Nutzerzentrierte Software: Wenn Technologie und User Experience Hand in Hand gehen
nutzerzentrierte software
- 22.04.2022
Die Anforderungen an Entwickler aus Deutschland sind gestiegen

Intuitiv folgt ein Klick auf den nächsten, die User werden reibungslos durch die Anwendung geführt, alle Bedürfnisse werden punktgenau durch die angebotenen Funktionen bedient – keine Frage: Genauso sollte sich nutzerzentrierte Software heutzutage anfühlen. Aber sind wir mal ehrlich: Häufig entsprechen die mobilen Apps im Alltag nicht gerade dieser Idealvorstellung. Woran liegt das? Und wie kann es gelingen, den wachsenden Ansprüchen der Nutzer:innen bestmöglich zu begegnen?
Fest steht: Mobile Applikationen spielen längst eine Schlüsselrolle bei der Digitalisierung, nicht nur im privaten Bereich, sondern auch in Unternehmen. Auch Hersteller von Individualsoftware können die stark steigende Nachfrage nach mobilen Apps über alle Branchen und Unternehmensgrößen hinweg deutlich wahrnehmen. Dabei richten sich entsprechende Anwendungen nicht nur an private Zielgruppen, sondern es steigt auch die Nachfrage nach spezifischen B2B-Apps sowie Mobile Apps für den betriebsinternen Gebrauch.
Häufiges Problem: Gute Technologien machen allein noch keine gute Software
Einer aktuellen Studie von slashwhy und techconsult zufolge bestehen die wesentlichen Zielsetzungen für Unternehmen bei der Entwicklung eigener mobiler Applikationen vor allem darin, Prozesse effizienter zu unterstützen, eine direktere Kundenkommunikation zu ermöglichen sowie Apps als eigene Produkte zu vermarkten und damit neuen Geschäftsmodellen den Weg zu ebnen.Doch zeigt sich in der Praxis noch recht häufig, wie groß die Herausforderung sein kann, neueste Technologien derart in nutzerzentrierte Software zu übertragen, dass sie intuitiv bedienbar ist und den Anforderungen der Zielgruppe wirklich gerecht wird. Nicht selten wird eine App entwickelt, die technologisch zwar State of the Art ist, mit Blick auf die UX jedoch Wünsche offenlässt. Eine Fehlentwicklung, die sich vermeiden ließe, würden die verschiedenen Stakeholder mit ihren individuellen Ansprüchen eine gemeinsame Produktvision entwickeln und würden die Bedürfnisse der Nutzer:innen über User Research ermittelt und von Anfang an in den Mittelpunkt gestellt. Tatsächlich hat aber häufig der Vertrieb andere Vorstellungen als der Service, die Marketingabteilung hat ebenfalls ihre eigene Idee und die Vision der Unternehmensführung unterscheidet sich letztlich auch von denen der anderen. Gleichzeitig gilt es noch im Hinblick auf Aspekte wie Skalierbarkeit, IT- und Datensicherheit sowie Zukunftsfähigkeit eine Technologieentscheidung zu treffen. An die Nutzer:innen wird zuletzt gedacht. Heraus kommt eine App, die allen Seiten gerecht werden soll, aufgrund komplexer Strukturen und überfrachteter Funktionalitäten aber keine intuitive Bedienung bietet und nicht die Bedürfnisse der User trifft, also das Gegenteil von nutzerzentrierter Software.
Nutzerzentrierte Software erfolgreich entwickeln

Damit es gelingt, sich mit allen Beteiligten auf ein konkretes Ziel und den richtigen Weg dorthin zu verständigen, und dass die spätere Mobile App die initial formulierten Anforderungen auch optimal erfüllt, ist von verschiedenen Erfolgsfaktoren abhängig. Welche das sind, wird im Folgenden erläutert.
Eine gemeinsame Produktvision schaffen
Ein häufiger Fehler bei der Entwicklung von Mobile Apps besteht darin, dass der Auftraggeber davon ausgeht, zu wissen, welche Anforderungen die verschiedenen Stakeholder und vor allem die User an die geplante App haben. Oft ein Irrtum, der zwar meist schon in den ersten Entwicklungsphasen zutage tritt, aber selbst zu dem Zeitpunkt bereits unnötig Mehraufwand und Mehrkosten verursacht hat. Im Zuge der agilen Softwareentwicklung strebt man ebenfalls danach, direkt und ohne große Planungsphase in ein Projekt zu starten – allerdings mit einem für alle Beteiligten klaren Ziel, das eine gemeinsame Produktvision voraussetzt. Die Erfahrung von slashwhy zeigt, dass verschiedene Workshop-Formate weiterhelfen können. Denn für den späteren Erfolg einer App ist es entscheidend, dass eine Produktvision zu Beginn ausreichend auf den Prüfstand gestellt wird. Wenn sich dabei herausstellt, dass die Bedürfnisse der Zielgruppe doch noch nicht so klar sind, muss User Research betrieben werden, um anschließend eine wirklich nutzerzentrierte Software-Lösung realisieren zu können.Agile Entwicklungsmethoden führen zum Erfolg
Eine sequenzielle Umsetzung der Software-Entwicklung, bei der der Prozess nach dem Wasserfall-Prinzip in aufeinanderfolgenden Phasen organisiert ist, ist heute nicht mehr ausreichend, um den Anforderungen der fortschreitenden Digitalisierung zu genügen. Schließlich werden nicht nur beste Performance und Usability verlangt, sondern auch eine dynamische Weiterentwicklung. Hinzu kommen schnellere Time-to-Market- und kürzere Update-Zyklen. Deshalb sind agile Entwicklungsmethoden heutzutage obligatorisch. Sie zeichnen sich durch eine iterative Entwicklung, eine intensive Kommunikation und frühzeitiges Kundenfeedback aus.Native, hybrid oder Cross-Platform: Die richtige Technologie wählen

Gute User Experience sicherstellen: Man sollte die Nutzer:innen genau kennen!
Damit eine Mobile App von möglichst vielen Usern akzeptiert und folglich eingesetzt wird, muss sie liefern, was die Zielgruppe erwartet. Dies betrifft nicht nur die enthaltenen Funktionen oder die Stabilität, sondern vor allem eine gute User Experience. Eine App, die auf ein schlüssiges Nutzerkonzept baut und gleichzeitig mit einer guten Performance und Bedienfreundlichkeit punktet, wird gern genutzt.Fazit: Wie die Entwicklung erfolgreicher nutzerzentrierter Software gelingt
Aus den zuvor formulierten Anforderungen geht hervor, dass die Entwicklung einer mobilen App komplex ist. Wer hierbei erfolgreich sein will, darf nicht davor zurückschrecken, ausreichend Zeit, Budget und Ressourcen in den Entwicklungsprozess einzubringen. Ebenfalls entscheidend: Das Zusammenspiel aus technologischem Know-how und einer hohen Expertise in UI/UX-Fragen.Zentrale Voraussetzung für eine zielführende Produktvision und – nach erfolgreicher Umsetzung – eine hohe Akzeptanz der Nutzer:innen ist es, die potenziellen Zielgruppen und ihre Bedürfnisse genau zu kennen. Der Fokus auf die Anforderungen der späteren User muss die Entwicklung einer App durchgängig leiten. Denn genau darauf kommt es doch an: Eine Mobile App zu entwickeln, die gerne und dauerhaft genutzt wird, weil sie allen Bedürfnissen der Zielgruppe gerecht wird und ihr Erfolg damit schon vorprogrammiert ist. Das ist eine nutzerzentrierte Software.