BU-Versicherung soll existenzielle Abstürze verhindern.

Das ist der Grund, warum nun Berufsunfähigkeitsversicherungen vorgestellt werden, die sich lohnen. Und für alle, die jetzt denken: „Aber ich bin doch jung und gesund!“ – genau dann lohnt sich der Abschluss besonders. Die Beiträge sind niedrig, der Gesundheitszustand gut dokumentierbar. Wer später einsteigt, zahlt mehr oder bekommt gar keine Versicherung mehr.

Welche BU-Versicherer 2025 punkten – und was eine Absicherung kosten kann

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann ins Geld gehen. Aber: Wer jung und gesund startet, sichert sich oft deutlich bessere Konditionen! Das zeigt eine aktuelle Auswertung von Franke und Bornberg, in der drei typische Berufsprofile untersucht wurden – alle mit dem Ziel, eine monatliche BU-Rente von 1.500 Euro abzusichern.

Das Ergebnis? Die Bandbreite der Beiträge ist deutlich:

  • Ein 30-jähriger Akademiker zahlt zum Beispiel in einem getesteten „Sehr gut“-Tarif ab 34,93 Euro netto im Monat (etwa Swiss Life, Platz 15 und 16).
  • Ein kaufmännischer Angestellter liegt bei mindestens 52,29 Euro Netto-Beitrag monatlich (zum Beispiel bei der Canada Life Assurance, Platz 20).
  • Ein Handwerker muss für denselben Schutz mindestens 113,02 Euro Netto-Beitrag einplanen (etwa bei Signal Iduna, Platz 12). Hier kommt die körperliche Arbeit als Risikofaktor voll zum Tragen.

Die zehn besten Berufsunfähigkeitsversicherungen für Akademiker mit Arbeitsunfähigkeitsklausel, sofern angeboten:

Tarifname
Unternehmen
Prämie
Netto
Brutto
Bewertung
Gesamt
SBU EGO Top | Baustein Leistung bei Krankschreibung
HDI Lebensversicherung AG
44,72 €
59,63 €
100 Punkte
Golden BU | Baustein Arbeitsunfähigkeit
LV 1871 Lebensversicherung von 1871 a. G. München
42,80 €
64,85 €
98 Punkte
BerufsunfähigkeitsPolice Premium
Allianz Lebensversicherungs-AG
47,97 €
62,30 €
98 Punkte
PremiumBU | Plus-Paket
Continentale Lebensversicherung AG
48,77 €
81,29 €
97 Punkte
SBU | Baustein Arbeitsunfähigkeit
Volkswohl Bund Lebensversicherung a.G.
37,95 €
55,81 €
96 Punkte
BerufsunfähigkeitsVersicherung | Baustein ArbeitsunfähigkeitsSchutz
Baloise Lebensversicherungs-AG
40,09 €
53,45 €
96 Punkte
SBU-professional | Baustein Arbeitsunfähigkeit
Dialog Lebensversicherungs-AG
42,99 €
64,15 €
96 Punkte
SBU Tarif 56 | Baustein AU
Münchener Verein Lebensversicherung AG
44,10 €
63,00 €
96 Punkte
SBU Premium mit AU
Gothaer Lebensversicherung AG
45,50 €
61,50 €
96 Punkte
BUV-PLUS premium
Stuttgarter Lebensversicherung a. G.
48,26 €
68,94 €
96 Punkte
Quelle: Franke und Bornberg / fb research
Stand: Juli 2025

Psychische Erkrankungen sind längst kein Randthema mehr – auch nicht bei Menschen mit Studienabschluss und Bildschirmjob. Zwischen Projektfristen, Leistungsdruck und dem Balanceakt „Familie“ übersehen viele Akademiker, wie schnell zum Beispiel der Stress krank machen kann. Und wie schnell dann aus „überfordert“ ein echter BU-Fall werden kann.

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Ein Blick auf die aktuellen Top-Tarife für Akademiker zeigt: Leistungsstärke und Zusatzbausteine wie eine Arbeitsunfähigkeitsklausel (AU-Klausel) gibt es auch in Kombination – und das zu vertretbaren Preisen. Besonders gut bewertet wurden im Vergleich von Franke und Bornberg unter anderem die Tarife von HDI, LV 1871, Allianz und Continentale.

