Das Wichtigste in Kürze
- Mit einer Risikolebensversicherung können Versicherte ihre Lieben auch über den Tod hinaus finanziell absichern.
- Die Tarife sind nicht einmal teuer. Schon mit weniger als 80 Euro im Jahr ist ein 30-jähriger verheirateter Bankkaufmann mit zwei kleinen Kindern, der zu 100 Prozent im Büro arbeitet, dabei.
- Neben Alter und Gesundheitszustand sind auch die Laufzeit des Vertrags und die Versicherungssumme entscheidend.
Spätestens, wenn Paare ein Haus bauen oder Nachwuchs zur Welt bringen, ist es Zeit über eine Risikolebensversicherung nachzudenken. Sie kann die Familie auch über den Tod eines Versicherten hinaus finanziell absichern. Verstirbt er, zahlt die Versicherung eine vorher festgelegte Summe an die Hinterbliebenen aus. Das hilft ihnen zwar nicht ihre Trauer zu bewältigen, kann aber ein finanzielles Desaster verhindern.
Rechner: Risikolebensversicherungen
Vergleich von 30 Tarifen
Die unabhängige Ratingagentur Franke und Bornberg hat für das Handelsblatt 30 Tarife von Risikolebensversicherungen untersucht. 15 davon schnitten „sehr gut“ ab. Zwei Policen bekamen sogar 100 Punkte, die Höchstbewertung. Besonders erfreulich: Eine Risikolebensversicherung muss nicht einmal teuer sein. Schon mit weniger als 80 Euro im Jahr kann der 30-jährige Musterbankkaufmann eine Police mit einer Versicherungssumme über 100.000 Euro abschließen.
Die besten Tarife im Überblick
Der Musterfall: Ein 30-jähriger verheirateter Bankkaufmann, der seit zehn Jahren nicht mehr raucht und weitgehend gesund ist, schließt eine Risikolebensversicherung ab. Die Police soll mit einer Versicherungssumme von 100.000 Euro über 30 Jahre laufen. Der Versicherte hat zwei kleine Kinder.
Die Leistungen der untersuchten Anbieter waren mindestens „befriedigend“. An der Spitze steht die Baloise Lebensversicherungs-AG mit einer Nettoprämie von 80,16 Euro pro Jahr beziehungsweise einer jährlichen Bruttoprämie von 114,51 Euro. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen die Signal Iduna und CosmosDirekt.
| Tarifname Unternehmen | Beitrag Netto Brutto | Bewertung Gesamt |
|---|---|---|
| RisikoVersicherung Premium Baloise Lebensversicherungs-AG | 80,16 € 114,51 € | Sehr gut 100 Pkt. |
| SI RLV Plus SIGNAL IDUNA Lebensversicherung AG | 82,42 € 117,74 € | Sehr gut 100 Pkt. |
| RLV Comfort Schutz CosmosDirekt Versicherungen | 74,68 € 169,33 € | Sehr gut 97 Pkt. |
| RLV RL1|Baustein Immobilienabsicherung Delta Direkt Lebensversicherung AG München | 90,29 € 141,08 € | Sehr gut 97 Pkt. |
| RLV Plus Allianz Lebensversicherungs-AG | 91,16 € 151,94 € | Sehr gut 97 Pkt. |
| RLV Comfort Tarif R1 LV 1871 Lebensversicherung von 1871 a. G. München | 91,74 € 143,34 € | Sehr gut 97 Pkt. |
| RLV RISK-vario Dialog Lebensversicherungs-AG | 91,83 € 148,12 € | Sehr gut 97 Pkt. |
| RLV RÜCKHALT Partner Dortmunder Lebensversicherung AG | 95,61 € 143,61 € | Sehr gut 97 Pkt. |
| RLV Premium Tarif E-RLP EUROPA Lebensversicherung AG | 81,04 € 184,18 € | Sehr gut 96 Pkt. |
| RLV Plus Hannoversche Lebensversicherung AG | 88,29 € 196,19 € | Sehr gut 94 Pkt. |
| DELA aktiv Leben RLV plus DELA Lebensversicherungen Zweigniederlassung der DELA Natura – en levensverzekeringen N.V. Eindhoven | 88,60 € 88,60 € | Sehr gut 93 Pkt. |
| RLV Komfort + Baustein Verlängerungsoption Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG | 137,14 € 171,43 € | Sehr gut 88 Pkt. |
| RLV Deutsche Lebensversicherungs-AG | 76,24 € 117,29 € | Sehr gut 86 Pkt. |
