Das Wichtigste in Kürze
- Nachhaltige ETFs orientieren sich an verschiedenen ökologisch und sozial ausgerichteten Indizes.
- Sie sind kostengünstiger als gemanagte Fonds, doch oft fehlt eine Kontrolle der Nachhaltigkeitsziele durch Experten.
- Nur ein Teil der ETFs, die sich als nachhaltig bezeichnen, sind dies auch wirklich.
Immer mehr Menschen wollen ihr Geld mit gutem Gewissen anlegen. Unternehmen zu unterstützen, die den Regenwald abholzen, Waffen herstellen oder Menschenrechte verletzen, kommt für sie nicht in Frage. Doch welche Möglichkeiten gibt es, nachhaltig zu investieren?
Natürlich können Anleger ihr Geld direkt in ökologische oder soziale Projekte wie den Bau großer Solarparks stecken, was allerdings riskant ist. Kommt es zum Konkurs, besteht die Gefahr, dass die Investoren ihr Geld ganz oder in großen Teilen verlieren.
Es ist ratsamer, sein Kapital zu streuen. Anleger können ihr Geld beispielsweise nachhaltigen Fonds anvertrauen, die Geld von Investoren sammeln und es in die Aktien vieler Firmen stecken. Entweder ein Fondsmanager nimmt aktiv die Auswahl vor oder der Fonds orientiert sich an einem bestimmten Index – dann spricht man von einem ETF.
Nachhaltig investieren: Wie nachhaltige ETFs zu erkennen sind
Die Zahl nachhaltiger ETFs ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen, allerdings nehmen es nicht alle Anbieter mit der Nachhaltigkeit so genau. Wem ökologische oder soziale Faktoren wichtig sind, der sollte sich die Zusammensetzung dieser ETFs genau anschauen.
SRI steht für Socially Responsible Investing, also sozial verantwortungsvolle Kapitalanlagen – nachhaltige ETFs sind an diesem Zusatz zu erkennen. Andere tragen die Bezeichnung ESG im Namen, was für Ökologie (Environment), Soziales (Social) und nachhaltige Unternehmensführung (Governance) steht. ESG ist eine Art Gütesiegel für nachhaltige Finanzprodukte, an dem sich entsprechende ETFs orientieren.

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Nachhaltige und weniger nachhaltige ETFs
Der MSCI World SRI bündelt etwa 400 Unternehmen aus über 20 Industrieländern, die das höchste ESG-Rating aufweisen. Grundlage des ETFs ist der normale MSCI World Index, aus dem die Firmen mit dem höchsten ESG-Rating herausgefiltert werden. Unternehmen aus der Rüstungsbranche, der Tabak- und Alkoholindustrie scheiden hier grundsätzlich aus. Auch Gentechnik, Atomkraft und Glücksspiel sind tabu.
Der Dow Jones Sustainability Index World Enlarged schließt auch Schwellenländer ein und umfasst die rund 550 nachhaltigsten Firmen der Welt. Hier dient der S&P Global Broad Market Index als Grundlage. Nur die 20 Prozent der Unternehmen, die den höchsten Börsenwert in ihren Branchen erzielen, sind in dem ETF vertreten.
Wenn Indexanbieter aus einem konventionellen Index bestimmte Unternehmen herausgreifen, die besonders nachhaltig aufgestellt sind, spricht man vom „Best in Class“-Ansatz. Darunter können aber auch Firmen aus eher problematischen Bereichen wie dem Kohle- und Ölgeschäft sein. Es reicht, wenn sie in ihrer Branche zu den Unternehmen gehören, die etwas nachhaltiger sind als die Konkurrenz.
ETFs oder gemanagte Fonds
Ob ein Fondsmanager bei einem aktiv gemanagten Fonds grundsätzlich die richtige Auswahl trifft, ist nicht garantiert. Einige Fonds werden allerdings durch Gremien und Berater kontrolliert, die darauf achten, dass nur wirklich nachhaltige Aktien aufgenommen werden. Es kommt darauf an, dass die Investitionen breit über verschiedene Unternehmen, Branchen und Länder gestreut werden, was nicht immer garantiert ist. Hier sind ETFs durch ihre Orientierung auf einen Index oft im Vorteil.
