Nina Hagen wird 60: „Ich finde das waaaaahnsinnig alt!!!“

Alte Bekannte: Sängerin Nina Hagen mit typischen Styling. Die Punk-Ikone hat 60 bewegte Jahre hinter sich. Nicht immer hielt sie sich an die Regeln. Konventionen sind ihr ein Dorn im Auge – auch heute noch.
Berlin. Sie ist schrille Punk-Lady mit Löwenmähne und Reizwäsche oder einfühlsame Brecht-Interpretin mit Klampfe und Ringelsöckchen. Sie ist schnoddrige Nervensäge in Talkshows oder engagierte Kämpferin für den Weltfrieden. Nur eines kann man sich bei der Kunstfigur Nina Hagen schwer vorstellen - dass sie älter wird.
Am Mittwoch (11. März) feiert das einstige DDR-Girlie, Deutschlands „Godmother of Punk“, 60. Geburtstag. „Leute, ich bin jetzt 60, ich finde das waaaaahnsinnig alt!!!“, krakeelt sie in einem Interview. Und schwärmt im gleichen Atemzug von sämtlichen Hochzeiten, auf denen sie derzeit tanzt.
Im Frühjahr geht sie auf Tournee nach Frankreich, noch in diesem Jahr soll in Zusammenarbeit mit dem deutschen Blues-Rocker und Produzenten Daniel Welbat („WellBad“) ein neues Album herauskommen, und in zwei Kinofilmen übernimmt sie die Hauptrolle, einmal zusammen mit ihren Kindern Cosma Shiva (34) und Otis (24). „Es gibt halt Regisseure, die Frauen in fortgeschrittenem Alter sehr schön finden, hihi.“

Die Schauspielerin und Sängerin Eva-Maria Hagen mit ihrer kleinen Tochter Nina auf dem Arm im Sommer 1957 in der DDR: Geboren wird Nina Hagen 1955 als Tochter der bekannten Schauspielerin Eva-Maria Hagen in Ost-Berlin...

Nach der frühen Trennung der Mutter von ihrem Vater, dem Schriftsteller Hans Hagen, verliebt sich die Mutter in den regimekritischen Liedermacher Wolf Biermann. Der wird Nina Hagens Ziehvater. Deswegen gerät sie ins Visier der Stasi.

Nina Hagen, aus der DDR umgesiedelte Sängerin, bei einem Auftritt in Frankfurt 1978: Mit Schlagern wie „Du hast den Farbfilm vergessen“ als Kultfigur der DDR-Jugend gefeiert, folgt sie 1976 mit ihrer Mutter dem ausgewiesenen Biermann in die Bundesrepublik. Mit wechselnden Bands macht sie Karriere...

Nina Hagen beim Peta-Protest in New York: Nach einem längeren Abstecher in die USA hat sie auch im Ausland Erfolg. 1985 spielt sie beim brasilianischen Festival „Rock in Rio“ vor mehr als 100.000 begeisterten Fans.

Cosma Shiva Hagen bei einer Filmpremiere: 1981 brachte Hagen ihre Tochter Cosma Shiva zur Welt. Der Vater ist der 1988 verstorbene niederländische Gitarrist Ferdinand Karmelk. Cosma Shiva hatte es nicht immer leicht mit der berühmten Mutter...

Nina Hagen 2006: In Deutschland sorgt immer wieder auch ihr Privatleben für Schlagzeilen: wechselnde jüngere Männer, Taufe mit 54, esoterische Berichte von Ufo- und Gottes-Visionen. Sie selbst wehrt sich gegen alle Schubladen. „Ich bin die Tochter von meiner Mama und von meinem Papa“, sagt sie schlicht.

Nina Hagen stellt 2011 in Berlin ihr Album „Volksbeat“ vor: Fünfzehn eigene Alben hat Nina Hagen in ihrer fast 40-jährigen Karriere herausgebracht und auf unzähligen anderen mitgewirkt...

Vom legendären Debütalbum „Nina Hagen Band“ (1978) bis zur hochgelobten Gospelplatte „Personal Jesus“ (2010) und der jüngsten Polit-CD „Volksbeat“ (2011) erfand sie sich immer wieder neu...

Nina Hagen in einer TV-Sendung: Die Sängerin steckte auch zahlreiche Flops, Rückschläge und Durststrecken weg. Geblieben sind ihre orgelnde Vier-Oktaven-Stimme und die mitreißende Energie. Bei der Frage, wie man sich benimmt, wenn man realisiert, dass man 60 Jahre alt geworden ist, gerät selbst sie ins Stocken...