| ERGO Risikolebensversicherung Premium ERGO Vorsorge Lebensversicherung AG | 109,60 € 182,68 € | Sehr gut 86 Pkt. |
| RLV Tarif 20 Stuttgarter Lebensversicherung a. G. | 92,73 € 123,64 € | Sehr gut 85 Pkt. |
| RLV Premium Württembergische Lebensversicherung AG | 113,05 € 176,64 € | Gut 84 Pkt. |
| RLV Premium (mit Familienbonus) Gothaer Lebensversicherung AG | 138,60 € 194,90 € | Gut 80 Pkt. |
| RLV optimal Canada Life Assurance Europe plc | Niederlassung für Deutschland | 156,00 € 156,00 € | Gut 80 Pkt. |
| RLV Eagle StarRisikoLeben-top Zurich Life Assurance plc. | 142,60 € 142,60 € | Gut 76 Pkt. |
| RLV Tarife PRL Continentale Lebensversicherung AG | 167,28 € 269,81 € | Gut 75 Pkt. |
| RLV Axa Lebensversicherung AG | 131,69 € 207,38 € | Befriedigend 71 Pkt. |
| RLV DBV Deutsche Beamtenversicherung Lebensversicherung Zweigniederlassung der AXA Lebensversicherung AG | 131,69 € 207,38 € | Befriedigend 71 Pkt. |
| RLV XXL InterRisk Lebensversicherungs-AG Vienna Insurance Group | 174,43 € 290,71 € | Befriedigend 65 Pkt. |
| RisikoLV4Future NÜRNBERGER Lebensversicherung AG | 173,94 € 216,83 € | Befriedigend 64 Pkt. |
| RLV Ri10 Alte Leipziger Lebensversicherung a.G. | 172,41 € 265,41 € | Befriedigend 59 Pkt. |
| Risiko Care HanseMerkur Lebensversicherung AG | 175,41 € 292,35 € | Befriedigend 58 Pkt. |
| RLV Swiss Life Deutschland | 220,22 € 314,60 € | Befriedigend 56 Pkt. |
| RLV für Nichtraucher 7278 – uniRISK uniVersa Lebensversicherung a.G. | 239,44 € 328,00 € | Befriedigend 56 Pkt. |
| RLV HDI Lebensversicherung AG | 308,30 € 446,81 € | Befriedigend 42 Pkt. |
| RLV PreRisk – konstante Beiträge Barmenia Lebensversicherung a.G. | 204,13 € 255,17 € | Befriedigend 17 Pkt. |
Zwei Werte: Netto- und Bruttoprämie
Wer eine Risikolebensversicherung sucht, sollte zwischen Netto- und Bruttoprämie unterscheiden. Der erste Wert gibt an, wie hoch der jährliche Tarif ist, den der Kunde auf jeden Fall zahlen muss. Die Bruttoprämie hingegen zeigt, auf welchen Betrag der Versicherer den Tarif maximal erhöhen kann – zum Beispiel, wenn Überschüsse in einem Jahr wegfallen oder sinken.
Im Ranking von Franke und Bornberg waren die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Anbietern enorm. Bei der Nettoprämie lagen zwischen dem günstigsten und teuersten Anbieter mehr als 233 Euro im Jahr. Die Bruttoprämien lagen noch weiter auseinander, maximal über 358 Euro im Jahr.
Für wen und in welchen Situationen der Schutz sinnvoll ist
Wer eine Risikolebensversicherung abschließt, will meist seine Familie absichern. Besonders sinnvoll ist der Schutz:
- für junge Familien mit kleinen Kindern, denn es dauert lange, bis der Nachwuchs finanziell auf eigenen Beinen steht.
- für unverheiratete Paare, weil der Hinterbliebene vom Staat keine Witwen- oder Witwerrente bekommt.
- während einer laufenden Immobilienfinanzierung, damit der Hinterbliebene den Kredit weiter tilgen und so das Haus abbezahlen kann – sonst müsste er im schlimmsten Fall ausziehen, wenn die Finanzierung scheitert.
- wenn es nur einen Hauptverdiener in der Familie gibt.
- wenn jemand seinen Geschäftspartner absichern will.
Worauf es bei einer Risikolebensversicherung ankommt
Das Eintrittsalter der zu versichernden Person und sein Gesundheitszustand sind wichtige Faktoren, von denen abhängt, ob und zu welchen Konditionen man eine Police bekommt. Deshalb lohnt es sich, eine Risikolebensversicherung in jungen Jahren abzuschließen. Verbraucher sollten die Gesundheitsfragen korrekt und vollständig beantworten, andernfalls gefährden sie ihren Versicherungsschutz.
