Nachruf: Er mehrte das Ansehen der Deutschen Bank in der Kunstwelt
Düsseldorf. Mehr als drei Jahrzehnte war Friedhelm Hütte der stille, aber effiziente Leiter der Kunstsammlung der Deutschen Bank. Überraschend starb Hütte am 26. November im Alter von 67 Jahren, wie die Bank auf Nachfrage mitteilte. 1986 fing der studierte Kunsthistoriker bei der Deutschen Bank in Frankfurt an. Zu seinen großen Verdiensten zählt, die ursprünglich auf repräsentative Werke für die Vorstandsetage konzentrierte Sammlung in die Breite entwickelt und globalisiert zu haben.
Über 50.000 Werke vornehmlich auf Papier hängen nicht nur weltweit in den Büros des Geldhauses. Sie sind auch Reflex eines Kunstprogramms, das mit der Auszeichnung „Artist of the Year“ Künstlerinnen wie Wangechi Mutu und Yto Barrada einem breiten Publikum vorstellte und deren internationale Karrieren beförderte. Hütte erkannte früh den Rang ostdeutscher Kunst und förderte unter anderem Neo Rauch, von dem die Bank Dutzende Werke erwarb, lange bevor die Preise in die Höhe schossen.
2018 eröffnete der Sammlungsleiter noch das Palais Populaire Unter den Linden in Berlin als attraktiven Ausstellungsort für die Deutsche Bank. Vier Jahre später ging er in den Ruhestand und übergab die Leitung der Corporate Collection an Britta Färber. Sein letztes Projekt bleibt unvollendet: Er plante die öffentliche Präsentation seiner privaten Kunstsammlung.
In einer oftmals geschwätzigen und von Selbstdarstellern geprägten Szene war Friedhelm Hütte eine Persönlichkeit, die sich nicht in den Vordergrund stellte, sondern durch Ankäufe und Ausstellungen das Ansehen der Deutschen Bank in der Kunstwelt entwickelte und mehrte.