Die zehn besten Berufsunfähigkeitsversicherungen für Kaufleute mit Arbeitsunfähigkeitsklausel, sofern angeboten:

Tarifname
Unternehmen
Prämie
Netto
Brutto
Bewertung
Gesamt
SBU EGO Top | Baustein Leistung bei Krankschreibung
HDI Lebensversicherung AG
65,80 €
87,74 €
100 Punkte
SBU-professional | Baustein Arbeitsunfähigkeit
Dialog Lebensversicherungs-AG
52,29 €
78,04 €
96 Punkte
SBU | Baustein Arbeitsunfähigkeit
VOLKSWOHL BUND Lebensversicherung a.G.
58,34 €
85,79 €
96 Punkte
BerufsunfähigkeitsVersicherung|Baustein ArbeitsunfähigkeitsSchutz
Baloise Lebensversicherungs-AG
61,93 €
82,58 €
96 Punkte
SBU | Baustein Leistung bei Arbeitsunfähigkeit
Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG
63,18 €
84,24 €
96 Punkte
BUV-PLUS premium
Stuttgarter Lebensversicherung a. G.
63,87 €
91,24 €
96 Punkte
SBU Premium mit AU
Gothaer Lebensversicherung AG
67,30 €
91,00 €
96 Punkte
ERGO BU Premium
ERGO Vorsorge Lebensversicherung AG
71,95 €
109,02 €
96 Punkte
Golden BU | Baustein Arbeitsunfähigkeit
LV 1871 Lebensversicherung von 1871 a. G. München
72,26 €
109,49 €
94 Punkte
SBU – SecurAL|Baustein Arbeitsunfähigkeit
Alte Leipziger Lebensversicherung a.G.
75,16 €
93,36 €
93 Punkte
Quelle: Franke und Bornberg / fb research
Stand: Juli 2025

Angestellte in kaufmännischen Berufen gelten als solide versicherbar – zumindest aus Sicht der Versicherer. Trotzdem zahlt diese Berufsgruppe oft schon deutlich mehr als Akademiker. Und das bei vergleichbarer Absicherung. Die Ursachen liegen unter anderem in der Vielfalt kaufmännischer Tätigkeiten – vom reinen Schreibtischjob bis zum Außendienst mit Reisetätigkeit.

Die zehn besten Berufsunfähigkeitsversicherungen für Handwerker mit Arbeitsunfähigkeitsklausel, sofern angeboten:

Tarifname
Unternehmen
Prämie
Netto
Brutto
Bewertung
Gesamt
ERGO BU Premium
ERGO Vorsorge Lebensversicherung AG
130,32 €
197,46 €
100 Punkte
SBU EGO Top | Baustein Leistung bei Krankschreibung
HDI Lebensversicherung AG
142,88 €
190,51 €
99 Punkte
Golden BU | Baustein Arbeitsunfähigkeit
LV 1871 Lebensversicherung von 1871 a. G. München
130,38 €
197,55 €
98 Punkte
SBU-professional | Baustein Arbeitsunfähigkeit
Dialog Lebensversicherungs-AG
131,21 €
195,84 €
98 Punkte
SBU Premium-Plus
Hannoversche Lebensversicherung AG
119,02 €
158,70 €
96 Punkte
SBU Tarif 56 | Baustein AU
Münchener Verein Lebensversicherung AG
119,82 €
171,18 €
96 Punkte
BUV-PLUS premium
Stuttgarter Lebensversicherung a. G.
129,41 €
184,87 €
96 Punkte
BerufsunfähigkeitsVersicherung | Baustein ArbeitsunfähigkeitsSchutz
Baloise Lebensversicherungs-AG
130,06 €
173,42 €
96 Punkte
SBU | Baustein Arbeitsunfähigkeit
VOLKSWOHL BUND Lebensversicherung a.G.
132,21 €
194,43 €
96 Punkte
SBU | Baustein Leistung bei Arbeitsunfähigkeit
Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG
140,89 €
187,86 €
95 Punkte
Quelle: Franke und Bornberg / fb research
Stand: Juli 2025

Im Handwerk geht’s zur Sache – und das merken auch diejenigen, die aus diesem Berufsumfeld stammen und sich gegen Berufsunfähigkeit absichern lassen möchten. Körperlich fordernde Berufe gelten nämlich als besonders BU-anfällig, was sich direkt auf die Beitragshöhe auswirkt. Wer mit vollem Körpereinsatz arbeitet, zahlt den höchsten Preis – das zeigt auch die Tabelle.