Nachhaltige ETFs sind erheblich günstiger als aktiv gemanagte Aktienfonds. Die jährlichen Kosten liegen in der Regel zwischen 0,2 und 0,6 Prozent. Für nachhaltige Fonds mit Manager müssen Anleger fast durchweg über 1,4 Prozent, oft sogar über 2 Prozent bezahlen. Dabei ist die Wertentwicklung etablierter ETFs meist genauso gut oder besser als die gemanagter Ökofonds.
Wo kaufe ich ETFs?
ETFs kann man bei verschiedenen Banken und Online Brokern kaufen. Aktiv handelnde Kleinanleger, die etwa zwölf Orders im Jahr tätigen, sind gut mit Anbietern wie Captrader, aber auch der ING-Bank, Scalable Capital und Trade Republic beraten. Für Anleger mit nur rund sechs Orders pro Jahr, die ein größeres Depot und höhere Umsätzen haben, lohnt sich auch ein Blick auf die Consorsbank.

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Einige Anbieter nehmen einen bestimmten Prozentsatz des Ordervolumens als Gebühr. Andere erheben einen Mindestsatz, der mehrere Euro je Order betragen kann.
Welche ETFs kaufen?
In puncto Nachhaltigkeit schneidet der UBS MSCI World SRI ETF (WKN: A1JA1R) gut ab. Er überzeugt mit einer soliden Wertentwicklung von gut 50 Prozent in den vergangenen drei Jahren (Stand: 25.4.2021). Der Lyxor World Water ETF (WKN: LYX0CA) fokussiert sich auf die Bereiche Wasseraufbereitung und Wasserkraft. Der iShares Dow Jones Global Sustainability Screened UCITS ETF (WKN: A1H7ZT) schließt automatisch Unternehmen, die mit Glücksspiel, Tabak, Alkohol und Rüstungsgeschäften zu tun haben, aus.
Tipp: Die Umweltbank hat ein neues nachhaltiges ETF Angebot
Wer Nachhaltigkeit ernst nimmt, sollte sich auch die Umweltbank aus Nürnberg einmal näher anschauen. Hier gibt es nicht nur Tagesgeld- und Festgeldkonten, sondern auch nachhaltige Fonds und Fondssparpläne. Besonders interessant ist der neue UmweltBank ETF (WKN: A3EV2A / ISIN: LU2679277744). Dieser erst kürzlich eingeführte ETF basiert vollständig auf dem Nachhaltigkeitsansatz der Umweltbank und bietet die Möglichkeit, in Projekte zu investieren, die sowohl ökologischen als auch finanziellen Mehrwert bringen.
Nachhaltig investieren – Häufig gestellte Fragen
Darunter versteht man Investments, die weder die Umwelt noch das Klima und Ressourcen gefährden. Auch Investitionen, die den Frieden oder die soziale Stabilität von Gesellschaften bedrohen, widersprechen dem Gedanken des nachhaltigen Investierens.
Nachhaltige ETFs sind Fonds, die einen bestimmten Index nachbilden, der nach ökologischen und sozialen Gesichtspunkten zusammengestellt ist. Ein nachhaltiger ETF schließt Unternehmen aus, die bestimmte Nachhaltigkeitskriterien nicht erfüllen. Dabei sind aber die Standards bei einzelnen ETFs sehr unterschiedlich.
Die Abkürzung WKN steht für die Wertpapierkennnummer, mit der in Deutschland jedes an der Börse gehandelte Wertpapier identifiziert werden kann. 2003 wurde sie von der international gültigen zwölfstelligen ISIN (International Securities Identification Number) abgelöst, deutsche Wertpapiere werden meist aber sowohl mit WKN als auch ISIN gekennzeichnet.