Kosten beim Aktienkauf: Welche Nebenkosten fallen 2025 an?

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Frank Baecke
21.05.2025 – 10:03 Uhr aktualisiert
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Aktienkauf Nebenkosten
Aktienkauf Nebenkosten
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Kaufen Anleger Wertpapiere, reduzieren Nebenkosten den Gewinn. Bis zu fünf verschiedene Posten können auf der Rechnung stehen. 
  • Die Nebenkosten unterscheiden sich je nach Broker – den Löwenanteil daran haben meist die Ordergebühren. Lediglich die Steuern auf den Gewinn sind für alle Anleger gleich.
  • Broker wie eToro, Trade Republic oder Justtrade drücken die Gebühren beim Aktienkauf auf ein sehr niedriges Niveau. Sie sind ausschließlich online verfügbar.

Ein Aktiendepot ist in der digitalen Finanzwelt schnell erstellt. Was viele Neulinge im Markt aber nicht wissen und erst beim Handeln realisieren: Bei jedem Aktienkauf zahlen Kunden nicht nur den Preis der erworbenen Wertpapiere, sondern auch diverse Gebühren.

So fallen eine ganze Reihe von Kosten an, die jeder Anleger kennen sollte. Sonst könnte der eigentlich erhoffte Gewinn plötzlich sehr schmal ausfallen. Folgende Gebühren sind beim Wertpapierhandel üblich:

Depotgebühren

Depotgebühren, auch Depotführungsgebühren genannt, sind Grundbeträge, die automatisch und überwiegend monatlich vom Kundenkonto abgezogen werden. Mit ihnen finanziert sich der Broker, der den Kunden die Werkzeuge zum Wertpapierhandel zur Verfügung stellt. 

Sehr viele Online-Broker verzichten auf Depotkosten. Gewinne erwirtschaften sie durch andere Gebühren.

Ordergebühren

Bei jeder Order, also einem An- oder Verkauf von Wertpapieren, werden zusätzliche Gebühren fällig. Diese setzen sich aus drei Bestandteilen zusammen. Mit der Ordergrundgebühr legt der Broker einen fixen Betrag fest, den Anleger pro Order leisten müssen. 

Hinzu kommen variable Gebühren, die anteilig zur Höhe der jeweiligen Transaktion abgerechnet werden. Diese belaufen sich größtenteils auf einen Prozentsatz, der je nach Broker bei etwa 0,2 Prozent liegt oder bei manchen Anbietern sogar komplett wegfällt.

Als Drittes kommt die Handelsplatzgebühr ins Spiel. Entscheidend für die Höhe ist der Börsenplatz, an dem der Handel stattfindet. 

Ordergrundgebühr + Variable Gebühr (nach Volumen) + Handelsplatzgebühr = Ordergebühr (auch: Transaktionsgebühr) 

Nicht alle Anbieter bestehen auf eine Ordergebühr aus allen drei Komponenten. Die Comdirect fordert beispielsweise für eine Order mit einem Wert von 2.500 Euro insgesamt eine Gebühr von 14,80 Euro. Anleger, die schnell reagieren und ihr Depot je nach Kurssituation auch mal kurzfristig anpassen wollen, kratzen bei einer solch hohen Ordergebühr schnell an ihren Renditechancen.

Variable Zusatzkosten

Variable Zusatzkosten fordern Broker für weitere Dienstleistungen, wie zum Beispiel Stop-Loss-Instrumente. Wenn Anleger den idealen Zeitpunkt für eine Order zum Beispiel noch abwarten wollen, gibt es verschiedene Instrumente, um den Handelsauftrag zu verzögern. Sie können eine Verkaufsorder einstellen, die erst ab einem bestimmten Kurswert auslöst. So stellen Besitzer von Aktien sicher, dass der Kurs nicht zu ihrem Nachteil ins Bodenlose fällt. Stattdessen begrenzen sie ihren Verlust bis zum eingestellten Limit. Umgekehrt ist genauso eine Option als Kauforder möglich. 

Spread

Der Spread ist die Differenz zwischen dem An- und Verkaufspreis, der je nach Handelsplatz unterschiedlich hoch ist. Was aber jeder Anleger wissen muss: Der Ankaufspreis an der Börse gehandelter Produkte ist immer etwas höher als der aktuelle Aktienkurs. Ebenso liegt der Verkaufspreis immer etwas unter dem Kurs. An dieser meist kleinen Differenz verdienen die Händler. 

Nicht zuletzt durch den Spread bringen schnelle Wiederverkäufe nach nur kleinem Kursgewinn kaum Rendite. Einzig der Broker und die Akteure vom Handelsplatz verdienen an solchen Schnellschüssen. Erst wenn der Kurs des Wertpapiers stärker zulegt als der Spread groß ist, kommt das Investment tatsächlich in die Gewinnzone. Je kleiner der Spread, desto besser also für die Anleger.