Was die Berufswahl mit den BU-Beiträgen zu tun hat

Nicht jeder zahlt also dasselbe für eine BU-Versicherung. Es kommt auf den Beruf an. Akademiker mit Schreibtischjob haben es oftmals leichter. Handwerker, Pflegekräfte oder Menschen in Risikoberufen müssen tiefer in die Tasche greifen – wenn sie überhaupt versichert werden.

Auch Hobbys und Freizeitverhalten spielen mit. Wer Fallschirm springt oder Kampfsport betreibt, riskiert Zuschläge oder Ausschlüsse. Wer psychisch vorerkrankt ist, braucht Fingerspitzengefühl bei der Antragstellung. Eine sauber vorbereitete Risikovoranfrage kann hier den Unterschied machen. Und manchmal rettet sie sogar den Schutz.

Übrigens: Wer sich schon als Schüler absichert, kommt oft am besten weg.

Berufsunfähigkeitsversicherung mit Arbeitsunfähigskeitsklausel: Ein doppelter Boden

Manche BU-Tarife (das gilt auch für viele der hier bewerteten Tarife) bieten die AU-Klausel. Damit zahlt die Versicherung bereits, wenn eine länger andauernde Arbeitsunfähigkeit vorliegt – ganz ohne Nachweis der Berufsunfähigkeit. Das schafft Zeit, Luft zum Atmen und oft auch etwas mehr finanzielle Sicherheit in der Schwebephase.

Aber: AU-Klausel ist nicht gleich AU-Klausel. Die Bedingungen unterscheiden sich je nach Anbieter und Tarif. Mal reicht eine Krankschreibung von sechs Monaten, mal ist mehr nötig. Mal gibt es die Klausel als zusätzlichen Baustein, mal ist sie schon im Tarif enthalten.

Worauf es beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung wirklich ankommt

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist mehr als ein Vertrag mit Monatsbeitrag. Es ist die Absicherung des eigenen Einkommens – und damit oft die wichtigste Police im Leben. Wer hier unbedacht unterschreibt, riskiert später böse Überraschungen. Entscheidend ist nicht nur, ob man eine BU hat, sondern wie gut sie tatsächlich im Ernstfall funktioniert.

1. Gesundheitsfragen: Ehrlich, aber mit Plan

Die wohl größte Stolperfalle lauert gleich zu Beginn. Im Antrag fragen die Versicherer detailliert nach Arztbesuchen, Diagnosen und Behandlungen. Wer hier etwas verschweigt oder „vergisst“, riskiert im Leistungsfall den kompletten Schutz – selbst Jahre nach Vertragsabschluss.
Die Kunst liegt darin, die eigenen Unterlagen sauber aufzubereiten: Arztberichte, Krankenkassenakten, sogar alte Rezepte können wichtig werden. Erst wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen, lässt sich zuverlässig beantworten, wie die Chancen auf Annahme stehen.

2. Die Sache mit den Klauseln

Ein BU-Vertrag besteht nicht nur aus einer Zahl am Monatsende. Die Bedingungen im Kleingedruckten entscheiden, ob eine Police im Ernstfall wirklich trägt. Besonders wichtig:

  • Verzicht auf abstrakte Verweisung: Niemand möchte in einen ganz anderen Beruf gedrängt werden, nur weil er theoretisch noch irgendeine Tätigkeit ausüben könnte.
  • Nachversicherungsgarantien: Damit die Rente mitwachsen kann, wenn das Leben teurer wird – etwa nach Heirat, Kind oder Hauskauf.
  • Leistungsdynamik: Eine Rente, die jedes Jahr leicht steigt, schützt vor Kaufkraftverlust durch Inflation.