Die Höhe der Beiträge hängt auch von der Laufzeit des Vertrags und der gewünschten Versicherungssumme ab. Positiv wirkt es sich beispielsweise aus, wenn man einen guten Gesundheitszustand und keine Vorerkrankungen hat, seit mehr als zehn Jahren nicht raucht und die Police in jungen Jahren abschließt. Durch riskante Hobbys können sich die Beiträge hingegen verteuern.
Übrigens: Da Frauen im Schnitt eine höhere Lebenserwartung haben, zahlen sie häufig niedrigere Beiträge als Männer. Das sollte jedoch keine Rolle bei der Frage spielen, wer in der Familie die Versicherung abschließt. Wichtiger ist, welche finanziellen Folgen der Tod der jeweiligen Person hätte.
Welche Versicherungsvariante die richtige ist
Von verbundenen Verträgen raten Verbraucherschützer in der Regel ab. Wollen sich Partner gegenseitig absichern, weil sie beispielsweise ähnlich viel verdienen, ist es sinnvoller, zwei Einzelverträge abzuschließen. Kommen beispielsweise bei einem Flugzeugabsturz beide Eltern gleichzeitig um, erhalten die Hinterbliebenen dann aus zwei Lebensversicherungen die Versicherungssumme. Bei einem verbundenen Vertrag würden sie nur eine Auszahlung bekommen.
Über-Kreuz-Versicherung: Unverheiratete Paare können darüber nachdenken, eine Über-Kreuz-Versicherung abzuschließen. Der Vorteil: Stirbt ein Partner, muss der Hinterbliebene im Fall der Auszahlung keine Erbschaftssteuer zahlen. Das gilt jedoch nur, wenn man zwei getrennte Verträge abschließt und darin jeweils vermerkt, dass man von seinem Versicherer Geld erhält, wenn der Partner stirbt.
Große Unterschiede bei den Lebensversicherungen
Anders als die Risikolebensversicherung verbindet eine Kapitallebensversicherung die Absicherung der Familie mit der Möglichkeit zu sparen. Die garantierte Höchstverzinsung liegt derzeit allerdings nur bei 0,25 Prozent und der Garantiezins könnte in Zukunft noch weiter sinken.
Die Verbraucherzentrale Hamburg kritisiert unter anderem zu hohe Kosten, eine magere Rendite sowie mangelnde Sicherheit. Häufig sei für Versicherte schwer nachvollziehbar, wie hoch der Sparanteil wirklich ausfällt. Daher raten Verbraucherschützer vom Abschluss einer Kapitallebensversicherung ab.
Noch weniger empfehlenswert sind ihrer Meinung nach fondsgebundene Lebensversicherungen. Sie reichten die Risiken des Aktienmarkts an den Versicherten weiter, kosteten aber meist noch mehr als eine Kapitallebensversicherung. Eine Risikolebensversicherung als Schutz vor existenziellen Risiken halten sie hingegen für empfehlenswert. Mehr dazu unter: vzhh.de/themen/versicherungen/darum-sollten-sie-keine-lebensversicherung-abschliessen
Wie hoch die Versicherungssumme sein sollte
Wie hoch die Versicherungssumme anzusetzen ist, hängt von der persönlichen Lebenslage, den finanziellen Rücklagen, dem Lebensstandard und den laufenden Verpflichtungen einer Familie ab.
Wichtigste Frage bei der Kalkulation: Was würde es finanziell bedeuten, wenn der Partner stirbt? Eine grobe Orientierung gibt die Höhe des Brutto-Jahreseinkommens, das dann wegfallen würde.
Einige Experten empfehlen eine Versicherungssumme, die mindestens das drei- bis fünffache des Brutto-Jahreseinkommens beträgt. Diese Berechnung hinkt allerdings, schließlich muss der Hinterbliebene unter Umständen beruflich kürzer treten, um sich um die Kinder zu kümmern. Je erwachsener und finanziell eigenständiger der Nachwuchs ist, umso niedriger darf die Versicherungssumme ausfallen.
Was alles in den Kassensturz einfließt
Wer noch die Raten eines Kredits stemmen muss, sollte diese finanzielle Belastung berücksichtigen. Experten empfehlen, zur Darlehenssumme 10 Prozent der Restschuld hinzuzurechnen, damit Hinterbliebene im Todesfall das Darlehen vorzeitig begleichen und der Bank als Ausgleich eine Vorfälligkeitsentschädigung zahlen können.
