Das Wichtigste in Kürze
- Festgeld Zinsen sind für die gesamte, vorher festgelegte Laufzeit garantiert – der vereinbarte Zinssatz ändert sich während einer solchen Art von Anlage nicht.
- Die Höhe der Zinsen hängt von der Laufzeit, der Marktlage und der Bank ab.
- Sicherheit bietet die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Bank und Kunde innerhalb der EU.
Festgeld ist so simpel, dass es schon fast altmodisch wirkt – und genau das ist seine Stärke. Ein Betrag wird für eine feste Zeit auf ein spezielles Konto gelegt. Für diese Zeit wird ein Zinssatz gewährt, der sich nicht mehr ändert. Es gibt keine täglichen Kursschwankungen, keine Überraschungen durch variierende Zinsen.
Das unterscheidet Festgeld vom Tagesgeld (hier geht’s zu guten Tagesgeld-Angeboten), bei dem die Zinsen in der Regel jederzeit angepasst werden können. Beim Festgeld steht alles von Anfang an fest: Laufzeit, Zinssatz, Rückzahlungstermin. Das bringt Sicherheit – aber auch eine Einschränkung: Während der Laufzeit ist das Geld in aller Regel nicht verfügbar. Wer doch darauf zugreifen will, braucht einen triftigen Grund und oft auch das Entgegenkommen der Bank.
Die aktuell besten Festgeld Zinsen auf einen Blick
Banken 1 | Zinssatz bei 1 Jahr Laufzeit | Bester Zinssatz |
---|---|---|
UmweltBank | 1,40 % | 3,00 % (10 Jahre) |
Crédit Agricole | 2,30 % | 2,80 % (84 Monate) |
Klarna Festgeld+ | 2,26 % | 2,70 % (48 Monate) |
Creditplus | 1,95 % | 2,60 % (84 Monate) |
grenke Bank | 2,30 % | 2,55 % (60 Monate) |
Bigbank | 2,40 % | 2,50 % (5 Monate) |
Renault Bank direkt | 2,20 % | 2,40 % (5 Jahre) |
DenizBank | 2,05 % | 2,20 % (5 Jahre) |
Opel Bank | 2,05 % | 2,20 % (24 Monate) |
Suresse Direkt Bank | 2,10 % | 2,20 % (4 Jahre) |
Ford Money | 1,80 % | 2,20 % (3 – 5 Jahre) |
Openbank | 1,70 % | 1,80 % (3 und 6 Monate)2 |
1822direkt | 1,80 % | 1,80 % (12 – 24 Monate) |
2 Angebot gilt bei Anlage von Neugeld.
Festgeld Zinsen verstehen
Die Höhe der Festgeld Zinsen hängt von mehreren Faktoren ab. Das wichtigste ist das allgemeine Zinsniveau, das stark von der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank beeinflusst wird. Steigen die Leitzinsen, erhöhen Banken oft auch die Zinsen für Festgeld.
Ein weiterer Punkt ist die Laufzeit. Wer der Bank sein Geld länger überlässt, bekommt in der Regel mehr Zinsen. Das liegt daran, dass die Bank das Kapital langfristig verplanen kann. Auch die Bonität der Bank und der Wettbewerb spielen eine Rolle: Manche Institute zahlen höhere Zinsen, um neue Kunden zu gewinnen oder Einlagen zu erhöhen.
Laufzeiten – kurz, mittel, lang
Die Entscheidung über die Laufzeit ist bestimmt, wie flexibel das eigene Geld bleibt – und welchen Zinssatz man bekommt. Kurze Laufzeiten von drei bis zwölf Monaten lassen die Möglichkeit offen, bald neu zu entscheiden. Mittelfristige Laufzeiten von ein bis drei Jahren sind ein Kompromiss zwischen Flexibilität und Zinsvorteil. Lange Laufzeiten von vier bis zehn Jahren bringen oft den höchsten Satz, binden aber auch am längsten.
Die Frage, welche Laufzeit sinnvoll ist, hängt von der persönlichen Situation ab: Wer weiß, dass er das Geld bald braucht, sollte es nicht lange festlegen – wer es dagegen für Jahre entbehren kann, hat die Chance auf mehr Zinsen.
Die Sicherheit der Einlagen ist auch wichtig
Noch ein wichtiger Punkt für alle, die Festgeld in Betracht ziehen, ist die Sicherheit. Innerhalb der EU sind Einlagen bis 100.000 Euro pro Bank und Kunde gesetzlich abgesichert. Das gilt auch für Festgeld. Manche Banken gehören zusätzlich freiwilligen Sicherungsfonds an, die höhere Beträge schützen.
- Das bedeutet: Selbst wenn eine Bank zahlungsunfähig wird, ist das Guthaben bis zu dieser Grenze geschützt.
Trotzdem lohnt es sich, auf die Bonität des Landes und der Bank zu achten, besonders wenn das Festgeld im Ausland angelegt wird. Ein stabiles Sicherungssystem ist gut – eine stabile Bank ist besser.