3. Laufzeit: Lang denken, nicht kurz

Manche Tarife enden bereits mit 60. Klingt lang genug, ist es aber nicht. Wer mit 58 berufsunfähig wird und die Rente nach zwei Jahren ausläuft, steht plötzlich ohne Einkommen da.

Besser: Verträge bis mindestens 67 abschließen – also bis zum regulären Rentenalter.

4. Beitrag vs. Leistung: nicht nur auf den Preis schauen

Natürlich klingen niedrige Monatsbeiträge verlockend. Aber wer allein nach Kosten auswählt, spart womöglich am falschen Ende. Ein günstiger Tarif ohne solide Bedingungen kann später wertlos sein. Sinnvoller ist es, einen Vertrag zu wählen, der beides verbindet: einen fairen Beitrag und starke Leistungen.

5. Unterstützung durch Profis ist empfehlenswert

Die Unterschiede zwischen den Versicherern sind enorm – und für Laien kaum zu überblicken. Ein spezialisierter Makler oder Berater kann hier helfen, vor allem bei der sogenannten Risikovoranfrage. Sie klärt anonym, wie ein Versicherer mit der individuellen Gesundheitshistorie umgehen würde. Wer diesen Schritt überspringt, läuft Gefahr, mit einem abgelehnten Antrag Akteneinträge zu hinterlassen, die bei späteren Anträgen Probleme machen.

Kurz gesagt: Eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung lässt sich nicht durch einen oberflächlichen Vergleich abschließen. Sie braucht Vorbereitung, offene Karten bei der Gesundheit und ein waches Auge für die Bedingungen. Nur so wird aus einem Stück Papier die finanzielle Lebensrettung im Ernstfall.

Wer noch über eine Berufsunfähigkeitsversicherung nachdenken sollte – und warum

Die Berufsunfähigkeitsversicherung gilt als „Must-have“ für viele Berufseinsteiger. Doch nicht nur junge Akademiker, Kaufleute oder Handwerker sollten sich absichern.

Es gibt weitere Gruppen, für die eine BU-Versicherung besonders sinnvoll ist – auch wenn sie das oft erst spät erkennen.

Eltern von Teenagern

Wenn Kinder älter werden, steigen die Ausgaben der Familie spürbar: Klassenfahrten, Sportvereine, Nachhilfe oder der Führerschein sind nur einige Beispiele. Kommt dann eine Berufsunfähigkeit hinzu, reißt der Einkommensverlust ein gefährliches Loch in das Familienbudget. Eine BU-Versicherung schützt nicht nur Vater oder Mutter, sondern die gesamte Familie. Besonders wichtig: Beide Elternteile sollten abgesichert sein, damit im Ernstfall keine Schieflage entsteht.

Ärzte

Mediziner sind ebenfalls nicht selten von Berufsunfähigkeit bedroht. Schichtdienste, psychische Belastungen oder Erkrankungen, die die Feinmotorik einschränken, können schnell dazu führen, dass eine Tätigkeit nicht mehr ausgeübt werden kann. Schon kleine gesundheitliche Probleme – von Rückenleiden bis zu chronischer Erschöpfung – reichen aus. Wer als Medizinstudent oder junger Assistenzarzt schon früh eine BU abschließt, profitiert von niedrigen Beiträgen und umgeht die oft strengen Gesundheitsfragen später. Einige Versicherer haben sogar spezielle BU-Tarife für Ärzte im Angebot.

Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 13 und 25 Jahren

Auch für Schüler, Azubis und Studierende lohnt sich die frühzeitige Absicherung. Der Vorteil auch hier: Wer sich früh kümmert, zahlt dauerhaft deutlich geringere Beiträge. Viele Versicherer bieten zudem flexible Tarife mit Nachversicherungsgarantie an – so lässt sich die BU-Rente später an Gehalt und Lebenssituation anpassen.

Ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit 50 noch sinnvoll?