Ein genauer Kassensturz ist ratsam. Auf die Seite der Einnahmen gehören die staatliche Witwen- bzw. Witwerrente und Halbwaisenrente, aber auch mögliche Miet- oder Zinseinnahmen. Zu den monatlichen Ausgaben zählen neben den Wohnkosten beispielsweise Kosten für eine Kinderbetreuung, die Lebenshaltung, Versicherungen.
Tipp: Versicherte sollten die Versicherungssumme auf keinen Fall zu knapp kalkulieren. Schon kleine Abweichungen können den Bedarf über die Jahre enorm erhöhen.
Welche Art der Versicherungssumme am besten ist
In der Regel ist eine gleichbleibende Versicherungssumme empfehlenswert. Wer aber zusätzlich einen Immobilien- oder Autokredit über die Risikolebensversicherung absichern will, kann über eine sinkende Versicherungssumme nachdenken.
Durch die regelmäßige Tilgung sinkt die Restschuld des Darlehens und damit auch die Summe, die nötig ist, um den Kredit abzusichern. Versicherungsexperten sprechen von einer Risikolebensversicherung mit annuitätisch fallender Versicherungssumme. Wer eine niedrigere Versicherungssumme braucht, zahlt in der Regel auch geringere Versicherungsbeiträge.
Was zu tun ist, wenn man knapp bei Kasse ist
Kurzarbeit, Jobverlust oder eine längere Krankheit können dazu führen, dass Versicherte einen finanziellen Engpass erleiden. Wichtig ist, dass sie sich dann frühzeitig mit ihrem Versicherer in Verbindung setzen. Die Lebensversicherung zu kündigen, ist die schlechteste Variante. Es gibt Alternativen:
- die Lebensversicherung für eine Weile beitragsfrei stellen
Der Versicherte zahlt keine Beiträge mehr ein, der Vertrag liegt quasi auf Eis, läuft aber bis zum Ende der Laufzeit noch weiter. Das bereits eingezahlte Kapital wird daher weiter verzinst. Allerdings verringern sich dadurch der Risikoschutz und die Versicherungssumme erheblich. Eine Freistellung der Beiträge ist frühestens nach einer Laufzeit von zwei bis drei Jahren möglich. - den Vertrag ruhen lassen
Alternativ können Versicherte, die ein bis zwei Jahre Beiträge eingezahlt haben, den Vertrag ruhen lassen. Sie zahlen also für einige Monate keine Beiträge. Die Zahlungspause ist in der Regel für ein Jahr, bei manchen Anbietern für bis zu 18 Monate möglich und Versicherte sind in der Regel nicht gezwungen, die Beiträge nachzuzahlen. Die Folgen sind ähnlich wie bei einer Beitragsfreistellung: Die Versicherungssumme und der Versicherungsschutz verringern sich. Die Auswirkungen sind meist aber weniger drastisch, da der Vertrag in der Regel nur für einige Monate ruht. - die Beiträge stunden
Versicherte schieben damit ihre Zahlungen nur auf. Meist ist eine Stundung der Beiträge für sechs Monate möglich, bei Arbeitslosigkeit unter Umständen auch für ein Jahr. In der Regel müssen Versicherte die Beiträge dann verzinst nachzahlen. - die Zahlungsweise verändern
Wer seine Versicherungsbeiträge einmal im Jahr überweist, kann viel Geld sparen. Doch kleinere Raten lassen sich oft leichter aufbringen als ein Jahresbeitrag. Daher sollten Versicherte erwägen, die Zahlungsweise umzustellen. Das ist jederzeit möglich, allerdings verlangen viele Versicherungsunternehmen dafür unterjährig Zuschläge. - Die Versicherungssumme anpassen.
Lassen Kunden ihre Versicherungssumme herabsetzen, sinken in der Regel die Beiträge. Allerdings reduziert sich dadurch auch der vereinbarte Schutz.
Tipp: Bevor Betroffene sich für einen dieser Schritte entscheiden, sollten sie sich unabhängig beraten lassen – am besten von einem Honorarberater oder den Mitarbeitern der nächsten Verbraucherzentrale.
Was ist der Unterschied zwischen einer Risikolebensversicherung und einer Lebensversicherung?