Ähnlich dem Kursverlauf einer Aktie ist der Spread dauerhaften Schwankungen unterlegen. Daher gibt es gute und weniger gute Handelsmöglichkeiten. Präferieren sollten Finanzmarkt-Neulinge die Zeiträume, in denen der XETRA-Handelsplatz geöffnet hat (werktags von 9:00 bis 17:30 Uhr). Er gilt als Referenzmarkt für alle anderen elektronischen Börsen in Deutschland und sorgt marktübergreifend für einen maßvollen Spread.

Unterschätzte Kosten beim Aktienkauf: Steuern

Die seit 2009 geltende Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge liegt bei 25 Prozent. Zusätzlich fällt Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag an, sofern der Anleger dazu verpflichtet ist. Zusammengenommen liegen die Steuerabgaben auf Gewinne an der Börse bei etwa 28 Prozent. 

Mehr als ein Viertel der Rendite wandert also in die Kasse des Staates. Vor allem Frischlinge auf dem Börsenparkett haben diese finale Abgabe oft nicht auf dem Schirm. Allerdings ist sie gerade für Kleinanleger auch nicht immer relevant, denn die Steuer wird erst fällig, wenn die Gewinne aus Zinsen und Erträgen einen Freibetrag übersteigen. Dieser liegt derzeit bei 801 Euro pro Person. Bei verheirateten Paaren, die gemeinsam ihr Geld anlegen, steigt er auf das Doppelte.

Online-Broker revolutionieren den Markt

Zu den derzeit günstigsten Online-Brokern gehören eToro, Trade Republic und Justtrade. Alle drei sind Startups, die erst seit wenigen Jahren am Markt sind. Mit den günstigen Konditionen können Direktbroker von traditionellen Kredithäusern in den meisten Fällen nicht mithalten. Kleinanleger müssen bei den Startups dafür im Gegenzug aber auf umfassenden Service und Beratung von ausgebildeten Kaufleuten verzichten.

InfoeToroTrade RepublicJusttrade
Depot-Gebührenkeinekeinekeine
Ordergebührenkeine für ETFs

Aktien: Deutsche Investoren zahlen beim Eröffnen und Schließen einer Aktienposition an Börsen in Australien, Hongkong, Dubai und Abu Dhabi eine Provision von 2 US-Dollar. An allen anderen Börsen fällt eine Gebühr von 1 US-Dollar an.
1 €keine
Mindestordervolumenkeinekeinekeine, aber 1 € Fremdkostenpauschale bei börslichem Handel
ETF-Sparpläne
700

2.600, davon 2.600 kostenfrei

ca. 200
Depotwechsel
Webseiteetoro.detraderepublic.dejusttrade.com
Quelle: Preis-Leistungsverzeichnisse der Anbieter, Stand Mai 2025

Einblick in die Recherche – so wurde ausgewählt

Dieser Artikel basiert auf einer redaktionellen Auswahl von überregionalen Anbietern, die anhand beliebter Suchbegriffe und Anbieter sorgfältig recherchiert wurden. Ziel ist es, ein umfassendes Bild davon zu vermitteln, was Verbraucherinnen und Verbraucher aktuell interessiert und welche etablierten sowie neuen Anbieter für sie relevant sein könnten.

Angesichts der Vielzahl an Anbietern und Angeboten bietet dieser Artikel jedoch keinen kompletten Marktüberblick, da es nicht möglich ist, alle Anbieter aufzuführen. Vielmehr soll er eine erste Orientierung bieten und als fundierte Entscheidungsgrundlage dienen.


Häufige Fragen zum Kauf von Aktien

Wie fange ich an, um Aktien zu erwerben? 

Um Aktien, ETFs oder andere Wertpapiere kaufen zu können, brauchen Anleger ein Wertpapier-Depot. Das können Kunden bei einer Bank oder einem Online-Broker eröffnen. Bei einem Online-Broker sind die Gebühren in der Regel deutlich niedriger – bei einer Bank gibt es dafür eine umfassendere und persönliche Beratung.

Wie verdienen Anleger mit Aktien Geld?

Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, mit Aktien Geld zu verdienen. Zum einen schütten viele Unternehmen einmal pro Jahr Dividenden aus. Wer Aktien des Unternehmens besitzt, bekommt pro Wertpapier seinen Anteil gutgeschrieben.

Der andere Weg geht über den Aktienhandel. Wer günstig kauft und teurer verkauft, behält die Differenz als Gewinn – abzüglich aller Steuern und Gebühren. 

Gibt es beim Kauf und Verkauf von Aktien einen Unterschied bei den Gebühren?

Nein, die Ordergebühren sind sowohl bei Käufen als auch Verkäufen von Aktienpaketen die gleichen.

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