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Brände in L. A.Kulturelle Tragödie

Die seit dem 7. Januar im Westen von Los Angeles wütenden Brände stürzten auch die Kunstszene in eine bisher nie erlebte Krise. Genaue Angaben zur Höhe der Schäden in dreistelliger Milliardenhöhe werden wahrscheinlich erst in einigen Monaten möglich sein.Barbara Kutscher 22.01.2025 - 14:13 Uhr Artikel anhören
Die Flammen des Palisades-Feuers erreichen das Gelände des Getty Villa Museum am Pacific Coast Highway inmitten eines starken Sturms am 8. Januar in Los Angeles, Kalifornien. Foto: David Swanson / AFP

New York. Große Museen überstanden die Flammen fast unversehrt: „The Huntington“ in Pasadena meldete am 10. Januar nur leichte Schäden am Gebäude, verlor jedoch im botanischen Garten Bäume. Mit Ausnahme einiger Säle ist das Museum mittlerweile wieder geöffnet. Bis auf Weiteres wird jedoch das „Getty Villa Museum“ in Pacific Palisades geschlossen bleiben, in dem die archäologische Sammlung der Stiftung untergebracht ist.

Gegenüber dem „Wall Street Journal“ schilderte Katherine E. Fleming, Präsidentin und CEO des J. Paul Getty Trust, den mühsamen, aber erfolgreichen Kampf gegen jeden Funken Glut. Es war knapp: Die Flammen näherten sich bis auf fast zwei Meter dem Gebäude im Stil einer römischen Villa.

Der Brand breitete sich in Pacific Palisades so schnell aus, dass Evakuierungen schwierig wurden. Auch in weiten Teilen von Altadena, einem nördlich am Fuß der San Gabriel Mountains gelegenen Ort, in dem viele Kreative, Schriftsteller, Kuratoren und Galeristen wohnen, verbrannte fast jedes Gebäude. „Altadena war der Grund, warum wir die Ostküste verließen, um in den Westen zu ziehen. Seine lebendige Gemeinschaft, seine reiche Geschichte“, trauert die Künstlerin Clare Lancaster McGibbon auf Instagram. Viele verloren ihr Haus, Atelier und ihr Lebenswerk.

Auch die unter anderem von Sprüth Magers in Los Angeles vertretene Multimediakünstlerin Martine Syms wohnte hier: „Drei Generationen unter einem Dach, und nun sind alle vertrieben“, schrieb sie auf Instagram. Der prominente Kurator Paul Schimmel lebte ebenfalls in Altadena. Wie ein Sprecher von Hauser & Wirth dem Handelsblatt mitteilte, sind auch einige Künstler der Galerie betroffen, darunter Paul McCarthy, Christina Quarles und Richard Jackson.

Ungewöhnlich schnell lenkten private Initiativen die riesige Welle von Hilfsbereitschaft in geordnete Bahnen. Eine Gruppe aus der örtlichen Kunstszene organisierte „Grief and Hope“ und will zugunsten von „The Brick“ über die Online-Spendenplattform GoFundMe 750.000 Dollar für Kollegen einsammeln. Knapp 100 Personen hatten am 21. Januar bereits über 560.000 Dollar gespendet.

Große Spendenbereitschaft

Direkt zwölf Millionen Dollar stellt eine Koalition von Dutzenden großer nationaler und internationaler Organisationen, Museen und Stiftungen unter Federführung des J. Paul Getty Trust im „LA Arts Community Fire Relief Fund“ bereit. Hier beteiligen sich Qatar Museums, aber auch Gagosian, Hauser & Wirth und die Organisation Frieze, die seit 2019 eine Kunstmesse in Los Angeles veranstaltet. „Auf der ganzen Welt schauen die Menschen voller Entsetzen zu, wie weite Teile von Los Angeles brennen, aber diese regionale Tragödie hat globale kulturelle Auswirkungen“, erklärt Katherine E. Fleming.

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Die "Frieze L.A." findet statt

Lange war es fraglich, ob die für den 20. bis 23. Februar geplante "Frieze Los Angeles" mit ihren 193 Ausstellern trotz der Brände stattfinden könnte und sollte. Am 17. Januar gab eine Sprecherin bekannt, dass man die Messe „nach sorgfältiger Überlegung und ausführlichen Gesprächen mit Galerien, Partnern und Interessenvertretern aus der ganzen Stadt“ ausrichten werde. So könne man die lokale Wirtschaft und die Kunstszene unterstützen und zum Wiederaufbau beitragen.

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