Eine Risikolebensversicherung und eine kapitalbildende Lebensversicherung sind beide Formen von Lebensversicherungen, aber sie dienen unterschiedlichen Zwecken und haben unterschiedliche Eigenschaften. Hier sind die Hauptunterschiede:
Zweck:
- Risikolebensversicherung: Diese Art der Versicherung bietet im Todesfall des Versicherten einen vorher festgelegten Geldbetrag an die Hinterbliebenen oder einen anderen Begünstigten. Ihr Hauptzweck ist es, die finanzielle Absicherung der Angehörigen im Todesfall zu gewährleisten, insbesondere wenn der Versicherte Hauptverdiener ist.
- Kapitalbildende Lebensversicherung: Neben dem Todesfallschutz bietet diese Versicherung auch einen Sparanteil. Das bedeutet, wenn der Versicherte das Ende der Vertragslaufzeit erlebt, wird ihm ein Geldbetrag ausgezahlt. Manchmal wird sie auch als „Lebensversicherung mit Kapitalbildung“ bezeichnet.
Prämien und Auszahlung:
- Risikolebensversicherung: Die Prämien sind in der Regel günstiger, da die Versicherung nur im Todesfall zahlt. Wenn der Versicherte die Laufzeit der Versicherung überlebt, gibt es keine Auszahlung.
- Kapitalbildende Lebensversicherung: Die Prämien sind oft höher, da ein Teil davon in einen Sparvertrag fließt. Am Ende der Laufzeit gibt es eine garantierte Auszahlung plus mögliche Überschüsse.
Dauer:
- Beide Versicherungsformen können entweder für eine bestimmte Laufzeit (etwa über 10, 20 oder 30 Jahre) oder bis zu einem bestimmten Alter des Versicherten abgeschlossen werden.
Flexibilität:
- Risikolebensversicherung: In der Regel weniger flexibel, da sie hauptsächlich auf den Todesfallschutz ausgerichtet ist.
- Kapitalbildende Lebensversicherung: Oft flexibler in Bezug auf Optionen wie zum Beispiel zusätzliche Zusatzversicherungen oder die Wahl der Anlagestrategie für den Sparanteil.
Ist die eine Risikolebensversicherung steuerfrei?
Die Risikolebensversicherung bietet nicht nur finanziellen Schutz für die Liebsten, sondern birgt auch steuerliche Aspekte, die man berücksichtigen sollte.
Die Beiträge, die man für diese Versicherung zahlt, können in der Steuererklärung als sonstige Vorsorgeaufwendungen abgesetzt werden. Allerdings gibt es hierbei einen Haken: Wenn der Höchstbetrag für diese Absetzungen bereits durch Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung erreicht wurde, kann man diese Möglichkeit nicht mehr in Anspruch nehmen. Das bedeutet, dass die steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge zur Risikolebensversicherung in Konkurrenz zu anderen Vorsorgeaufwendungen steht.
Wenn es tragischerweise zu einem Todesfall kommt und die Risikolebensversicherung zur Auszahlung gelangt, wird die Erbschaftssteuer relevant. Hierbei ist die Höhe der Versicherungssumme entscheidend. Wenn diese Summe den Freibetrag der Erbschaftssteuer nicht überschreitet, bleibt die Auszahlung steuerfrei. Andernfalls könnte eine Steuerpflicht entstehen. Daher ist es wichtig, die genauen Freibeträge und Regelungen zur Erbschaftssteuer im Auge zu behalten, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Weitere Fragen zur Risikolebensversicherung:
Lebt der Versicherungsnehmer am Ende der Vertragslaufzeit noch, wird kein Geld ausgezahlt. Angehörige erhalten die vereinbarte Versicherungssumme nur, falls er während der Laufzeit des Vertrags stirbt.
Sind zwei Personen – zum Beispiel ein verheiratetes Paar – über einen gemeinsamen Vertrag versichert, sprechen Experten von einer verbundenen Lebens- oder einer Partnerversicherung. Verbraucherschützer raten davon in der Regel ab. Meist empfehlen sie zwei separate Verträge abzuschließen.
Das ist durchaus möglich, Versicherte können sogar bei einer einzigen Versicherungsgesellschaft mehrere Lebensversicherungen abschließen. Verstirbt der Versicherte während der Laufzeit, werden alle Versicherungssummen ausgezahlt.
Der Staat zahlt Hinterbliebenen in den ersten drei Monaten nach dem Tod zunächst eine Witwen- oder Witwerrente, die dem vollen gesetzlichen Rentenanspruch des Verstorbenen entspricht. Danach gibt es in der Regel nur noch 25 oder 55 Prozent der letzten Rente.