Sängerin Nina Hagen mit typischen Styling: „Wahrscheinlich wie immer, aber auf keinen Fall wie ein Altersrassist“, lautet die Prognose auf ihrer emsig gepflegten Facebook-Seite.

Am Vorabend ihres Ehrentags drängt es Nina Hagen natürlich wieder ins Rampenlicht. Im Berliner Ensemble will sie unter anderem mit Freundin Meret Becker Auszüge von Bertolt Brecht aufführen...

Nina Hagen: Den Konzerttermin und vieles andere verrät Nina Hagen mit dem Eifer einer Teenagerin beim sozialen Netzwerk Facebook, das sie auch rege zur Verbreitung ihrer politischen Einwürfe nutzt. Dabei hält sie unbeirrt das Punkerideal aufrecht, dass sich Friedens- und Chaosliebe nicht ausschließen müssen.
Fünfzehn eigene Alben hat Nina Hagen in ihrer fast 40-jährigen Karriere herausgebracht und auf unzähligen anderen mitgewirkt. Vom legendären Debütalbum „Nina Hagen Band“ (1978) bis zur hochgelobten Gospelplatte „Personal Jesus“ (2010) und der jüngsten Polit-CD „Volksbeat“ (2011) erfand sie sich immer wieder neu, steckte auch zahlreiche Flops, Rückschläge und Durststrecken weg. Geblieben sind ihre orgelnde Vier-Oktaven-Stimme und die mitreißende Energie.
Geboren wurde sie 1955 als Tochter der bekannten Schauspielerin Eva-Maria Hagen und des Schriftstellers Hans Hagen in Ost-Berlin. Nach der frühen Trennung der Eltern wird der regimekritische Liedermacher Wolf Biermann als neuer Lebensgefährte der Mutter ihr Ziehvater. Auch sie gerät deshalb ins Visier der Stasi und darf - wohl aus politischen Gründen - nicht wie erhofft auf die Schauspielschule.
Mit Schlagern wie „Du hast den Farbfilm vergessen“ als Kultfigur der DDR-Jugend gefeiert, folgt sie 1976 mit ihrer Mutter dem ausgewiesenen Biermann in die Bundesrepublik. Sie macht mit wechselnden Bands Karriere und hat nach einem längeren Abstecher in die USA auch im Ausland Erfolg. 1985 spielt sie beim brasilianischen Festival „Rock in Rio“ vor mehr als 100.000 begeisterten Fans.

Punk-Ikone: Die deutsche Sängerin Nina Hagen singt bei einem ihrer Auftritt.
In Deutschland sorgt immer wieder auch ihr Privatleben für Schlagzeilen: wechselnde jüngere Männer, Taufe mit 54, esoterische Berichte von Ufo- und Gottes-Visionen. Riesenwirbel löste sie 1976 aus, als sie in der österreichischen Spätsendung „Club 2“ recht anschaulich zeigte, wie Frauen sich selbst befriedigen können.
„Es gibt wenig Kunstfiguren, die so konsequent Kunstfiguren sind“, schrieb Thomas Nöske im Buch „Pop-Schamanismus“ (1999). Nina Hagen mache die Unterscheidung von Masche und Echt hinfällig.
Sie selbst wehrt sich gegen alle Schubladen. „Ich bin die Tochter von meiner Mama und von meinem Papa“, sagt sie schlicht. „Und ich bin natürlich auch die Tochter vom Schöpfer.“ Der Glaube sei mit Triebfeder für ihr soziales Engagement: Die Sängerin setzt sich gegen Zwangspsychiatrie und für Pharmaopfer, gegen Tierversuche und für Menschenrechte ein.

Hat sie Angst vor dem Älterwerden? „Kann ich gar nicht haben, weil ich ja schon alt bin“, gibt sie heraus. „Alt ist auch schön. Weil man die Gewissheit haben kann, dass man auf dem Weg nach Hause ist - dorthin, wo schon einige von meinen Liebsten ins ewige Leben abgeschwirrt sind.“
Am Vorabend ihres Ehrentags drängt es Nina Hagen natürlich wieder ins Rampenlicht. Im Berliner Ensemble will sie unter anderem mit Freundin Meret Becker Auszüge von Bertolt Brecht aufführen.









