Kommentar: Privatkunden müssen sich auf Strafzinsen für kleine Ersparnisse einstellen
Die Sparda-Bank West aus Düsseldorf berechnet künftig Negativzinsen für Summen oberhalb von 25.000 Euro auf dem Girokonto.
Foto: DARCHINGBis vor Kurzem waren Negativzinsen vor allem etwas, womit sich Kommunen, Unternehmen und reiche Privatkunden auseinandersetzen mussten. Doch die Freibeträge sinken zusehends, auch für Bestandskunden. Inzwischen gehen einzelne Geldhäuser, darunter auch vergleichsweise große Regionalinstitute, dabei besonders streng vor. Die Sparda-Bank West verlangt neuerdings ein „Verwahrentgelt“ von 0,5 Prozent ab 25.000 Euro Einlagen auf dem Girokonto.
Die Genossenschaftsbank aus Düsseldorf geht damit weiter als viele andere Geldhäuser. Meist sind die Freibeträge für Bestandskunden deutlich höher. Seit einiger Zeit bröckeln sie indes. Erst lagen die Grenzen häufig bei 500.000 Euro, heute oftmals noch bei 100.000 Euro.
Natürlich haben die meisten Menschen in Deutschland viel weniger als 25.000 Euro auf dem Girokonto. Mit dieser Grenze trifft die Sparda-Bank West nach eigenen Angaben aber immerhin zehn Prozent und damit rund 68.000 ihrer Kunden.
Den Schritt der Sparda-Bank West kann man daher als einen Dammbruch werten. Es ist anzunehmen, dass weitere Banken und Sparkassen folgen und dass die Freibeträge weiter abschmelzen.