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit 50 kann auch noch sinnvoll sein – sie ist aber deutlich teurer als in jungen Jahren. Denn je älter jemand ist, desto höher stuft der Versicherer das Risiko ein, dass tatsächlich eine Berufsunfähigkeit eintritt. Gleichzeitig sind oft schon gesundheitliche Einschränkungen vorhanden, die zu Zuschlägen oder Ausschlüssen führen können.

Sinnvoll bleibt eine BU auch mit 50 dann, wenn ein hohes Einkommen abgesichert werden soll, das im Ernstfall nicht einfach ersetzt werden kann.

Allerdings lohnt es sich, genau hinzuschauen: Manche Versicherer bieten für ältere Antragsteller spezielle Produkte oder Kombimodelle an, die günstiger sind, aber meist eingeschränkten Schutz bieten. Auch Alternativen wie eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung oder eine Grundfähigkeitsversicherung könnten in Betracht kommen, wenn die BU-Prämie zu hoch oder der Antrag aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich ist.

Kurz gesagt: Wer seine laufenden Kosten im Ernstfall nicht aus eigenen Rücklagen stemmen könnte, sollte prüfen, ob eine BU oder eine alternative Absicherung tragbar sind.

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Häufig gestellte Fragen zum Thema Arbeitsunfähigkeitsversicherung

Was ist der Unterschied zwischen Arbeitsunfähigkeit und Berufsunfähigkeit?

Arbeitsunfähigkeit bedeutet, dass jemand vorübergehend nicht arbeiten kann – etwa nach einem Unfall, einer Operation oder einer längeren Krankheit. In dieser Zeit übernehmen Arbeitgeber und Krankenkasse die Lohnfortzahlung beziehungsweise das Krankengeld. Ziel ist immer die Rückkehr in den Beruf. Berufsunfähigkeit dagegen beschreibt einen voraussichtlich dauerhaften Zustand: Der zuletzt ausgeübte Beruf kann nur noch teilweise oder gar nicht mehr ausgeführt werden. Während die Arbeitsunfähigkeit also eine Art „Pause“ darstellt, ist die Berufsunfähigkeit ein Bruch im Erwerbsleben – mit deutlich schwereren finanziellen Folgen.

Wie hoch ist das Risiko, berufsunfähig zu werden?

Statistisch trifft es in Deutschland fast jeden Vierten irgendwann im Laufe des Berufslebens. Die Ursachen haben sich in den letzten Jahren stark verschoben: Während früher körperliche Erkrankungen dominierten, führen heute psychische Belastungen und Stresssituationen besonders oft zur Berufsunfähigkeit. Das Risiko hängt stark vom Beruf ab – ein Bauarbeiter ist gefährdeter als ein Sachbearbeiter im Büro, aber auch Akademiker sind nicht „sicher“. Vor allem psychische Erkrankungen sind hier nicht selten. Kurz gesagt: Berufsunfähigkeit ist keine Ausnahme, sondern eine reale Möglichkeit für viele Erwerbstätige.

Wie hoch sollte die Rente aus der Berufsunfähigkeitsversicherung sein?

Die richtige Höhe der BU-Rente richtet sich nicht nach einer festen Zahl, sondern nach dem individuellen Bedarf. Oft ist von 70 bis 80 Prozent des Nettoeinkommens die Rede. Wer allein lebt und niedrige Fixkosten hat, kommt mit weniger aus. Familien mit hohen Wohn- und Lebenshaltungskosten brauchen dagegen deutlich mehr. Als absolute Untergrenze gelten in der Praxis etwa 1.000 bis 1.500 Euro im Monat. Wichtig ist außerdem, dass die Rente bis zum regulären Rentenalter gezahlt wird und über eine Dynamik verfügt, damit die Kaufkraft über die Jahre erhalten bleibt. Am Ende entscheidet die persönliche Situation: Miete, Kredite, Versicherungen, Lebenshaltung, Kinder oder Rücklagenbedarf. Wer diese Zahlen ehrlich zusammenrechnet, erkennt schnell, wie groß die eigene Absicherungslücke wirklich ist.


Mehr über Berufsunfähigkeit und Co.

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