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  4. Wie die Online-Plattform „smart-collectors“ aus der Kunstvermietung ein Geschäftsmodell macht

Digitalisierung im KunsthandelNeue Wege in der Kunstvermietung

Seit 100 Jahren gibt es in Deutschland Artotheken, die Kunst für geringes Geld entleihen. Die Online-Plattform „smart-collectors“ macht ein Geschäftsmodell daraus.Frank Kurzhals 05.01.2023 - 12:41 Uhr Artikel anhören

Der Gründer der Online-Plattform „smart-collectors“ hat seine App nach dem Vorbild der Artothek entwickelt.

Foto: Office Smart-Collectors

Hamburg. Seit gut 100 Jahren gibt es in Deutschland schon Artotheken. Sie verleihen Kunstwerke auf Zeit, meist für einen geringen Betrag. Damit können sich auch diejenigen, die kein Geld für den Kauf zeitgenössischer Kunst ausgeben können oder wollen, Unikate ins Haus holen. Ändert sich der Geschmack, können die Bilder wieder zurückgegeben werden.

Der größte Teil der Artotheken ist regional ausgerichtet, für ein Publikum vor Ort. Die Online-Plattform „smart-collectors“ des Wiesbadener Galeristen Christian Rother baut auf dem bewährten Prinzip der Artothek auf, erweitert aber den Nutzerkreis über den direkten räumlichen Standort der Galerie hinaus.

Die Plattform, als Start-Up 2017 gegründet, bietet den Interessenten online eine erste Orientierungsmöglichkeit zu den angebotenen Kunstwerken. Kommt es zu einem Leihvertrag, wird die online getroffene Auswahl dem Kunden geliefert, aus dem dann, so das Kalkül, vielleicht ein Sammler wird.

Die Mietdauer reicht von zwölf bis zu 24 Monaten. Im Mietpreis ist die Versicherung bereits eingeschlossen. Wer das gemietete Werk behalten möchte, kann es nach der ästhetischen Bewährungsphase an der heimischen Wand auch kaufen. Das Vorkaufsrecht endet einen Monat vor Mietende. Die bisher gezahlte Mietsumme wird angerechnet.

Rother lockt noch mit einem weiteren Argument. Falls der Preis für das Werk zwischenzeitlich gestiegen sein sollte, kann es trotzdem für den ursprünglichen Preis erworben werden. Der Miet-Preis berechnet sich nach der Ausleihdauer und dem Marktwert des Objektes. Wie der Marktwert bestimmt wird, verrät der Galerist nicht.

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Ein Scoring-System, in das Ausstellungen und Ausbildung der Künstler sowie die Medienberichterstattung über sie einfließen, soll dem unerfahrenen Interessenten helfen, die Bedeutung der angebotenen Kunstwerke einzuschätzen. Dabei geht es nicht mehr nur um die ästhetischen Qualitäten, auf die sich klassische Artotheken konzentrieren.

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Für die Galerie Rother ist „smart-collectors“ ein neues Vertriebsinstrument, das Interessenten niedrigschwellig erreicht, die ohne das verlockende Miet-Angebot nicht zu Kunden geworden wären. Das hat, Christian Rother zufolge, gerade während der Pandemie geholfen. Denn aus den Mietern von Kunst wurden immer wieder Käufer und sogar Sammler.

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