Festgeld Zinsen und das Thema Steuern
Die Zinsen, die beim Festgeld erwirtschaftet werden können, sind leider nicht steuerfrei. In Deutschland gilt die Abgeltungsteuer von 25 Prozent, dazu kommen Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Allerdings gibt es den Sparer-Pauschbetrag: Bis zu 1.000 Euro bei Einzelpersonen und 2.000 Euro bei gemeinsam Veranlagten bleiben steuerfrei – vorausgesetzt, ein Freistellungsauftrag ist bei der Bank hinterlegt.
Wer keinen Auftrag stellt, zahlt auch auf kleine Zinserträge sofort Steuern und muss sie sich später über die Steuererklärung zurückholen.
Die Strategie „Zinstreppe“ für mehr Flexibilität
Mit der sogenannten Zinstreppe lässt sich übrigens auch beim Thema so etwas wie Flexibilität schaffen. Dabei wird die Gesamtsumme aufgeteilt und in Festgelder mit unterschiedlichen Laufzeiten gesteckt.
Beispiel: 30.000 Euro werden in drei Teile zu je 10.000 Euro angelegt – ein Jahr, zwei Jahre, drei Jahre. Nach dem ersten Jahr wird das auslaufende Festgeld wieder für drei Jahre angelegt.

DenizBank Festgeld
- Flexible Laufzeiten:
3 Monate bis 10 Jahre - Keine Kontoführungsgebühren
- Land/Rating: Österreich/AA+
So hat man jedes Jahr Zugriff auf einen Teil des Geldes und gleichzeitig dauerhaft langfristige Festgelder mit den zumeist besseren Zinsen.
Das Laufzeitende ist da – und jetzt?
Ist die Laufzeit vorbei, gibt es zwei Möglichkeiten: Auszahlung oder Wiederanlage. Die Auszahlung geht auf das vereinbarte Referenzkonto, meist das Girokonto (hier mehr zum Thema Girokonto). Die Wiederanlage – oft als Prolongation bezeichnet – kann entweder mit derselben oder einer neuen Laufzeit erfolgen.
Automatische Wiederanlagen sind bequem, können aber Nachteile haben. Nicht immer sind die neuen Konditionen so gut wie andere Angebote am Markt. Wer also das Beste herausholen will, sollte vor Ende der Laufzeit vergleichen und gegebenenfalls aktiv eine neue Anlage wählen.
Die Festgeld-Risiken sind überschaubar
Das Hauptrisiko beim Festgeld ist nicht der Verlust des Kapitals, solange die Einlagensicherung greift.
Das größere Thema ist wohl die Inflation: Steigt sie über den Zinssatz, sinkt die Kaufkraft. Außerdem gibt es ein Zinsänderungsrisiko: Wer sich lange festlegt, profitiert nicht von steigenden Marktzinsen – ist jedoch gleichzeitig vor fallenden Zinsen geschützt.
Für wen Festgeld geeignet ist – und für wen nicht
Festgeld passt zu allen, die ihr Geld sicher und planbar anlegen wollen. Wer Wert auf einen garantierten Ertrag legt und für die Laufzeit auf das Geld verzichten kann, bekommt eine solide Anlageform.
Weniger geeignet ist Festgeld für alle, die jederzeit flexibel bleiben oder kurzfristig hohe Renditen erzielen wollen.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Festgeld Zinsen
Ja – Festgeld ist wieder im Spiel. Aber es lohnt sich stets ein Blick auf die aktuellen Konditionen. Zwar gibt es keine Renditen wie in den Neunzigern. Aber wer sein Geld für einen festen Zeitraum sicher parken will und keine Lust auf Kursschwankungen hat, findet im Festgeld wieder eine recht solide Option. Wichtig: Die Laufzeit sollte zu den eigenen Plänen passen – sich zu lange zu binden, kann unnötig sein, sich zu kurz zu binden, kann Zinschancen verschenken.
Aktuell keine. Vier Prozent Festgeld Zinsen gibt es derzeit weder bei großen noch bei kleinen deutschen Banken. Der Markt bewegt sich – je nach Laufzeit – eher zwischen zwei und drei Prozent (Letzteres zahlt zum Beispiel aktuell die UmweltBank, allerdings nur für eine Laufzeit von zehn Jahren). Wer höhere Zinsen sieht, sollte genau hinschauen: Oft stecken dahinter ausländische Banken mit anderen Einlagensicherungssystemen oder Produkte, die nicht mehr zum klassischen Festgeld zählen oder andere Haken aufweisen.
Für zehn Jahre gilt: Festgeld allein ist selten optimal. Die Laufzeiten im Festgeldbereich enden meistens bei fünf oder sechs Jahren – und je länger das Geld gebunden ist, desto größer das Risiko, bei steigenden Zinsen „festzuhängen“. Für so lange Zeiträume lohnt oft ein Mix: ein Teil sicher (etwa Festgeld oder Tagesgeld), ein Teil mit mehr Renditechancen, etwa über breit gestreute Aktien- oder ETF-Investments (hier mehr Informationen zum Thema ETF Sparen). So bleibt Sicherheit im Portfolio, aber auch Potenzial für Wachstum.
Bei Festgeld Zinsen von drei Prozent brächte ein Jahr Laufzeit rund 3.000 Euro brutto. Davon gehen aber immer Abgeltungsteuer und gegebenenfalls Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer ab – netto bliebe also weniger übrig.
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