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„Brafa Art Fair“ in Brüssel bietet Hingucker mit Verblüffungspotenzial

Am kommenden Sonntag startet die Brüsseler Kunst- und Antiquitätenmesse „Brafa Art Fair“. Eine Woche lädt sie zum Stöbern ein. Eine persönliche Anleitung.Susanne Schreiber 23.01.2023 - 11:34 Uhr Artikel anhören

Aus der Jugendstiltiara lässt sich die signierte Pfauen-Brosche lösen und einzeln tragen.

Foto: Epoque Fine Juwels

Düsseldorf. Das Außergewöhnliche ist das, was der Flaneur von einer Kunst- und Antiquitätenmesse erwarten darf. Auf der 68. Ausgabe „Brafa“-Messe im Brüsseler Expo-Gelände finden die Kunstfreundin und ihr Begleiter auch Raritäten, die unser Schmunzeln und Staunen provozieren. Eine Auswahl.

Da ist zum Beispiel ein Art-Nouveau-Kopfschmuck des belgischen Goldschmieds Philippe Wolfers, der seinesgleichen sucht. Zentrum ist eine auch allein zu tragende Brosche mit Pfau von 1902/03. Wolfers hat den Vogelkörper aus seinem Lieblingsmaterial geformt, schimmernden Opalen und Email.

Die Brosche mit ihrer extravaganten Kontur ist schon für sich genommen attraktiv. Noch auffälliger wird der Pfau, wenn er mit der nach historischen Fotovorlagen neu gearbeiteten Tiara mit Federn getragen wird. Zu finden ist der so elegante wie kühne Hingucker am Stand von Epoque Fine Juwels aus Kortrijk.

Bleiben wir bei Tieren und Natur. Beide sind ein beliebtes Thema für Künstler. Die Galerie Cento Anni aus Brüssel stellt die Bronzeskulptur „Seated Fennec“ aus von Edouard-Marcel Sandoz. Der Schweizer Jugendstilbildhauer hat die großen Ohren des kleinen Wüstenfuchses und sein zwischen Neugier und Abwarten changierendes Verhalten gut getroffen.

Schöne Wild- und Symboltiere in dichtem Blätterwald zeigt die gut erhaltene Tapisserie aus Wolle und Siede aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. De Wit aus Mechelen zufolge entstand sie in den südlichen Niederlanden.

Wasser, Licht und Pflanzen haben den französischen Glaskünstler Emile Gallé immer wieder inspiriert und herausgefordert. Die auf der Brafa ausgestellte Keramikvase von ca. 1889 könnte sogar im gleichen Jahr auf der Pariser Weltausstellung vorgestellt worden sein, vermutet Dr. Lennart Booij Fine Art aus Amsterdam.

Die wie Skulpturen wirkenden Blumen lassen sich auseinandernehmen. Blüten, Stängel und Staubbeutel sind wissenschaftlich korrekt wiedergegeben.

Foto: Collectors Gallery Brüssel

Zeitgenössischen Schmuck präsentiert die Collectors Gallery aus Brüssel. Dort zieht aber nicht nur das Collier „Maya“ aus roten Korallen mit gefährlich wie ein Stachel wirkendem Gold-Anhänger von Claude Wesel alle Blicke auf sich, sondern auch Flora. Die „Blumen“ aus lackiertem Holz und Pappe sind bis zu einem halben Meter hoch. Bei diesen aparten Objekten lassen sich Stängel, Blütenblätter und Staubgefäße auseinandernehmen.

Natürlich waren diese Blumen nicht als Kunst gedacht, sondern wurden von der Firma Robert Brendel von 1866 bis 1927 erst in Breslau, dann in Berlin für Unterrichtszwecke hergestellt. Aber betrachtet mit Augen, die den Surrealismus und den Realismus der zeitgenössischen Kunst kennen, lehren sie die Betrachtenden heute das Staunen. Rare Objekte mit Verblüffungspotenzial nehmen dem Alltag seine Banalität.

130 internationale Galerien aus fünfzehn Ländern sorgen auf der Brafa für attraktive Jagdgründe. Alte Meister, Klassiker der Moderne, antike und außereuropäische Skulptur, Möbel und Porzellan, Schmuck und Silber wollen entdeckt werden.

„Brafa Art Fair“, 29. Januar bis 5. Februar, Brussels Expo, Heysel, Hallen 3 und 4, Place de Belgique 1, 1020 Brussels, Belgien

Mehr zur Brafa lesen Sie am Freitag, den 3. Februar auf den Kunstseiten im gedruckten Handelsblatt.
Mehr: Absage der Kunstmesse „Masterpiece“: Ein Warnzeichen für den Londoner Kunstmarkt

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