Die drei größten Mythen über E-Fahrzeuge – und wie die Realität aussieht
Förderung E-Mobilität
- 25.08.2022

Mythos Nummer eins: E-Autos haben eine viel zu geringe Reichweite
Fakt ist: Der Radius von Elektrofahrzeugen steigt kontinuierlich an. Während moderne Prototypen schon eine Reichweite von 1.200 Kilometern erzielen, beträgt die tatsächliche Reichweite – je nach Batterie-Hersteller, Fahrstil und weiteren Faktoren wie Wetter und Temperatur – zwischen 160 und 650 Kilometern bei voller Batterie-Ladung.Profis im Bereich Elektrifizierung fragen vor diesem Hintergrund gerne: "Wie oft haben Sie schon einen verzweifelten E-Fahrzeughalter mit leerer Batterie am Straßenrand gesehen?"
PANION berichtet, dass frühere Anforderungsparameter an die Reichweite nicht die tatsächliche Praxis abgebildet haben. Flottenfahrzeuge kommen nicht nur schneller ins Depot zurück als angenommen, sondern die Restladung der Batterien ist auch meist noch höher als kalkuliert.
Wenn es bei Flotten reibungslos funktioniert, liegt das auch an intelligenter Software, wie der von PANION. Aber es gibt auch Dinge, die jeder tun kann: Mit kurzen Ladestopps etwa, "Top-up"-Charging genannt, lässt sich schnell eine zusätzliche Reichweite von 80 bis 100 Kilometern hinzufügen. Dazu kommt, dass viele E-Autos heute über ihren Bord-Computer ganz einfach die nächste Ladestation finden. Und davon kommen Woche für Woche Hunderte dazu. Stand August 2022 gibt es rund 65.000 öffentliche Ladepunkte in Deutschland, knapp 20 Prozent davon sind Schnellladepunkte. Die Ladeinfrastruktur für Elektromobilität ist gut und wird jeden Tag besser.
Erkenntnis: Mit der EV-Reichweite von 2022 im Niemandsland zu stranden, ist äußerst unwahrscheinlich. Reichweitenangst bei Elektrofahrzeugen? Unbegründet – sofern man beim Lademanagement planvoll vorgeht.
Mythos Nummer zwei: der Ladevorgang als Zeitfresser
Fakt ist: Die Ladezeit hängt von einer Reihe verschiedener Faktoren ab, unter anderem der Batterie-Kapazität, dem Lade-Typ, der Lade-Infrastruktur, der Beschaffenheit der Ladestation (regulärer Wechselstrom AC versus schnellladender Gleichstrom DC), tatsächlicher Bedarf und mehr.PANION beobachtet im Alltag des Flottenbetriebs, dass AC-Laden mit Wechselstrom meist völlig ausreichend ist. Die Flottenexperten gehen davon aus, dass eine Kombination aus schneller DC-Ladung am Tag und langsamerer AC-Ladung in der Nacht zur Norm für kommerzielle E-Flotten werden könnte. Ab einer bestimmten Flottengröße nutzen Fuhrparkmanager zusätzlich innovative Software für Ladeprozesse wie von PANION, die automatisiert kostenoptimierte Ladepläne erstellt.
Erkenntnis auch für Normalbürger: Es muss nicht immer der Schnelllader sein – wer Ladevorgänge geschickt seinem persönlichen Mobilitäts-Rhythmus anpasst, kann entspannt bleiben und sich den Blick auf die Uhr sparen.
Mythos Nummer drei: Elektromobilität ist viel teurer!
Auch bei den Energiekosten sieht es gut aus: Im Durchschnitt braucht ein E-Fahrzeug auf 100 Kilometer circa 15 Kilowattstunde Energie. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 38 Cent pro Kilowattstunde macht das rund 5,70 Euro. Ein Benziner dagegen benötigt auf 100 Kilometern optimistische 5,5 Liter. Daraus können sich heute schnell Spritkosten von circa zehn Euro und mehr ergeben – rund doppelt so viel also als für den Betrieb eines Elektrofahrzeugs.
PANION weist darauf hin, dass die Anschaffungskosten für E-Fahrzeuge aktuell trotz Subvention etwas höher sind als für Verbrenner. Stellt man jedoch eine Gesamtbetrachtung über mehrere Jahre an, wird ein E-Fahrzeug unter dem Strich schnell günstiger.
Für Fuhrpark-Manager gibt es noch weitere Faktoren, die in die Kostenrechnung reinspielen: Das fängt bei der kostenrelevanten Treibhausgas-Quote (THG) an und umfasst potenzielle Vorteile wie kostenloses Parken oder wegfallende Mauts (in manchen Ländern). Und natürlich auch der schwer zu beziffernde Reputationsgewinn bei Kunden und Partnern mit Umweltbewusstsein – eine immer größer werdende Gruppe. Nimmt man all dies zusammen, da sind sich die Manager sicher, zahlen sich E-Flotten schon mittelfristig deutlich positiv auf die Gesamtbetriebskosten aus.